Electronic Cash

EC-Karten, heute giropay genannt, arbeiteten mit dem Electronic Cash System, einer Zahlweise, bei der die Eingabe der PIN-Zahl zur Zahlung durch den Kunden nötig war. Repräsentiert wurde diese Zahlungsmethode durch ein blau-rotes Piktogramm auf den Karten, auf welchem „ec Electronic Cash“ zu lesen war. Die mit dem EC-Zeichen gekennzeichneten Bankkarten wurden ab 2007 durch die girocard ersetzt, welche nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet, jedoch neben der Verwendung der PIN auch das Lastschriftverfahren zulassen, ohne den Kontobetrag zu prüfen.

Im Billomat Magazin schreiben wir über die Vorteile des bargeldlosen Zahlens auf Seiten des Kundens und des Verkäufers.

Funktionsweise des Electronic Cash Systems

Zur Zahlung mit und Nutzung von EC-Karten wird ein Kartenterminal bestehend aus einer Hardware zum Einlesen der Karte und Software zum Abgleichen der Kontodaten, verwendet. Nur, wenn das Terminal über ein Sicherheitsmodul, welches den Einzelhändlern zusätzliche Kosten verursacht, verfügt, ist bei erfolgreicher Kartenzahlung gewährleistet, dass das Girokonto des Kunden über den gewünschten Betrag gedeckt ist.

Zur Zahlung werden folgende Schritte nötig: Der Verkäufer nennt dem Kunden (Siehe hierzu auch den Lexikoneintrag zur Kundenakquise) den Preis und gibt ihn in das Gerät ein. Nach Einführen der Karte liest das Gerät den Magnetstreifen aus und aktiviert das Sicherheitsmodul. Dieses verlangt die Eingabe einer Sicherheitskennzahl, der PIN. Das Gerät baut eine Verbindung zum Provider auf, während es den Betrag anmeldet. Per Datenaustausch stellt das Gerät fest, ob das Konto gedeckt ist, kein Eintrag in eine Sperrdatei vorliegt und die PIN korrekt ist. Nur bei Erfüllen aller drei Bedingungen kann die Zahlung akzeptiert werden.
Je nach Hard- und Software nimmt dieser Vorgang zwischen zehn Sekunden und einer Minute in Anspruch. War die EC-Karte mit einem Chip mit gespeichertem Kreditrahmen versehen, konnten diese Schritte übersprungen werden und neben der PIN wurde nur der verfügbare finanzielle Rahmen geprüft.

Electronic Cash

Kosten für Händler und Kunden

Nicht alle Einzelhändler akzeptierten EC-Karten, oder nehmen die heute verbreitete girocard an. Das liegt vor allem Dingen an den hohen Kosten für niedrige Transaktionen. Mindestens acht Cent pro Buchung fallen an, hinzu kamen die Anschaffung und Wartung der Geräte und Buchung der Sicherheitsmodule. Seit 2014 können Unternehmen mit den Kartenherausgebern verhandeln, etwa über Massenrabatte bei Vielbuchung, etwa in gut besuchten Supermärkten. Kleine Einzelhändler bestehen oftmals dennoch auf einen Mindestbetrag, ab dem die EC- bzw. giropay-Zahlung möglich wird. Händler in Deutschland und Europa sind jedoch nicht verpflichtet, giropay-Karten in ihrem Geschäft zu akzeptieren.

Bedeutung des Electronic Cash für Kunden

Für Kunden wird der Gebrauch der EC-Zahlung besonders dann teuer, wenn durch einen Zufall oder Missplanung das Konto einmal nicht ausreichend gedeckt ist. Der Vorgang wird dann an den Händler zurückgebucht, welcher in der Regel mit einem Inkassounternehmen zusammenarbeitet, das für ihn den Kunden ausfindig macht und finanziell belangt. Auch niedrige Beträge können dabei durch den Arbeitsaufwand und die Mahnung teuer werden.