Degressive Abschreibung

Definition

Unter degressiver Abschreibung wird die Abschreibung im Sinne des Paragraphen 253 HGB verstanden. Unter dem Begriff „Abschreibung“ versteht sich die Absetzung für Abnutzung (kurz AfA), also die Wertminderung von Anlagevermögen. Für Unternehmen gibt es unterschiedliche Abschreibungsmethoden, die wir in diesem Lexikonbeitrag analysiert haben. Eine Abschreibungsmethode ist die degressive Abschreibung. Das Gegenteil der degressiven Abschreibung ist die lineare Abschreibung, wobei jährlich der gleiche Betrag abgeschrieben wird. Bei der degressiven Abschreibung wird ein Prozentsatz festgelegt, der sogenannte Abschreibungssatz, der zusammen mit dem Buchwert des Vorjahres den Abschreibungsbetrag bestimmen. In der degressiven Abschreibung werden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten während des Nutzungszeitraums in unterschiedlichen Anteilen aufgeteilt.

Berechnung der degressiven Abschreibung

Zur Berechnung der degressiven Abschreibung wird folgende Formel verwendet:

Abschreibungsbetrag = Abschreibungssatz x Buchwert des Vorjahres

Als Bemessungsgrundlage für das erste Jahr dienen die Anschaffungskosten, ab dem zweiten wird der Abschreibungsbetrag aus dem Buchwert des Vorjahres und dem Abschreibungssatz berechnet.

Vorteile der degressiven Abschreibung

Viele Unternehmen nutzen die degressive Abschreibung weil die Abschreibungsbeträge jedes Jahr geringer werden, während diese in der linearen Abschreibung jährlich gleich bleiben. Diese Methode ist für Unternehmen besonders vorteilhaft, denn sie können Steuern sparen. Dadurch, dass im ersten Jahr der Abschreibungsbetrag am höchsten ist, sinkt der Gewinn und damit auch die Steuern. Weiterhin ist die Wertminderung nicht so stark, da der Abschreibungsbetrag jedes Jahr sinkt.

Ist die degressive Abschreibung noch erlaubt?

Mit dem Beschluss des vierten Corona-Steuerhilfegesetzes wurde die degressive Abschreibung um ein Jahr verlängert. Unternehmen können somit diese Abschreibungsmethode noch für bewegliche Wirtschaftsgüter benutzen, die im Jahr 2022 angeschafft oder produziert werden. Mit der Wiedereinführung der degressiven Abschreibung werden Unternehmen und Betriebe finanziell entlastet.

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