Devisen

Der Begriff Devisen bezieht sich im allgemeinen Sprachgebrauch auf sämtliche Fremdwährungen inklusive Bargeld. Im Bankwesen beschränkt er sich auf Forderungen, die auf fremde Währungen lauten und im jeweiligen Land zahlbar sind. Dazu gehören Bankguthaben bei ausländischen Instituten, Schecks und Wechsel. Noch enger fassen diese Bezeichnung Kreditinstitute im Devisenhandel: Sie stellen in diesem Zusammenhang ausschließlich Guthaben in Fremdwährungen bei ausländischen Banken dar.

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Was ist die Bedeutung des Devisen arkts für die Wirtschaft?

Der Devisenhandel hat für die einzelnen Volkswirtschaften und die Weltwirtschaft im Gesamten eine herausragende Bedeutung. Wechselkurse beeinflussen den Warenverkehr erheblich. Notiert eine Landeswährung im Vergleich zu anderen Währungen stark, kann dieser Staat günstig importieren. Verbraucher können sich über preiswerte Waren von außerhalb freuen. Zugleich verteuern sich Exporte in andere Länder. Bei einer schwachen Währung profitieren exportierende Unternehmen, die Käufer von importierten Produkten leiden dagegen unter den Wechselkursen. Beide Extreme wirken sich dauerhaft nachteilig auf eine Volkswirtschaft aus. Die meisten Wirtschaftsakteure ziehen stabile Kurse für Devisen in einem nachvollziehbaren Verhältnis zu den anderen Währungen vor. Stark schwankende Kurse können den Austausch von Waren und Dienstleistungen massiv beeinträchtigen. Firmen sichern sich unter anderem mit Optionsscheinen und Swaps gegen Wechselkursrisiken ab.

Was ist der Devisen Handel?

Auf dem Devisenmarkt entscheidet sich, welche Wechselkurse zwischen Währungspaaren wie Euro und US-Dollar gelten. Der Handel erfolgt zum einen über Devisenbörsen. Zum anderen existiert der Interbankenhandel, der eine wesentlich größere Bedeutung besitzt. In der Eurozone veröffentlichen zum Beispiel an jedem Handelstag 17 Institute um etwa 13 Uhr den Mittelwert ihrer festgelegten Wechselkurse. Der Interbankenhandel beruht auf bilateralen Devisengeschäften, er findet nicht an einer Börse statt.

Schwankende Wechselkursen: Die Faktoren

Devisen

Für Kursänderungen gibt es vielfältige Gründe. Als Beispiele verdienen folgende Faktoren Erwähnung:

  • Zinsniveau: Hohe Zinsen in einem Land locken ausländisches Geld an. Deswegen erhöhen Notenbanken die Zinsen, wenn sie um Devisen werben wollen. Die Folge ist eine stärkere Landeswährung. Zinssenkungen können dagegen dazu führen, dass Geld abfließt.
  • Wirtschaftliche Situation: Anleger beobachten die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Haben sie zum Beispiel Staatsanleihen erworben und droht diesem Staat die Insolvenz, ziehen sie ihr Geld rasch in großem Ausmaß ab. Die Währung verliert an Wert.
  • Politische Krisen: Auch politische Krisensituationen wie Aufstände und Bürgerkriege verschrecken die Eigentümer von Devisen, die Konsequenz ist ebenfalls ein Wertverlust der Landeswährung
  • Spekulationsgeschäfte: Spekulanten können mit Finanzprodukten wie Optionsscheinen einen massiven Einfluss auf den Wert von Devisen ausüben.

Die Notenbanken versuchen die Wechselkurse in ihrem Sinn zu lenken. Neben dem Festsetzen von Leitzinsen können sie aktiv in den Devisenmarkt eingreifen, indem sie Devisen im großen Stil kaufen oder verkaufen.