Im Rahmen eines Buyouts übernehmen Einzelpersonen oder Gruppen von Personen, die bereits über einen längeren Zeitraum mit einem Unternehmen verbunden sind, das Unternehmen oder Teile des Unternehmens. Ein Buyout erfolgt in der Regel durch das bisherige Management oder die Belegschaft eines Unternehmens.
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Buyouts werden auf Basis des Personenkreises, der ein Unternehmen kauft, in verschiedene Arten eingeteilt:
Bei dieser Art des Buy-outs, dem sogenannten MBO, kauft das bisher im Unternehmen tätige Management Anteile am Unternehmen oder das gesamte Unternehmen vom alten Eigentümer. Eine Sonderform dieses Buyouts ist das sogenannte Sanierungs-MBO. In diesem Fall übernimmt das Management ein wirtschaftlich angeschlagenes Unternehmen oder der Kauf findet statt, wenn die bisherigen Eigentümer keine neuen finanziellen Mittel für das Unternehmen bereitstellen wollen. Neben dem bisherigen Management kann auch ein externes Management, das von einem externen Investor finanziert wird, die Unternehmensanteile im Rahmen eines sogenannten Buy-ins übernehmen.
Übernimmt die Belegschaft eines Unternehmens das Unternehmen vom Alteigentümer, um es unter eigener Verantwortung fortzuführen, wird dies als Employee Buy-out, abgekürzt EBO bezeichnet. Gegebenenfalls kann bei dieser Form des Buyouts auch das Management einen Teil des Unternehmens kaufen. Ein EBO wird nur selten durchgeführt, da Kapitalgeber befürchten, dass durch die Vielzahl neuer Anteilseigner eine unübersichtliche Unternehmensstruktur entsteht, die eine erfolgreiche Unternehmensführung zukünftig erschwert oder unmöglich macht.
Von einem Institutional Buy-out wird gesprochen, wenn die Übernahme des Unternehmens oder von Unternehmensteilen durch eine externe Investment-Gesellschaft erfolgt. Dabei handelt es sich oft um Private Equity und Risikokapitalgesellschaften. Bei dieser Art des Buyouts führt meistens das alte Management weiterhin die Geschäfte des übernommenen Unternehmens.
Ein Leveraged Buy-out, abgekürzt LBO ist eine Sonderform des Buyouts, bei der die Übernahme eines Unternehmens in der Hauptsache fremdfinanziert wird. Bei einem Leveraged Buy-out beträgt der Anteil der Fremdfinanzierung mindestens 50 Prozent des gesamten Finanzierungsvolumens. Durch einen LBO soll die Eigenkapitalrentabilität eines Unternehmens verbessert werden. Durch den hohen Anteil an Fremdkapital sinkt der Eigenkapitalanteil des Unternehmens. Durch die Hebelwirkung, den sogenannten Leverage-Effekt, wird die Eigenkapitalrentabilität des Unternehmens verbessert.
Der sogenannte Secondary Buy-out erfolgt häufig nach einer gewissen Zeit nach dem eigentlichen Buyout. Insbesondere nach einem Institutional Buy-out wollen die Investoren das erworbene Unternehmen möglichst gewinnbringend wieder veräußern. Bei diesem Weiterverkauf handelt es sich um einen Secondary Buy-out. Ein sogenannter Tertiary Buy-out bezeichnet einen möglicherweise erneuten Verkauf dieser Beteiligung an einen weiteren dritten Investor.
Ein Spin Off ist die Ausgliederung eines Unternehmensbereiches oder einer Tochtergesellschaft eines Unternehmens. Im Rahmen der Ausgliederung wird der ausgegliederte Unternehmensbereich durch das bisherige Management oder gegebenenfalls durch einen externen Investor übernommen. Spin-offs werden häufig für Unternehmensanteile durchgeführt, die nicht zum Kernbereich eines Unternehmens gehören. Durch den Spin-off wird der ehemals nicht selbstständige Unternehmensteil zu einem selbstständigen Unternehmen, das eigenverantwortlich weitergeführt wird.