Als Emittent wird in der Finanzbranche ein Herausgeber von Wertpapieren bezeichnet. Nur Unternehmen können Aktien emittieren. Andere Formen der Finanzprodukte können jedoch auch durch Staaten, Institutionen oder Körperschaften öffentlichen Rechts ausgegeben werden. Die ausgegebenen Produkte selbst werden als Emissionen bezeichnet.
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Möchte ein Unternehmen an die Börse gehen, muss es dazu zahlreiche Voraussetzungen erfüllen. Auch durch die Zustimmung zu und Schaffung von geeigneten Bedingungen wird die Eignung zum Emittenten sichergestellt. Als Emittentverpflichtet sich das Unternehmen während des Geschäftsjahres immer wieder Berichte zu veröffentlichen. Quartalszahlen, Halbjahresberichte und die Meldung wichtiger Änderungen dieser Zahlen machen die Unternehmerschaft transparent. Änderungen, die Vorstand, Käufe und Verkäufe von Anteilen, Filial- und Standorterschließungspläne und weitere bedeutende Schritte abbilden, müssen unverzüglich publiziert werden. Wertpapierprospekte informieren Anleger über Kennzahlen und Produkte der Emittenten.
Für Konzerne zahlt sich das Emittieren doppelt aus. Zum einen bieten sie Anlegern ein Produkt, das sie von dem Unternehmen überzeugt und an dieses bindet. Zum anderen zeigen sie Konkurrenten über den aktuellen Kurs den Erfolg der Unternehmung an. Der Börsengang selbst macht sie jedoch auch anfällig gegenüber informellen Spekulationen und Gerüchten. Eine Rufschädigung über Presse oder durch Gerichtsurteile schlägt sich so nicht nur im direkten Umsatz, sondern auch in Kursverlusten nieder.
Unterschieden wird zwischen Dauer- und Neuemittenten.Wer als Emittent zum ersten Mal am Kapitalmarkt seine Papiere anbietet, wird als Neuemittent eingestuft. Auch wer lange Zeit keine Wertpapiere zur Verfügung gestellt hat, kann als neu gesehen werden. Daueremittenten dagegen sind permanent aktiv an der Börse und veröffentlichen in regelmäßigen Abständen neue attraktive Aktien und Produkte. Sie sind Anlegern und Spekulanten gut bekannt und haben sich einen Ruf erarbeitet, was die Qualität der Papiere betrifft.
Zudem unterscheiden Finanzexperten und Anleger Selbstemissionen und Fremdemissionen. Fast ausschließlich Kreditinstitute verfügen über die technische und fachliche Infrastruktur zur Selbstemission. Dabei entwirft und veröffentlicht der Emittent nicht nur seine eigenen Produkte, sondern er vertreibt sie auch selbst und betreut seine Anleger. Fremdemissionen sind solche Emissionen, die über einen Zwischenanbieter an der Börse betreut werden. Beide Produkte sind ähnlich im Risiko zu werten. Bei Selbstemissionen sollte der Anleger dem Emittenten jedoch das Vertrauen schenken, ihn auch tatsächlich informiert zu halten.
Das Wirken als Emittent erhöht neben dem Image des Unternehmens auch stets die Chancen auf Eigen- und Fremdkapital. Durch die Börsendotierung steigt der Unternehmenswert und der Ruf gegenüber Banken und Investoren.