Barzahlung

Als Barzahlung wird der Vorgang bezeichnet, bei dem der Schuldner dem Gläubiger ein Zahlungsmittel übergibt. Mit dem Moment der vollständigen Übergabe sind sämtliche Forderungen des Gläubigers gegenüber des Schuldners nichtig. 
Die Barzahlung war bis vor wenigen Jahren die gängigste Zahlungsart im deutschsprachigen Raum. Sie zeichnet sich dadurch aus, Summen bei der Bezahlung von Waren oder Dienstleistungen in passender Währung vorzulegen, statt digital abzurechnen, etwa per Überweisung oder EC-Kartenzahlung. Sie birgt wie jede Zahlungsart Chancen und Risiken und steht seit einiger Zeit zur Debatte. Dabei reichen die Vorschläge davon, sie für Unternehmer stark zu begrenzen, bis hin zur kompletten Abschaffung von Bargeld.

Im Artikel „Zahlungsbedingungen: was darf ich auf eine Rechnung schreiben“ im Billomat Magazin schreiben wir über die rechtlichen Vorgaben bei Zahlungsbedingungen.

Was sind die Vorteile der Barzahlung?

Die Vorteile der Zahlung durch Bargeld sind für viele Privatpersonen in den letzten Jahren noch attraktiver geworden. Zum einen wird die Summe sofort und ohne Umwege an den Verkäufer oder Dienstleister erstattet. Der ganze Betrag liegt vor, Mahnungen oder gerichtliche Streitereien um die Bezahlung werden dadurch ausgeschlossen.
Der Empfänger kann sofort über das Geld verfügen um etwa neue Waren anzuschaffen und der Kunde entgeht einer Verschuldung.
Oft ergibt sich aus dieser Einfachheit ein Rabatt, da auf zeitaufwändiges Einfordern, lange Laufzeiten der Ratenzahlung, aber auch die Notwendigkeit eines Kredits, verzichtet wird. Nicht zu vernachlässigen ist die Wahrung der Privatsphäre. Außer dem Verkäufer und Käufer weiß niemand von der Transaktion. Eine Quittung kann dennoch ausgestellt werden.

Welche Nachteile der Barzahlung gibt es?

Doch hier beginnen gleichzeitig die Probleme. Bei Barkäufen muss keine Rechnung (Siehe hierzu auch den Lexikoneintrag zur Rechnungsvorlage) ausgestellt werden. Für kleine Geschäfte sind Kassenbelege oder Quittungen üblich, auf die der Kunde freiwillig verzichten kann.

Der Verkäufer kann die Einnahmen steuerrechtlich abrechnen, der Einkäufer (Siehe hierzu auch den Lexikoneintrag zum Einkaufspreis) ohne Rechnung jedoch nicht. Zugleich können beide Parteien das Geschäft verschweigen, um Steuern zu hinterziehen, oder illegale Transaktionen zu vollziehen. Verzichtet der Käufer auf eine Quittung und möchte später den Artikel reklamieren, lehnen Händler in der Regel ab.
Gefälschte Banknoten sind auch mit den aktuellen Euroscheinen ein Problem und schwer zu verfolgen. Für Onlineshops, Lieferverträge oder den Bezug von Dienstleistungen, wie die Bereitstellung von Strom und Wasser, ist eine Zahlung in bar in den seltensten Fällen möglich.
Anbieter digitaler Zahlungsmethoden und Kontoführung sind außerdem häufig sicherer, da sich Geld mit wenigen Klicks zurückholen lässt, entpuppt sich ein Geschäft als betrügerisch. Nicht zuletzt haben Diebstahlsdelikte in Deutschland in den letzten Jahren beständig zugenommen.

Was steht auf einer Quittung?

quittung

Einschränkung der Barzahlung und Diskussion

Im Mai 2016 wurde durch die Europäische Zentralbank beschlossen, den 500-Euro-Schein, der bisher die höchste Banknote darstellte, abzuschaffen. Damit sollen illegale Aktivitäten wie etwa der Waffen- und Drogenumschlag erschwert werden. Gleichzeitig wird über eine Abschaffung der 1 bis 5-Cent-Stücke nachgedacht. Langfristig nehmen zahlreiche Ökonomen an, dass die Zahlung mit Bargeld global durch die sicheren, attraktiveren Online-Zahlungsverfahren (zum Beispiel: PayPal) ersetzt werden wird, wobei die EU positiver Vorreiter der Finanz-Digitalisierung werden könnte.

 

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