Agio

Der Begriff des Agio existiert in der Finanzwelt gleich mehrfach. Im Handel mit Wertpapieren, Rückzahlungen von Darlehen und im Devisenhandel, bezeichnet Agio einen Aufschlag oder auch Aufgeld auf den Ausgabepreis. Im Gegensatz dazu steht das Disagio, auch Diskont genannt. Wertpapiere können lediglich mit einem Aufschlag, nicht aber mit einem Abgeld versehen werden. In der Buchung muss das Agio nach HGB § 272 II 1 und 2 in die Kapitalrücklagen eingestellt werden. Emissionskosten dürfen dabei nicht abgesetzt werden.

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Agio im Wertpapierhandel

Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff des Agio so viel wie „Spielraum“ und wird beim Handel an der Börse fest angewandt, um den Aufschlag auf den Handelspreis von Wertpapieren und Aktien zu bezeichnen. Wie viele Begriffe des Finanzwesens stammt er aus dem Italienischen und wurde durch die italienischen Handelsleute ab dem elften Jahrhundert nach Christus verwendet. Auch Begriffe wie Konto oder Giro (Vergleiche hierzu den Beitrag zu Girokonto) stammen aus dieser Zeit und wurden heute mit der modernen jeweiligen Bedeutung belegt.

Der Betrag wird auf Wertpapiere aufgeschlagen, wenn sie gehandelt werden. Das heißt, dass eine Aktie, die ursprünglich 300 Dollar wert beispielsweise mit einem zehnprozentigen Aufschlag (sehr selten in dieser Höhe) weiter gehandelt wird, also für 330 Dollar. Die Differenz zwischen Nenn- und Handelswert ist das Agio. Der/die Spekulierende und Anlegende erwirbt die Aktie zu diesem neuen Preis. Auch bei Fonds und anderen Anlegenden-Angeboten wird der Aufschlag häufig verlangt. Er wird als Provision oder Entlohnung an den Anbietenden der Wertpapiere und Anlagen weitergereicht. Nur dadurch können Banken für Anleger*innen attraktive Fondspakete und Investitionsmöglichkeiten anbieten. Auch wenn der/die Vermittelnde lediglich ein Robo-Advisor ist, erhält der/die Anbietende diesen Betrag als Vermittlungsgebühr. Ohne den Advisor wäre der Handel schließlich nicht zustande gekommen.

Gängige Werte und Anwendung

Agio

Gerade kleine Anlegende kommen um die Zuzahlung eines hohen Aufschlages oft nicht herum. Auch Unternehmen zahlen für den Erwerb von Wertpapieren Agio, doch die Sätze für den Aufschlag variieren je nach Branche und Art der Anlage stark. Während bei Geldmarktfonds Aufschläge unter 1 Prozent üblich sind, sind es bei Rentenfonds bereits 2 bis 4 Prozent. Immobilienfonds liegen meist bei etwa 5 Prozent Aufgeld, bei Aktienfonds können es je nach Risiko 3 bis 6 Prozent sein. Je sicherer eine Anlage, desto höher zumeist die Aufschläge.

Anleger sind gut damit beraten, Anbieter*innen zu vergleichen und bei dem Einstieg in den Wertpapierhandel ein gewisses Risiko einzukalkulieren und dadurch den Aufschlag zu senken und bares Geld zu sparen.

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