Der Akkordlohn ist eine leistungsabhängige Entlohnung, bei der die Vergütung auf der Basis einer je vorgegebener Zeiteinheit gefertigten Menge erfolgt. Der Akkordlohn, auch als Stücklohn bezeichnet, ist eine leistungsorientierte Form des Arbeitslohnes.
Mit dem Lohn kommt natürlich auch die Lohnsteuer. Wie die Lohnsteueranmeldung funktioniert, erfährst Du im Billomat Magazin.
Die Höhe des Akkordlohns richtet sich nach der von den Mitarbeitern in einer bestimmten Zeit hergestellten Menge von Produkten. Anders als der normale, beispielsweise auf Stundenbasis abgerechnete Arbeitslohn oder Zeitlohn, ist der Akkordlohn im Wesentlichen unabhängig von der tatsächlichen Arbeitszeit. Die Entlohnung der Mitarbeiter erfolgt auf Basis der pro Zeiteinheit erbrachten Leistung.
Akkordlöhne können auf unterschiedliche Arten berechnet werden.
Beim Zeitakkord ergibt sich der Akkordlohn aus der produzierten Menge multipliziert mit der sogenannten Stückzeit multipliziert mit dem Minutenfaktor.
Lohn = Menge x Stückzeit x Minutenfaktor
Der Minutenfaktor entspricht dem tariflich festgelegten Mindestlohn zuzüglich eines Akkordzuschlages dividiert durch 60 Minuten:
Minutenfaktor = (tariflicher Mindestlohn + Akkordzuschlag) / 60.
Der Geldakkord wird berechnet, in dem die produzierte Menge mit der Geldeinheit pro Stück multipliziert wird:
Lohn = Menge x Geldeinheit/Stück
Beide Akkordlohnarten können beim Einzel- und Gruppenakkord angewendet werden. In jedem Akkordlohnsystem muss ein fester Mindestlohn enthalten sein, damit durch von den Arbeitnehmern nicht zu vertretende Faktoren diesen keine Nachteile bei der Entlohnung entstehen. Nicht beeinflussbare Faktoren sind beispielsweise Engpässe bei der Bereitstellung von Vormaterialien für die Produktion oder Maschinenausfälle.
Grundsätzlich muss, falls vorhanden, der Betriebsrat eines Unternehmens der Einführung eines Akkordlohnsystems zustimmen. Grundlage eines Akkordlohnsystems sind die normale Leistung der Mitarbeiter und der Akkordrichtsatz. Die sogenannte Normalleistung wird durch eingehende Bewegungs- und Arbeitsstudien nach bestimmten Vorgaben ermittelt. Dabei wird die Leistung bestimmt, die ein in die Tätigkeit eingearbeiteter Arbeitnehmer im Mittel der üblichen Schichtzeit und auf Dauer erbringen kann. Eine weitere Voraussetzung für die Einführung eines Akkordlohns ist, dass die Produktionsmenge durch die Arbeitnehmer beeinflusst werden kann, dass es sich um eine in gleicher Weise wiederholende Tätigkeit handelt und die Ausführung nicht durch beispielsweise organisatorische Mängel behindert wird. In aller Regel spielt die Qualität der zu produzieren Teile bei der Bewertung der Akkordfähigkeit einer Produktion nur eine untergeordnete Rolle.
Richtig umgesetzt kann der Akkordlohn für Arbeitnehmer und den Arbeitgeber verschiedene Vorteile mit sich bringen. Für Arbeitnehmer bedeutet ein Akkordlohn, das sie die Höhe ihres Entgeltes durch ihr erbrachte Arbeitsleistung zumindest in Grenzen selbst bestimmen können. Im gleichen Maße profitieren Arbeitgeber von den höheren Arbeitsleistungen ihrer Mitarbeiter. Gleichzeit wird die Berechnung der Kosten pro produzierter Einheit vereinfacht. Allerdings kann ein Akkordlohn nur in den Produktionsbereichen eingeführt werden, in denen die Leistung exakt gemessen werden kann. Mit der zunehmenden Automatisierung in vielen Produktionsbereichen hat der Akkordlohn in den vergangenen Jahren generell an Bedeutung verloren.
Ähnliche Fragen: