Als Bilanzverkürzung wird eine Reduzierung der Bilanzsumme eines Unternehmens bezeichnet. Bilanzverkürzungen entstehen, wenn die Summe mindestens eines Bilanzpostens auf der Aktiv- und Passivseite der Bilanz um den gleichen Betrag abnimmt. Der Wortteil „Verkürzung“ bezieht sich also darauf, dass die Bilanzsumme kleiner wird und nicht, dass für die Erstellung der Bilanz weniger Platz benötigt wird. Das Gegenteil, die Erhöhung der Aktiv- und Passivseite einer Bilanz um den gleichen Betrag, wird als Bilanzverlängerung bezeichnet.
Bei einer Veränderung auf der Aktivseite einer Bilanz erfolgt gleichzeitig eine Veränderung der Passivseite in gleicher Höhe. Bei der Bilanzverkürzung ist dies eine Verringerung einer oder mehrerer Bilanzpositionen sowohl auf der Seite der Aktiva wie auch auf der Passiva. Transaktionen, die zu einer Verkürzung der Bilanz führen, sind beispielsweise
Wenn Ausschüttungen an die Aktionäre eines Unternehmens beispielsweise in Form von Dividendenzahlungen erfolgen, für dies zu einer Bilanzverkürzung. Auf der Passivseite wird das Eigenkapital um die Höhe der Dividendenzahlung verringert. Eine entsprechende Veränderung erfolgt auch auf der Aktivseite. Ebenso führt die Rückzahlung eines Darlehens zu einer Verkürzung der Bilanz. Das bedeute, durch den Abfluss von Eigen- oder Fremdkapital aus dem Unternehmen verkürzt sich die Bilanz.
Wenn ein Unternehmen zum Beispiel ein Darlehen in Höhe von 25.000 Euro an die Bank zurückzahlt, reduziert sich dadurch der Passivposten „Darlehensschulden“ um diese 25.000 Euro. Gleichzeitig nimmt auch der Bilanzposten „Bank“ auf der Aktivseite um 25.000 Euro ab. Das heißt, die Verbindlichkeiten des Unternehmens gegenüber der Bank reduzieren sich um 25.000 Euro. Die Bilanzsumme reduziert sich dadurch auf beiden Seiten um den gleichen Betrag, die Bilanz wird verkürzt.
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