Das Fortschreibungsverfahren ist eine Methode, mit der auf einfache Weise der Verbrauch bestimmte Materialien anhand von Materialentnahmescheinen ermittelt werden kann. Ausgehend der am Jahresende bei der Inventur ermittelten Lagerbestände kann mit diesem Verfahren jederzeit die Menge der noch im Lager vorhandenen Materialien ermittelt werden. Eine weitere Bezeichnung für Fortschreibungsverfahren ist Skontration.
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Das Fortschreibungsverfahren kann auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführt werden. Möglich sind die
Die beiden gebräuchlichsten Arten sind die Sorten- und Partie-Skontration. Bei der Sorten-Skontration werden immer nur Materialien der gleichen Art zusammen gelagert und zusammen fortgeschrieben. Bei der Partie-Skontration wird ein einzelner Materialposten, beispielsweise so, wie er angeliefert wurde, zusammen gelagert und in der Folge fortgeschrieben.
Ein Möbelhersteller benötigt für verschiedene Möbelstücke bestimmte Scharniere. Im Werk werden für verschiedene Modelle die gleichen Scharniere verwendet. Einmal im Quartal soll der Verbrauch anhand der Materialentnahmescheine ermittelt werden. Im Oktober wurden 120 Scharniere, im November 240 und im Dezember noch einmal 160 Scharniere aus dem Lager entnommen. Der Verbrauch ergibt sich aus der Summe dieser Entnahmen:
120 + 240 + 160 = 520 Scharniere.
Da normalerweise auf den Materialentnahmescheinen die Auftragsnummer vermerkt wird, kann mit dieser Methode präzise nachverfolgt werden, für welche Möbelstücke die Scharniere benötigt wurden. In den drei vorangegangenen Quartalen wurde der Verbrauch ebenfalls auf diese Weise ermittelt. Daraus ergibt sich der Gesamtverbrauch für diese Scharniere im Laufe des Geschäftsjahres. Der so ermittelte Verbrauch kann am Jahresende mit dem bei der Inventur ermittelten Lagerbestand und den unterjährigen Zugängen verglichen werden.
Der Vorteil der Skontration ist, dass zu jeder Zeit der Sollbestand einzelner Materialien festgestellt werden kann. Durch einen Vergleich dieses rechnerisch bestimmten Bestandes mit dem am Jahresende bei der Inventur ermittelten Ist-Bestand können Lagerverluste beispielsweise durch Diebstahl oder Schwund festgestellt werden. Nachteilig beim Fortschreibungsverfahren ist der vergleichsweise hohe Arbeits- und Zeitaufwand für die Bestandsermittlung.
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