Die Eigenkapitalfinanzierung bezeichnet eine Investition innerhalb einer Unternehmung durch eigene Mittel zur Vergrößerung des Eigenkapitals und ist eine Möglichkeit, Unternehmen zu gründen oder größere Anschaffungen im Rahmen des Unternehmens zu tätigen, ohne dabei auf Kredite zurückzugreifen.
Durch die Eigenkapitalfinanzierung wird zwar das direkte Vermögen gemindert, das Eigenkapital und der Wert des Unternehmens jedoch erhöht. Man unterscheidet zwischen Innen- und Außenkapital, das für die Investition aufgewendet werden kann.
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Während im Privatbereich die meisten Ausgaben idealerweise durch eigene finanzielle Mittel gedeckt werden und nur selten größere Kredit aufgenommen werden, kann sich im Unternehmertum auch Fremdkapital rentieren. Fremdkapital aus Krediten ist für größere Unternehmen mit messbarem Erfolg häufig schnell zu besorgen und kann eine Investition in kurzer Zeit realisieren. Eigenkapital dagegen wird durch die Unternehmer selbst erwirtschaftet und ist bei Verlust mit einem Risiko für die Firma verbunden. Andererseits erhöht die Eigenfinanzierung auch stets das Eigenkapital. Nur Unternehmen, die über ein sicheres Polster aus Eigenkapital verfolgen, sind auf lange Sicht erfolgreich und erhalten überhaupt Fremdkapital nach Bedarf.
Mittel die zur Eigenkapitalfinanzierung eingesetzt werden können, sind meist Überschüsse, die einbehalten und dem Betriebsvermögen zugeführt werden. Aber auch die Auflösung stiller Reserven zur Erhöhung des Eigenkapitals ist möglich.
Die Eigenkapitalfinanzierung unterscheidet nach Innen- und Außenfinanzierung. Die beiden genannten Ressourcen sind in der Verwendung als Innenfinanzierung anzusehen. Eine Außenfinanzierung kann durch die Emission von Aktien oder die Aufnahme neuer solventer Gesellschafter geschehen. Diese beteiligen sich als Investoren dann mit ihrem Eigenkapital an dem Unternehmen.
Für viele Unternehmen scheint die Option, sich komplett aus Eigenmitteln zu finanzieren, attraktiv. Doch tatsächlich ergeben sich aus der Eigenkapitalfinanzierung neben den offensichtlichen Vorteilen auch einige Nachteile.
Ein deutlicher Vorteil ist die geringere Insolvenzgefahr für Unternehmen, die Investitionen (Siehe hierzu auch den Lexikoneintrag zum Investitionsabzugsbetrag) nicht durch Fremdmittel decken. Die Gefahr der Überschuldung durch zu hohe Kreditrahmen oder Raten besteht nicht. Auch die Insolvenz durch Zahlungsunfähigkeit wird unwahrscheinlicher, da Gewinnausschüttungen in Problemlagen ausgesetzt werden können. Das höhere Eigenkapital stellt außerdem Haftungssubstanz dar. Das Unternehmen selbst ist unabhängiger und kann freier planen. Ist dann doch einmal eine Expansion oder Investition geplant, die nicht aus dem Firmenvermögen gestemmt werden kann, stellt der Kredit keine zu hohe Belastung dar.
Alle Vorteile auf einem Blick:
Zu den Nachteilen zählt, dass Eigenkapital auf lange Sicht teurer ist. Investoren, die sich mit Eigenkapital beteiligen, verlangen für gewöhnlich Risikoprämien. Nur so können sie sich vor einem Totalverlust, z.B. bei Insolvenz des Unternehmens, schützen. Eigenkapitalfinanzierungen können außerdem nicht steuerlich abgezogen werden. Sie werden aus dem bereits versteuerten Gewinn ausgezahlt.
Alle Nachteile auf einen Blick:
Generell gilt die Regel, dass Unternehmen langfristige Werte durch Eigenkapitalfinanzierung oder langfristig gebundenes Fremdkapital anschaffen sollten. Gebäude, Firmengrundstücke oder Großmaschinen sollten also dem Eigenkapital zugeführt oder sehr günstig finanziert werden, um sich zu rentieren. Das Umlaufvermögen kann zum Teil durch Fremdmittel gedeckt werden, da es weniger schwere Auswirkungen auf das Betriebsvermögen hat.
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