Fonds

Fonds bedeutet, dass Institutionen oder Personen gemeinsam Geld für einen bestimmten Zweck aufbringen. Vielfach geschieht dies als Kapitalanlage. Der Begriff des Fonds ist weit definiert: Ursprünglich meint er einen Geldmittelbestand, der für einen bestimmten Zweck vorgesehen ist. Es kann sich zum Beispiel um einen Notfallfonds der Regierung oder um einen Streikfonds einer Gewerkschaft handeln. In den meisten Fällen ist es aber ein Fonds im Sinne von Investmentfonds. Bei diesen zahlen Anleger gemeinsam Geld ein, um vom jeweiligen Investment zu profitieren.

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  1. Welche Arten an Fonds gibt es?
  2. Welche Vorteile haben Investmentfonds?
  3. Was sind Mischfonds?
  4. Sind Fonds eine sichere Anlage?
  5. Was kostet ein Fonds?

Welche Arten von Fonds gibt es?

Fonds
Zu den wichtigsten Arten von Fonds gehören Aktienfonds, Rentenfonds, Immobilienfonds und gemischte Fonds.

Zu den typischen Investmentfonds zählen:

  • Aktienfonds
  • Rentenfonds
  • Immobilienfonds
  • Gemischte Fonds

Allen Fonds ist gemein, das in der Regel eine Vielzahl an Anlegern bestimmte Beträge einzahlt. Ein professionelles Management investiert das Geld. Einen Sonderfall bilden Indexfonds. Bei Indexfonds investiert das Management das Kapital genau wie bei einem entsprechenden Index, zum Beispiel beim DAX. Mit den Investitionen gleicht sich das Management mit minimalen Abweichungen diesem Index an, im Gegensatz zu aktiv gemanagten Investmentfonds realisiert es keine eigene Anlagenpolitik. Deswegen kosten diese Fonds weniger als andere Produkte, da sich der Aufwand in überschaubaren Grenzen hält.

Welche Vorteile haben Investmentfonds?

Investmentfonds gehen für Anleger mit einigen Pluspunkten einher. Investoren können sich in der Regel mit kleinen Beträgen beteiligen, bei Einmalanlagen häufig ab 250 bis 500 Euro. Zudem gibt es bei vielen Investmentfonds die Möglichkeit, Sparpläne ab monatlich in etwa 25 Euro zu vereinbaren. Der Vorteil liegt darin, dass Sparer auch mit kleinen Beträgen Risikoverteilung realisieren können. Kaufen sie zum Beispiel einzelne Aktien, müssen sie pro Aktie mindestens 1.000 Euro investieren. Das hat das Risiko inne, alles auf eine Karte zu setzen.

Bei einem Aktienfonds streuen sie ihr Geld dagegen auf Aktien verschiedener Unternehmen, verschiedener Branchen und bei entsprechenden Angeboten sogar auf unterschiedliche Länder. Damit ist die von allen Finanzexperten empfohlene Risikoverteilung gewährleistet. Andererseits fallen dafür Kosten an. Bei den meisten Investmentfonds müssen die Sparer einen Ausgabeaufschlag zahlen, der sich prozentual am momentanen Kurs berechnet. Er kann bis zu 5 % betragen. Darüber hinaus verlangen die meisten Gesellschaften eine jährliche Gebühr, welche den Kurs des Investmentfonds prozentual reduziert.

Was sind Mischfonds?

Mischfonds sind eine Form von Investmentfonds, durch die ein Anleger in verschiedene Arten von Anlagen investiert. Gemischte Fonds bestehen in einer Kombination aus mehreren unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten, wie zum Beispiel aus:

In den meisten Fällen bestehen Mischfonds aus einer Zusammensetzung von Aktienfonds und Rentenpapieren. Mischfonds werden in der Regel durch einen sogenannten Fondsmanager zusammengestellt und verwaltet. Sie zählen zu den häufigsten Anlageformen, da ihr Risiko gering ist. Die Anlagestreuung verteilt den Investitionsbetrag auf verschiedene Anlagen und minimiert so das Verlustrisiko. Die Verteilung beschränkt sich dabei nicht nur auf verschiedene Anlageformen, sondern auch auf unterschiedliche Regionen, Währungsräume, Branchen, Unternehmen oder Staaten. 

Sind Fonds eine sichere Anlage?

Um die Sicherheit von Anlagefonds zu bewerten, sind zwei zentrale Risiken zu berücksichtigen. 

Risiko 1: Kursschwankungen

Zum einen sind die Anlagen selbst mit Unwägbarkeiten behaftet und Schwankungen unterworfen. Ihre Entwicklungen sind von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren abhängig, die nicht durch Voraussagen abzusichern sind. So nehmen beispielsweise eine Wirtschaftskrise oder politische Veränderungen Einfluss auf die Entwicklung von Anlagen. Zwar senkt eine breite Streuung, beispielsweise durch Mischfonds, das Risiko von Totalverlusten, kann aber auch keine Buchverluste ausschließen. Zur Absenkung von Risiken trägt der Vorzug von Anlagefonds bei, auch kleine Beträge in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Rohstoffe, Immobilien oder Obligationen investieren zu können. Zudem können auch Anleger, die über keine Fachkenntnisse verfügen, ihre Fonds durch professionelle Fondsverwalter oder Fondsgesellschaften zusammenstellen und verwalten lassen. Gegen die Zahlung von Gebühren können Anleger so die Expertise von Fachleuten nutzen und die Sicherheit ihrer Anlagen erhöhen. 

Risiko 2: Insolvenz der Fondsgesellschaft

Anlagefonds aller Formen gehören zum Angebot von sogenannten Fondsgesellschaften, die ihre Portfolios mit einer breiten Risikostreuung anbieten und die Anlagen ihrer Kunden verwalten. Dabei besteht das Risiko für die Anleger, auf die Liquidität und Seriosität der Fondsgesellschaft angewiesen zu sein. Doch für den Fall der Insolvenz einer Fondsgesellschaft hat der Gesetzgeber durch Vorgaben im Kapitalanlagegesetzbuch bestimmt, dass das Geld der Anleger vor einem Zugriff geschützt bleibt. So geht das Vermögen einer Fondsgesellschaft im Falle ihrer Insolvenz nicht verloren und bleibt für die Anleger gesichert. 

Wie funktioniert der Anlegerschutz? – Sicherheit durch Sondervermögen

Das Kapitalanlagegesetzbuch bestimmt in , dass das Fondsvermögen, das in Form von Wertpapieren, Vermögensgegenständen und Barmitteln für Fondssparer oder Investoren angelegt wurde, als sogenanntes Sondervermögen zu behandeln ist. Das Sondervermögen umfasst sämtliches Kapital, das die Anleger in ihre unterschiedlichen Anlageformen investiert haben. Dieses muss grundsätzlich vom Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt werden. Im Falle einer Insolvenz ist das Sondervermögen einer Verwaltungsgesellschaft zu übertragen, die für eine Verteilung an die Anleger sorgen muss. So hat die Fondsgesellschaft keine Möglichkeit, das Anlagekapital von Fondssparern und Anlegern für ihre eigene Kapitalbeschaffung zu verwerten. Auch die Gläubiger der Fondsgesellschaft haben keinen Zugriff auf die Anlagen, die als Sondervermögen ausgewiesen sind. Auf diese Weise gewährt der Gesetzgeber den Anlegern eine Vorzugsstellung gegenüber den Gläubigern der Fondsgesellschaft. 

Was kostet ein Fonds?

Die Kosten für Fonds sind abhängig vom gewählten Produkt. In der Regel fallen für Fonds neben den Bankgebühren für die Führung von Konto und Depot weitere Kosten an. Diese sind:

  • Ausgabeaufschlag
  • Verwaltungsgebühren
  • Performancegebühr

Ausgabeaufschlag

Beim Erwerb eines Fonds fällt der sogenannte Ausgabeaufschlag, kurz Agio, an. Der Agio errechnet sich aus der Gegenüberstellung von Ausgabe- und Rücknahmepreis. Der niedrigere Rücknahmepreis wird vom höheren Ausgabepreis abgezogen und in ein prozentuales Verhältnis gesetzt. Dabei ergibt sich ein Ausgabeaufschlag im einstelligen Prozentbereich. Rentenfonds sind zum Beispiel mit einem Agio von durchschnittlich 3% belegt, während der Ausgabeaufschlag von Aktienfonds bei bis zu 6% liegt. Der Ausgabeaufschlag wird nur einmalig fällig. Daher fällt er in langfristigen Anlagen nur unerheblich ins Gewicht. Bei kurzfristigen oder häufig wechselnden Anlagen hingegen sind Fonds, die mit einem Agio belegt sind, unattraktiv. Wer sich den Ausgabeaufschlag sparen möchte, kann seine Fonds über einen Onlinebroker ordern. Ausländische Fondsanbieter verlangen teilweise neben dem Ausgabeaufschlag eine zusätzliche Rücknahmegebühr.

Verwaltungsgebühren

Anleger, die ihre Fonds durch einen Fondsverwalter oder eine Fondsgesellschaft verwalten lassen, müssen für die Expertise der Fachleute Gebühren bezahlen. Diese fallen beispielsweise für Informationen an oder für die Führung des Depots, das Controlling oder die Recherche. Die Gebühren betragen zwischen 0,5% bis 1,3% für Rentenfonds und zwischen 0,8% bis 3% für Aktienfonds pro Jahr. Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden, sogenannte ETFs, sind mit einer weitaus geringeren Verwaltungsgebühr zwischen 0,05% bis 0,75% pro Jahr belastet. Die Gebühren werden monatlich auf die Wertentwicklung fällig und vom Fondsvermögen eingezogen. 

Performancegebühr

Für zahlreiche, besonders ertragreiche Fonds, fällt neben dem Ausgabeaufschlag und den laufenden Verwaltungsgebühren eine Performancegebühr an. Sie wird für besondere Leistungen der Fondsverwaltung verlangt und liegt zwischen 5% bis 25%. Die zusätzliche Gebühr orientiert sich an bestimmten Vorgaben, die mit dem Fonds erreicht werden sollen. So kann die Gebühr beispielsweise immer dann fällig werden, wenn der Fonds einen neuen Höchststand erreicht.

Total Expense Ratio (TER) – Durchschnittsgebühr 

Da Anleger, die nicht über ausreichend Fachkenntnisse verfügen, die anfallenden Gebühren nur sehr ungenügend überblicken können, gibt der Gesetzgeber den Fondsgesellschaften vor, ihre Gebühren transparent zu vermitteln. Daher müssen Fondsgesellschaften ihre Gebühren als Gesamtkostenquote durch die sogenannte Total Expense Ratio, kurz TER, darstellen. Die TER soll alle durchschnittlichen Kosten, die innerhalb eines Kalenderjahres anfallen, in einer einzigen Quote darstellen. Dabei setzt die TER die jährlichen Kosten mit dem Fondsvolumen ins Verhältnis und gibt deren Anteil in Prozent an. Auf diese Weise bietet die TER Anlegern einen zusammenfassenden Einblick in die anfallenden Kosten und somit eine Aussage über die Rentabilität ihrer Anlage. Damit ist die TER eine wichtige Orientierung und Entscheidungshilfe bei der Wahl einer Anlage. Die durchschnittliche TER für Rentenfonds beträgt 0,9%, während sie für Aktienfonds bei 1,5% liegt.

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