Gemischtes Konto

In der kaufmännischen Buchhaltung eines Unternehmens können Konten geführt werden, auf denen Bestände, Aufwendungen und Erträge enthalten sind. Ist dies der Fall, handelt es sich um ein sogenanntes gemischtes Konto. Nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) sollte die Führung von gemischten Konten möglichst vermieden werden.

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Beispiel für ein gemischtes Konto

Ein Beispiel ist ein sogenanntes ungeteiltes Warenkonto. Dieses Konto enthält im Soll den Warenanfangsbestand mit einer Bewertung zum Einstandswert, die im Laufe eines Jahres getätigten Wareneinkäufe zum jeweiligen Einstandspreis und den mit diesen Waren erzielten Rohgewinn. Auf der Habenseite dieses Kontos werden die Warenverkäufe zum Verkaufspreis sowie der Warenschlussbestand wiederum zum Einstandspreis gebucht.

Wie jedes andere Konto muss auch ein gemischtes Konto wie das ungeteilte Warenkonto zum Jahresende abgeschlossen werden. Dabei muss beachtet werden, dass gemäß den Bestimmungen in ein Verrechnungsverbot besteht, nachdem Aufwendungen nicht mit Erträgen verrechnet werden dürfen. Der Abschluss des gemischten Kontos erfolgt durch die körperliche Aufnahme des Warenschlussbestandes, das heißt durch eine Inventur in der Regel zum Jahresende. Der ermittelte Warenschlussbestand wird mit dem Buchungssatz: Schlussbilanzkonto an ungeteiltes Warenkonto gebucht. Der zweite Schritt beim Jahresabschluss betrifft die Ermittlung des mit den Waren erzielten Rohgewinnes. Der ermittelte Rohgewinn wird mit dem Buchungssatz: ungeteiltes Warenkonto an Gewinn- und Verlust Konto gebucht und damit das Konto abgeschlossen.

Unterschied gemischtes Konto zu Bestands- und Erfolgskonten

In der Buchhaltung werden auf reinen Bestandskonten nur der Anfangsbestand sowie die Zu- und Abgänge im Vermögensbestand gebucht. Die Salden der Bestandskonten sind in der Regel auch Bilanzpositionen. Erfolgskonten sind Aufwands– oder Ertragskonten, auf denen der Zugang von Aufwendungen oder der Zugang von Erträgen gebucht wird. Diese Konten werden in der Regel nicht in der Bilanz ausgewiesen. Sie sind nur Positionen in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) des Unternehmens.

Werden diese beiden Kontenarten gemischt, handelt es sich um ein gemischtes Konto. Ein gemischtes Konto wird häufig für Maschinen oder Produktionsanlagen eingerichtet. Normalerweise sind Maschinenkonten reine Bestandskonten, auf denen nur ein Anfangsbestand sowie die Zu- und Abgänge zum Maschinenpark des Unternehmens erfasst werden. In der Praxis werden durch Maschinen jedoch laufende Kosten beispielsweise durch Abschreibungen verursacht. Diese Kosten müssen ebenfalls gebucht werden. Ein gemischtes Konto ermöglicht die Buchung des Aufwands auf dem gleichen Konto, auf dem die Zu- und Abgänge zum Maschinenpark gebucht werden.

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