Hochzinsanleihen sind wie alle anderen Anleihen Schuldverschreibungen, die von Organisationen oder Unternehmen zur Kapitalbeschaffung ausgegeben werden. Die Unternehmen verpflichten sich im Rahmen einer Anleihe, den Käufern als Gegenleistung für die von Kapitalbereitstellung Zinsen zu zahlen und am Ende der Laufzeit, dem sogenannten Fälligkeitsdatum, den Nennwert der Anleihe zurückzuzahlen. In den hohen Zinsen einer Hochzinsanleihe spiegelt sich das Risiko, dass die Anleihe zur Fälligkeit vom Emittenten nicht zurückgezahlt wird, wieder. Andere Bezeichnungen für eine Hochzinsanleihe sind Junk Bonds (Schrottanleihen), High-Yield-Bonds oder Ramschanleihen.
Du fragst Dich, was Du bei der Verbuchung von Zinserträgen beachten solltest? Im Billomat Magazin verraten wir es Dir.
Hochzinsanleihen werden von Unternehmen oder Staaten ausgegeben, die sich nicht für ein sogenanntes „Investment Grade“-Rating einer der führenden Ratingagenturen – Moody’s Investors Service, Standard & Poor´s Ratings Services und Fitch Ratings – qualifizieren. Die Ratingagenturen bewerten die Emittenten von Anleihen und vergeben Ratings auf der Grundlage ihrer Einschätzung der Fähigkeit des Emittenten, Zinsen wie geplant zu zahlen und Tilgungstermine einzuhalten. Diejenigen Emittenten, die ein höheres Ausfallrisiko haben und Zinsen nicht rechtzeitig zahlen oder das geliehene Kapital eventuell nicht zurückzahlen werden, erhalten ein Rating unter Investment Grade. Dies bedeutet für Anleger, dass diese Emittenten eine schlechte Bonität aufweisen und das Risiko, das investierte Geld zu verlieren, hoch ist.
Emittenten mit einer schlechten Bonität müssen einen höheren Zinssatz für geliehenes Kapital zahlen, um Investoren für den Kauf ihrer Anleihen zu gewinnen und sie für die Risiken zu entschädigen, die mit einer Anlage mit einem hohen Verlustrisiko verbunden sind. Zu den Organisationen und Unternehmen, die eine Hochzinsanleihe emittieren, gehören Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, bestimmte Banken und verschiedene Staaten.
Wie andere Anleihen kann eine Hochzinsanleihe von Anlegern bis zum Datum der Fälligkeit gehalten, oder während der Laufzeit an der Börse verkauft werden. Dabei können Kursverluste auftreten, wenn in Phasen eines allgemein hohen Zinsniveaus die Nachfrage nach diesen hoch verzinslichen Wertpapieren nachlässt und ein gewisser Verkaufsdruck bei den Anlegern entsteht. Weitere Gründe für fallende Kurse einer Hochzinsanleihe können Wirtschaftskrisen sein. Im ungünstigsten Fall kann der Emittent in Insolvenz geraten. Hierbei sollten Anleger beachten, dass die Kurse einer Hochzinsanleihe umso stärker schwanken, je länger die Restlaufzeit der Anleihe ist. Im günstigsten Fall kann die Anleihe durch eine positivere Bewertung der Bonität des Emittenten deutlich im Kurs zu legen.
Professionelle Anleger und Investmentfonds nutzen eine Hochzinsanleihe, um die Rendite ihres Portfolios oder des Fonds zu erhöhen. Dabei achten die institutionellen Anleger darauf, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aktien und Anleihen besteht, sodass das Risiko eines Ausfalls des eingesetzten Kapitals auf viele verschiedene Emittenten verteilt wird. Für private Anleger ist die Investition in eine Hochzinsanleihe nur bedingt geeignet. Für Privatpersonen ist es fast unmöglich, die Wirtschaftskraft und Bonität von Unternehmen oder Staaten richtig einzuschätzen. Privatanlegern bleibt daher nur die Orientierung an den von den Ratingagenturen vergebenen Ratings. Bestenfalls sollten risikofreudige Privatanleger die High-Yield-Bonds in einem geringen Umfang den im Übrigen sicheren Anlagen beimischen, um die Rendite ihrer Investitionen zu erhöhen.