Ein Aktienoptionsplan ist eine Form der leistungsgerechten Vergütung für Mitarbeiter und insbesondere das Management eines Unternehmens. Ein Aktienoptionsplan, auf Englisch „Stock Options Program“ ist eine am Kapitalmarkt und an der Leistung orientierte Vergütung für die Führungskräfte und andere Mitarbeiter eines Unternehmens. Mit einem Aktienoptionsplan ermöglicht ein Unternehmen seinen Mitarbeitern, eine bestimme Anzahl Aktien des Unternehmens zu einem bestimmten Preis in einem festgelegten Zeitraum zu erwerben. Mit einem Aktienoptionsplan soll ein Anreiz für eine nachhaltige Wertschaffung und eine verstärkte Ausrichtung der Führungskräfte auf den Shareholder Value erreicht werden. Aktienoptionspläne sind in vielen Unternehmen mittlerweile für das Management zu einem festen Bestandteil des Vergütungssystems geworden.
Was Du bei der Versteuerung von Mitarbeiterbeteiligungen beachten musst, erklären wir Dir im Billomat Magazin.
Im Rahmen eines Aktienoptionsplans erhalten die Optionsinhaber grundsätzlich ein verbrieftes Recht, nach einer festgelegten Wartezeit eine bestimmte Anzahl Unternehmensaktien zu einem bestimmten Preis zu erwerben. Der Preis für die Aktien am Ausübungstag ist in aller Regel gleich dem Aktienpreis am Tag der Gewährung des Optionsrechtes. Auf diese Weise können die Optionsrechteinhaber direkt an einer Wertsteigerung des Unternehmens partizipieren. Aktienoptionspläne können als fiktive oder reale Aktienoptionspläne gestaltet werden.
Bei einem fiktiven Aktienoptionsplan, auf Englisch „Stock Appreciation Rights“ oder „Phantom Stocks“, erhalten die Inhaber nicht das Recht auf den Bezug realer Aktien. Sie erhalten am Tag der Ausübung die Differenz zwischen dem aktuellen Marktpreis und dem im Optionsplan festgelegten Ausübungspreis ausbezahlt. Es handelt sich bei einem fiktiven Aktienoptionsplan um eine erfolgsabhängige Tantieme für das Management, die auf separaten Mitarbeiterkonten geführt werden. Bei realen Aktienoptionsplänen erhalten die Rechteinhaber mit der Ausübung reale Aktien. Wie bei der Ausgabe von Mitarbeiteraktien kann das Unternehmen diese Aktien durch Aktien-Neuemissionen oder den Rückkauf der eigenen Aktien zur Verfügung stellen.
Für Arbeitgeber ist die Belohnung ihrer Mitarbeiter mit Aktien oft viel günstiger und einfacher als die Bereitstellung einer Barabfindung. Darüber hinaus kann der Besitz eines Teils des Unternehmens die Motivation, die Moral und die Loyalität der Mitarbeiter steigern. In verschiedenen Studien konnte festgestellt werden, dass Unternehmen nach der Einrichtung eines Aktienoptionsplans um etwa 2,3 % schneller wachsen, als vergleichbare Unternehmen ohne Aktienoptionsplan. Die Leistungsverbesserungen der Mitarbeiter waren sogar noch höher.
Der Nachteil ist jedoch, dass der Besitz von Unternehmensaktien, wenn das Unternehmen an Wert verliert, die Moral der Mitarbeiter und die Produktion beeinflussen können. Dies kann zu einer Abwärtsspirale führen, bei der die Aktie weiter an Wert verliert, wodurch die Unzufriedenheit der Mitarbeiter zusätzlich verstärkt wird.
Im Bezug auf eine leistungsgerechte Vergütung der Führungskräfte wird der Nutzen von Aktienoptionsplänen oft als kritisch betrachtet. Nach Meinung der Kritiker wirken die Anreize, die durch Aktienoptionspläne geschaffen werden sollen, nur kurzfristig und zielen im Allgemeinen auf zeitlich begrenzte Kurssteigerungen ab.
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