Brexit ist die allgemein gebräuchliche Bezeichnung für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union auf Grundlage eines Referendums. Der Begriff Brexit ist ein Kunstwort, das aus den Wörtern BRitannien und EXIT gebildet wird. Allgemein wird dieser Begriff verwendet, um den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU zu bezeichnen. Die Entscheidung zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wurde im Rahmen eines Referendums am 23. Juni 2016 getroffen.
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Die Entscheidung, die britische Bevölkerung im Rahmen eines Referendums über den Verbleib in oder den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union abstimmen zu lassen, wurde am 23. Januar 2013 durch den damaligen britischen Premierminister David Cameron angekündigt. Das Referendum über den Austritt wurde am 23. Juni 2016 durchgeführt. Bei diesem Volksentscheid haben sich rund 52% der Briten, also eine knappe Mehrheit der stimmberechtigten Bevölkerung, für einen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union gestimmt.
Seit 2009 ist im Artikel 50 des Vertrages über die Europäische Union festgelegt, wie ein einzelner Mitgliedstaat aus der EU austreten kann. Ziel des Artikels 50 ist es, einen geordneten Austritt eines Mitgliedstaates sicherzustellen. Um den Prozess des Artikels 50 auszulösen, muss das austrittswillige Land die EU über seine Absicht, die Europäische Union zu verlassen, informieren. Erst nach dem offiziellen Austrittsantrag beginnt eine 2-jährige Frist bis zum endgültigen Austrittsdatum zu laufen. Die britische Regierung hat am 29. März 2017 den Austrittsantrag an die EU gestellt. Dadurch wurde automatisch der 29. März 2019 zum Austrittsdatum.
In einem zweiten Schritt wurden daraufhin von den Staats- und Regierungschefs der übrigen 27 EU-Mitgliedstaaten unter Ausschluss Großbritanniens zunächst Leitlinien für die Austrittsverhandlungen für den Brexit beschlossen. Nach Festlegung dieser Leitlinien wurden die Verhandlungen mit Großbritannien für den Brexit eingeleitet. Die Verhandlungen wurden für die EU-Kommission durch den Franzosen Michelle Marnier und aufseiten der Briten zunächst vom sogenannten Brexit Minister David Davis geführt. Die Austrittsverhandlungen wurden am 19. Juni 2017 aufgenommen. Am 25. November 2018 erfolgte auf einer Sondertagung des Europäischen Rates die Annahme und Ratifizierung des Abkommens über den Austritt Großbritanniens und Nordirlands aus der Europäischen Union durch die Staats- und Regierungschefs der 27 verbleibenden EU-Mitgliedstaaten.
Nachdem der mit der EU ausgehandelte Vertrag über den Austritt mehrfach im britischen Unterhaus – dem britischen Parlament – nicht angenommen wurde, wurde der Austrittstermin auf Antrag der britische Premierministerin Theresa May auf einem EU-Sondergipfel am 21. März 2019 zunächst auf den 12. April 2019 verschoben.
Allgemein werden die Folgen des Brexit sowohl für das Vereinigte Königreich wie auch für die EU als negativ ansehen. Durch die fast 40-jährige Zugehörigkeit Großbritannien zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und EU sind enge wirtschaftliche Verflechtungen und Abhängigkeiten entstanden, die im Zuge des Brexit neu geordnet werden müssen. Rund 20.000 gesetzliche Regelungen sind davon betroffen. Kommt es zu einem sogenannten Hard Brexit, einem ungeordneten Austritt ohne neue Regelungen, würde Großbritannien wie jedes andere Drittland behandelt werden. Unter anderem müssten dann wieder Zollkontrollen für den Personen- und Warenverkehr zwischen der EU und Großbritannien eingeführt werden.
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