Derivate

Derivate gleichen in der Handelsart Papieren wie Aktien und Anleihen. Der Käufer erwirbt jedoch lediglich die Rechte an den Emissionen, nicht aber am Mitentscheid im Unternehmen. Das Derivat ist darum ein von den Papieren abgeleitetes (lat. derivare) Instrument zur Anlage, das lediglich der Spekulation gilt und für Börseneinsteiger, die sich nicht direkt beteiligen möchten, damit geeignet ist. Das Derivat unterliegt allerdings auch stark schwankenden Kursen und ist risikoreich.

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  1. Derivate: Definition
  2. Arten von Derivaten
  3. Was sind die Eigenschaften und Rechte eines Derivats?
  4. Welche Rechte ergeben sich aus Derivaten?
  5. Handelsarten des Derivats

Derivate: Definition

Derivate sind Finanzinstrumente, die sich in ihrem Wert nach Kursschwankungen oder Erwartungen anderer Anlagen ausrichten. Dabei ist die Gestaltung von Derivaten so angelegt, dass sie mit den Preisbewegungen der entsprechenden Anlagen mitgehen. Derivate lassen sich einsetzen, um auf Kursgewinne des Basiswerts zu setzen oder um gegen Wertverluste abzusichern. 

Arten von Derivaten

derivate
Zu den wichtigsten Arten von Derivaten gehören Zertifikate, Optionen, Swaps und Futures.

Die wichtigsten Arten von Derivaten sind:

Zertifikate

Zertifikate sind sogenannte Inhaberschuldverschreibungen, die das Risiko der Zahlungsunfähigkeit ihrer Emittenten mit sich bringen. Bei Zertifikaten handelt es sich um Instrumente, mit denen Anleger einen Anteil an der Entwicklung des Basiswertes erhalten. Der Basiswert kann in Wertpapieren, Aktien, Indices oder anderen Finanzprodukten bestehen. Abhängig von ihrer Ausgestaltung sind Zertifikate bei Anlegern beliebt, die über ausreichend Kapital verfügen. Wenn sie mit einem sogenannten Hebel ausgestattet sind, eignen sie sich auch für Investoren, die mit wenig Kapital hohe Gewinne erzielen möchten und bereit sind, das entsprechende Verlustrisiko zu tragen. Hebelprodukte verschaffen ihren Anlegern einen mittelbaren Anteil an Börsenbewegungen, was zu hohen Gewinnen, aber auch zu hohen Verlusten führen kann. 

Optionen

Optionen sind klassische Hebelprodukte und bezeichnen einen Rechtsanspruch auf ein Handelsgut. Die Finanzinstrumente beteiligen ihre Anleger nicht am produktiven Vermögen von Unternehmen, sondern verschaffen ihnen einen Anspruch auf ein Kaufrecht. Mit Optionen können Anleger einen bestimmten Basiswert zu einem vorher fixierten Preis und zu einem festgelegten Bezugsverhältnis erwerben. Das Bezugsverhältnis bezeichnet die Anzahl an Optionsscheinen, die ihren Anleger zur Ausübung der Option berechtigen. Liegt das Bezugsverhältnis zum Beispiel bei 100:1, muss der Anleger über 100 Optionsscheine verfügen, damit er den Basiswert eines bestimmten Instruments kaufen kann. Durch die Laufzeit der Option muss das erworbene Recht innerhalb eines bestimmten Zeitraums in Anspruch genommen werden. 

Swaps

Swaps sind Finanzderivate, durch die ein Austausch von Zahlungsströmen zwischen mehreren Parteien vereinbart wird. Gegenstand der Tauschvereinbarung können zum Beispiel Zinsen, Währungen und Devisen sein. Durch Swaps sollen Kostenvorteile ausgenutzt werden, über die die Beteiligten in ihren Marktbereichen verfügen. In der Regel werden die Vereinbarungen außerhalb der Börse vereinbart, da sie individuell ausgestaltet werden. Swaps dienen zur Strukturierung von Anlegerportfolios sowie zur Absicherung und Optimierung von Risiken.

Futures

Futures sind Terminverträge, die sich auf ein bestimmtes Produkt beziehen. Käufer von Futures verpflichten sich dazu, den Basiswert eines Finanzinstruments zu einer im Kontrakt festgelegten Menge und Qualität und zu einem vorgegebenen, in der Zukunft liegenden Datum zu kaufen oder zu verkaufen. Auch der Preis von Futures ist durch den Kontrakt im Vorfeld fixiert. Die vertraglichen Pflichten zwischen Käufer und Verkäufer erlöschen erst, wenn die Vertragsparteien ihren Kontrakt weiterverkaufen.

Was sind die Eigenschaften und Rechte eines Derivats?

Das Derivat einer Aktie ist keine Aktie, sondern orientiert sich am Kurs eines Unternehmens. Ein Anleger, der Derivate an einer Unternehmensaktie erwirbt, tritt daher nicht in den Handel mit Papieren dieses Unternehmens ein, nutzt jedoch dessen Werte zur Spekulation. Das Derivat ist dadurch eine Art Einsteigerwertpapier ohne Bindung. Weniger einsteigerfreundlich ist die Art, wie der Kurs der Derivate bestimmt wird. Er richtet sich nach den Erwartungen für ein Investment und ist daher schwerer zu bestimmen als ein Wertpapier, das direkt in ein Unternehmen investiert.

Durch diese Kursmitbestimmung anderer Investments schwankt der Derivatkurs stark und orientiert sich an den Erwartungen der Anleger. Das ist gut für Anleger, die das Geschehen an den Anlegerplattformen und Börsen verfolgen. Nachteile ergeben sich für Anleger, die sich auf die Performance der Hauptaktie verlassen möchten und daher die Entwicklungen rund um das Unternehmen verfolgen.

Welche Rechte ergeben sich aus Derivaten?

Beim Handel mit Derivaten erwirbt der Anleger keinerlei Mitbestimmungsrecht an dem Unternehmen, auf dessen Kurs er spekuliert. Er ist daher weder direkter Anleger, noch Investor, nicht beteiligt, kein Mitglied einer Gesellschaft und hat keine Mitsprache. Derivate werden in größeren Mengen gehandelt und wirken sich nicht unbedingt auf den Kurs aus. Der Markt kann durch Derivatkäufe und -Verkäufe also weniger manipuliert werden, als es bei Anteileignern der Fall ist.

Wie bei den meisten Anlegerinstrumenten wird das Derivat virtuell an einer Börse gehandelt. Derivate Fianzinstrumente bilden einen bestimmten Wert zu einem bestimmten Zeitpunkt ab. Sie sind damit auch an den Wert selbst gekoppelt.

Handelsarten des Derivats

Derivate können gekauft, verkauft, gehalten oder ausgeübt werden. Optionsscheine beispielsweise verbrauchen sich durch die Ausübung und sind dann nicht mehr handelbar. Dabei richtet sich der Kurs entweder nach dem vereinbarten Tageswert, nach der vereinbarten Zeit oder nach einem angebundenen Kurswert.

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