In der Betriebswirtschaftslehre ist Akquisition definiert als der Erwerb von Unternehmensanteilen oder ganzen Unternehmens durch ein anderes Unternehmen. Das Ziel einer Akquisition ist die Übernahme der Unternehmensleitung und der Kontrolle über den Ressourceneinsatz des akquirierten Unternehmens. Durch eine Akquisition können Unternehmen ihre eigene Marktposition stärken, indem sie Wettbewerber unter ihre Kontrolle bringen und ohne eigene Forschungen und Entwicklungen in neue Märkte vordringen.
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Akquisitionen werden von vielen Unternehmen genutzt, um ihre Geschäftsfelder zu erweitern und sind fester Bestandteil der Management- oder Unternehmensstrategie. Ein Beispiel hierfür ist Google. Das 1998 als Internet-Suchmaschine gestartete Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren durch den Kauf verschiedener anderer Unternehmen zu einem weltweit agierenden Technologiekonzern entwickelt. Heute gehören Firmen wie Boston Dynamics, ein Robotik Unternehmen oder Nest, ein Hersteller von vernetzten Rauchmeldern und Thermostaten zum Konzern.
Ein weiteres Beispiel ist Volkswagen. Der Automobilhersteller hat in den vergangenen Jahrzehnten eine ganze Reihe weiterer Fahrzeughersteller aufgekauft. Heute befinden sich mit Ducati, Lamborghini, MAN, Scania und anderen insgesamt 12 Marken aus den Bereichen Motorräder, Automobile und Nutzfahrzeuge unter dem Dach des Volkswagen Konzerns. Durch diese konsequente Akquisitionsstrategie ist Volkswagen zum größten Automobilhersteller der Welt aufgestiegen.
Bei der Akquisition erfolgt die Übernahme eines Unternehmens im Einverständnis mit den Eigentümern und dem Management. Bei einer feindlichen Übernahme, dem sogenannten Takeover erfolgt der Erwerb von wesentlichen Unternehmensanteilen oder des ganzen Unternehmens grundsätzlich ohne das Einverständnis des Managements des übernommenen Unternehmens.
Eine feindliche Übernahme ist bei börsennotierten Unternehmen möglich, indem das akquirierende Unternehmen so viele frei gehandelten Aktien des Übernahmekandidaten kauft, bis das es eine Mehrheit der Aktien hält und auf Basis dieser Mehrheit einen entscheidenden Einfluss auf das Unternehmen hat. Eine weitere Möglichkeit ist die Unterbreitung eines Übernahmeangebotes für die Aktien der Altaktionäre. Das Kaufpreisangebot liegt in diesen Fällen meist über dem börsennotierten Wert der Aktien. In beiden Fällen hat das Management kaum einen Einfluss darauf, ob das Unternehmen verkauft wird oder nicht.
Akquisitionen bieten für Unternehmen den Vorteil, dass der Eintritt in neue Märkte wesentlich erleichtert wird. Die übernommenen Unternehmen verfügen bereits über Marktkenntnisse und Kunden.
Akquisition und Akquise werden häufig synonym verwendet. Die Akquise bezeichnet jedoch nicht den Kauf von Unternehmen, sondern die Gewinnung neuer Kunden und Aufträge. Außendienstmitarbeiter, die Kunden individuell beraten und auf Grundlage dieser Beratung neue Kunden oder Aufträge gewinnen, werden als Akquisiteure bezeichnet.