Bestandsminderung

In der Buchhaltung eines Unternehmens müssen neben den Aufwendungen und Erträgen auch die Bestandsveränderungen des im Unternehmen befindlichen Umlaufvermögens erfasst werden. Hierzu zählen beispielsweise alle Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die unfertigen und fertigen Erzeugnisse. Die Bestände werden einmal jährlich zum Ende eines Geschäftsjahres bei der Inventur erfasst. Wenn der ermittelte Wert geringer ist als im Vorjahr, wird von einer Bestandsminderung gesprochen. Ist der Wert höher, wird dies als Bestandsmehrung bezeichnet.

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Beispiel für Entstehung einer Bestandsminderung

Angenommen ein Unternehmen für Heizungs- und Sanitärinstallationen hat zum Beginn eines Geschäftsjahres Kupferrohre im Wert von 50.000 Euro in seinem Lager als Vorrat liegen. Im Laufe des Jahres werden diese Rohre regelmäßig verarbeitet und einmal monatlich neue Rohre bestellt. Am Jahresende beträgt der Lagerbestand noch 20.000 Euro. Um diesen Wert zu ermitteln, werden die Rohre bei der Inventur am Jahresende zunächst mengenmäßig erfasst. Anschließend wird anhand der Anschaffungskosten der Wert dieser Rohe ermittelt und in die Buchhaltung übernommen.

Welche Menge sich in den Lagern befindet, ist für die Buchhaltung und die zu erstellende Bilanz nicht relevant. Nur der Wert ist wichtig. Die ermittelten Werte werden dann mit denen des Vorjahres verglichen. In diesem Beispiel ergibt sich eine Bestandsminderung bei den Kupferrohren in Höhe von 30.000 Euro (50.000 Euro – 20.000 Euro). Dabei spielt es keine Rolle, ob im Laufe des Jahres Rohre nachbestellt wurden oder ob der Bestand zwischenzeitlich sogar 0 Euro betragen hat. Bestandsveränderungen werden nur am Ende eines Geschäftsjahres erfasst.

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Bedeutung der Bestandsminderung für das Betriebsergebnis

Für den Fall, dass am Jahresende der Bestand an fertigen Produkten oder der Lagerbestand höher ist, als zu Beginn des Jahres, bedeutet dies, dass das Unternehmen mehr Produkte hergestellt oder mehr Material eingelagert hat, als es verkaufen konnte. Die Herstellung eines Produktes kostet jedoch Geld. Daraus folgt, dass bei einer Bestandsmehrung mehr Kosten entstanden sind und mehr Aufwendungen erforderlich waren, als durch den Verkauf der Produkte wieder eingenommen werden konnte. Übersteigt jedoch die Zahl der verkauften Produkte die Zahl der hergestellten Produkte, oder verringert sich wie im Beispiel der Bestand an Kupferrohren, ergibt sich daraus eine Bestandsminderung. Beide Bestandsveränderungen haben eine Auswirkung auf das Betriebsergebnis des Unternehmens. Bei einer Bestandsminderung steigt der Unternehmensgewinn und damit die Steuerlast. Bei einer Bestandsmehrung reduziert sich der Unternehmensgewinn und die zu bezahlende Steuern.

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