Als Entrepreneurship – deutsch: Unternehmertum oder Unternehmergeist – wird eine Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften bezeichnet, die sich mit typischen Eigenschaften und Erfolgsfaktoren von Unternehmern, insbesondere Unternehmensgründern, befasst. Die Entrepreneurship-Forschung ist interdisziplinär und nutzt neben betriebswirtschaftlichen auch volkswirtschaftliche, soziologische und psychologische Methoden und Erkenntnisse.
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Der Begriff Entrepreneurship hat zwei zentrale Bedeutungen:
Zum einen bezeichnet der Begriff unternehmerische Prozesse, die die Aufnahme von geschäftlichen Aktivitäten, ihre Ausgestaltung und Umsetzung einschließen. Dabei beschreibt das Entrepreneurship die Ausnutzung von wirtschaftlichen Gelegenheiten und den kreativen Aufbau von unternehmerischen Organisationen.
Zum anderen bezeichnet der Begriff Entrepreneurship eine wissenschaftliche Disziplin, die diese unternehmerischen Prozesse innerhalb betrieblicher Organisationen untersucht und dabei einen Bestandteil der Betriebswirtschaftslehre stellt. In der wissenschaftlichen Forschung wird die Untersuchung des Entrepreneurship auch als Gründungsforschung bezeichnet. Dort werden betriebswirtschaftliche Theorien entwickelt, indem andere Forschungsgebiete interdisziplinär einbezogen werden, wie beispielsweise die Volkswirtschaftslehre, die Psychologie, die Rechtswissenschaft sowie die Soziologie oder die Geografie.
Als Forschungsgebiet bildet Entrepreneurship ein relativ neues Feld. Lange standen in den Wirtschaftswissenschaften Unternehmen im Fokus, während die Person des Unternehmers eher vernachlässigt wurde. Die Forschung in diesem Bereich hat sich – trotz vereinzelter Vorläufer im 19. Jahrhundert – erst im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelt. Wegweisend war das vom österreichischen Nationalökonomen Joseph A. Schumpeter 1934 geprägte Bild des „dynamischen Unternehmers“. Die inzwischen entstandene Entrepreneurship-Forschung weist eine große Bandbreite auf. Da keine allgemeinverbindliche Definition existiert, was unter Unternehmertum zu verstehen ist, haben sich im Zeitablauf verschiedene Denkschulen und Ansätze entwickelt. Entrepreneurforschung betreibt zum Beispiel die TU München.
Bei allen Unterschieden weisen die meisten Studien dennoch Gemeinsamkeiten auf, um unternehmerisches Handeln zu kennzeichnen. Typische Unternehmer-Charakteristika sind danach:
Als Voraussetzung dafür werden spezifische Persönlichkeitseigenschaften und Einstellungen gesehen, die ein Unternehmer mitbringen sollte. Dazu gehören u.a. Leistungsmotivation, Eigeninitiative, Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen, Realismus, Kooperationsfähigkeit, Risikobereitschaft und Wagemut sowie die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Selten sind alle Eigenschaften in einer Person verwirklicht. Außerdem sind sie in einzelnen Unternehmens-Phasen mehr oder weniger stark gefragt.
Neben der Untersuchung der Persönlichkeit, die Unternehmer oder Gründer in besonderem Maße aufweisen oder im besten Falle mitbringen sollten, untersucht die Entrepreneurshipforschung weitere Gebiete. Dazu gehören zum Beispiel die Untersuchung von Faktoren im Umfeld mit Marktbeschaffenheit, technologischem Wandel, Kapitalbedarf, Konkurrenzdichte oder soziokulturellen Kriterien. Auch Strategien für Unternehmen sowie Formen für die Organisation mit der Untersuchung von Finanzierungen oder Rechtsformen von Unternehmen und ihre Auswirkungen auf den Bestand und Erfolg von Unternehmen sind Gegenstand der Entrepreneurshipforschung.
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