Das Franchise Modell ist ein System, bei dem Unternehmer mit Unterstützung eines größeren Firmenpartners ein funktionierendes Geschäftssystem und dessen Produkte übernehmen und selbst vertreiben. Beide Partner bleiben eigenständige Unternehmen mit eigener Geschäftsführung, Mitarbeitern und separater Abrechnung. Der Franchisegeber verlangt jedoch einen monatlichen Beitrag vom Franchisenehmer, dafür dass er seine Ideen, Innovationen und Markenrechte nutzen darf, um ein eigenes Geschäft zu führen. Dafür muss er sich nicht um die Lizenzierung (Siehe dazu auch unseren Lexikonartikel zur Lizenz) und Rechtslage der angebotenen Produkte kümmern und kann auf Artikel und Dienstleistungen zurückgreifen, welche sich bereits am Markt etablieren konnten und Konsumenten bekannt sind. Der Franchisegeber verpflichtet sich, Organisations- und Absatzkonzepte zu entwickeln, den Franchisenehmern zur Verfügung zu stellen, die Ausbildung von Partnern und ständige Weiterentwicklung des Systems voranzutreiben. Bekannte Franchisegeber betreiben mehrere hundert Filialen weltweit, welche sich zum Teil regional stark unterscheiden, dabei jedoch für eine starke Marke einstehen, die globalen Wiedererkennungswert genießt.
Im Billomat Magazin zeigen wir dir die Vorteile von Franchise aus der Sicht des Franchisenehmers auf.
Da Unternehmer, welche sich als Franchisenehmer selbstständig machen, vom Namen und Modell des Lizenzgebers profitieren, geschult werden und Marketing- und Vertriebskonzepte an die Hand bekommen, welche sie selbst regional übertragen müssen und ausbauen können, bietet das Modell weniger Gefahren für Unternehmer mit wenig Erfahrung. Aber auch nach Jahrzehnten im Geschäftsbetrieb erleichtert die Zusammenarbeit mit dem starken Unternehmen die Führung des Betriebs.
Der Franchisenehmer ist jedoch nach dem geltenden Recht seines Landes selbstständig und für den Erfolg seines Geschäfts verantwortlich. Er bringt Kapital, Arbeitskraft und Marktinformation ein und muss den Umsatz eigenständig erwirtschaften. Gleichzeitig kann der Franchisegeber Richtlinien vorgeben, die den Unternehmer in seinen Ideen einschränken. Diese betreffen in den meisten Fällen ein allgemeines Erscheinungsbild des Geschäftes, der Uniformen und verwendeten Verpackungen. Werbemittel werden oft zentral an alle Franchisenehmer ausgeliefert. Aber auch ökologische und moralische Richtlinien können durch den Franchisegeber festgelegt und durchgesetzt werden.
Laut Franchise-Monitor hatten sich im Jahr 2015 950 Franchisesysteme mit über 117.000 Franchisepartnern und 156.000 Franchisebetrieben am Markt etabliert. Die Unternehmen erwirtschafteten insgesamt einen Umsatz von fast 100 Milliarden Euro. 686.000 Mitarbeiter sind aktuell in Franchisebetrieben beschäftigt, Tendenz steigend. Neben Systemhandbuch, Schulungen und Marketingberatung boten dabei viele Franchisegeber ihren neuen Betrieben Marktanalysen (69,8%), Eröffnungswerbung (69,3%), regionale Kampagnen (59,3%) und viele andere attraktive Starthilfen hin zum erfolgreichen Unternehmen.
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