Alternativkosten ist ein Begriff aus der Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre, mit dem der entgangene Nutzen oder Ertrag aufgrund einer nicht realisierten Handlung bezeichnet wird. Andere Bezeichnungen für Alternativkosten sind Opportunitätskosten, Verzichtskosten oder Schattenpreis.
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Sie bezeichnen die aufgrund des entgangenen Nutzens oder Ertrages, der sich durch den Einsatz eines anderen Produktionsfaktors oder eines anderen Gutes, als des tatsächlich eingesetzten Gutes oder Produktionsfaktors ergeben hätte. Beispielsweise steht ein Unternehmer grundsätzlich bei einer Investition vor der Wahl, ob er private Geldbeträge für eine neue Ausstattung oder neue Maschinen in seinem Unternehmen aufwendet, oder, ob er dieses Geld am Kapitalmarkt investiert, um dafür Zinsen oder Dividenden zu erhalten. Entscheidet sich der Unternehmer für eine Investition in sein Unternehmen anstelle einer Investition am Kapitalmarkt, dann entstehen ihm Opportunitätskosten in Höhe der entgangenen Zinserträge oder Dividenden am Kapitalmarkt.
Oft werden Opportunitätskosten als Kosten der Reue oder als Kosten, die aus entgangenen Gewinnen resultieren, bezeichnet. Insofern gehören die Alternativ- oder Opportunitätskosten nicht zur Kosten- und Leistungsrechnung. Sie sind ein wirtschaftliches Konzept, mit dem das Ziel verfolgt wird, entgangener Alternativen zu quantifizieren. Dabei wird zwischen zwei Arten der Alternativkosten unterschieden.
Bei den Opportunitätskosten wird zwischen zwei verschiedenen Arten differenziert. Dies sind die inputbezogenen und die outputbezogenen Alternativkosten.
Diese Art der Opportunitätskosten entsteht, wenn der Deckungsbeitrag eines Gutes in Bezug auf den sogenannten Inputfaktor zum Beispiel Stück, Mengen oder Arbeitsstunden, relativiert wird. Dies wird oft als sogenannter relativer Deckungsbeitrag bezeichnet. Es ist nicht immer erforderlich, zur Beurteilung der Opportunitätskosten die Deckungsbeiträge heranzuziehen. Eine Beurteilung kann dadurch erfolgen, dass beispielsweise die entgangenen Marktanteile oder und die entgangenen Umsätze relativ betrachtet werden. Der Vergleich der entgangenen Deckungsbeiträge ist allerdings einfacher und kann schneller erfolgen.
Outputbezogene Opportunitätskosten sind die Kosten beziehungsweise die entgangenen Deckungsbeiträge einer Handlungsalternative, die sich anstelle auf den Input auf den Output eines Produktionsprozesses beziehen. Alternativkosten werden benutzt, um in einem Unternehmen verschiedene Produktionsprogramme miteinander zu vergleichen. Die Optimalkosten beziehen sich dagegen nur auf die Bewertung eine Alternative im direkten Vergleich zu einem optimalen Produktionsprozess. Kritisiert wird dabei häufig, dass das Konzept der Opportunitätskosten fast ausschließlich für die Bewertung von alternativen Optionen genutzt werden kann, nachdem im Unternehmen bereits eine Entscheidung getroffen wurde.
Alternativkosten spielen darüber hinaus in der Sozial- und Familienpolitik eine Rolle. Fällt beispielsweise ein Einkommen aus oder die Karriere einer Person im Haushalt wird wegen der Familienarbeit und Kindeserziehung hinten angestellt, ergeben sich daraus Opportunitätskosten im Bezug auf beispielsweise die Rentenansprüche. Ebenso umfassen Alternativkosten den entgangenen Nutzen eines Produktes. Die Opportunitätskosten entstehen immer dann, wenn durch den Konsum eines Produktes auf ein anderes Produkt verzichtet wird. Zudem können Opportunitätskosten durch eine staatliche Sparpolitik entstehen, die sich aus der Summe verschenkter Chancen und einen Verzicht auf Steuereinnahmen ergeben können.