Die Fremdkapitalfinanzierung stellt eine Finanzierungsart dar, die sich durch das befristete Verleihen von Kapital eines Gläubigers an ein Unternehmen auszeichnet.
Unternehmer haben oft nicht die Möglichkeit, alle notwendigen oder empfehlenswerten Investitionen aus dem Eigenkapital zu bestreiten. Deshalb ist die Fremdkapitalfinanzierung ein gängiges Instrument, um Investitionen zu tätigen oder auch Waren zu kaufen, die in den Handel gebracht werden sollen. Wie es der Name schon sagt, wird die Fremdkapitalfinanzierung durch Kapital sichergestellt, das von einem dem Unternehmen oder dem Kreditnehmer (Vergleiche hierzu den Lexikoneintrag fremden Gläubiger bereitgestellt wird.
Im Billomat Magazin schreiben wir über die verschiedensten Finanzierungsarten: Business Angels, Banken, Freunde und Investoren
Alternativ kann eine Eigenkapitalfinanzierung angestrebt werden. Dabei handelt es sich nicht immer um das Eigenkapital (bzw. Privatvermögen) des Unternehmers. Die Finanzierung kann auch durch Beteiligung anderer Unternehmen mit deren Eigenkapital sichergestellt werden.
Bei einer Fremdkapitalfinanzierung erklärt sich ein Gläubiger bereit, für ein bestimmtes Projekt oder für die Finanzierung eines Einkaufs Geld bereitzustellen. Da der Gläubiger „fremdes“ Geld zur Finanzierung bereitstellt, handelt es sich in der Regel um eine Bank. Die Bank vergibt das Geld an den Unternehmer in Form eines Darlehens oder eines Kredits. Dabei vereinbart sie mit dem Unternehmer eine Kreditsumme und die Modalitäten der Rückzahlung. Oftmals werden Sicherheiten verlangt, die in Form von Wertsachen oder Bürgschaften hinterlegt werden können. Die Kreditsumme, die der Unternehmer von der Bank bekommt, orientiert sich nicht nur an dem Bedarf, sondern auch an der Größe des Betriebes und an der Bonität des Unternehmers.
Als Alternative zu einer Bank können sich auch private Personen eine Fremdkapitalfinanzierung bereitstellen. Dabei handelt es sich um privates Kapital, das dem Gläubiger als Kredit (Siehe hierzu auch den Lexikoneintrag zu den Kreditoren) oder Darlehen gewährt wird. Ein wichtiger Aspekt ist, dass der Gläubiger im Gegenzug für seine Investition – anders als bei anderen Investitionsformen üblich – keine Anteile am Unternehmen erhält. Ist das Familienmitglied Mitinhaber des Unternehmens oder kauft es sich mit dem Geld in die Firma ein, ist eine Fremdkapitalfinanzierung nicht mehr gegeben. In diesem Falle würde es sich um eine Eigenkapitalfinanzierung handeln.
Die Fremdkapitalfinanzierung ist an eine weitere wichtige Voraussetzung gebunden. Der Gläubiger muss mit der Bereitstellung des Kapitals eine Gewinnerzielungsabsicht verfolgen. Dies bedeutet, dass das Unternehmen für die Bereitstellung des Kapitals Zinsen an den Gläubiger zahlen muss. Diese Zinsen verbucht der Gläubiger als Gewinn in seiner Bilanz.
Die Rückzahlung des Darlehens wird zwischen dem Unternehmer und dem Gläubiger individuell vereinbart. Grundsätzlich gibt es zwei Kreditmodelle:
Der Gläubiger kann einen klassischen Ratenkredit bewilligen. Bei diesem Kredit wird eine feste Summe an den Gläubiger ausgezahlt. Es wird eine Laufzeit vereinbart und ein Zinssatz festgeschrieben. Das Unternehmen zahlt das Darlehen an den Gläubiger im Rahmen dieses Finanzierungsplanes zurück.
Alternativ kann der Gläubiger dem Unternehmen Geld in einem Rahmenkredit zur Verfügung stellen. Der Unternehmer verfügt über den Betrag, den er benötigt. Die Kreditsumme wird unbefristet bewilligt und kann immer wieder in Anspruch genommen werden. Die Rückzahlung erfolgt variabel, auch die Zinsen sind bei dieser Kreditvariante nicht festgeschrieben.
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