Das interne Rechnungswesen steht dem externen Rechnungswesen gegenüber und befasst sich mit der Dokumentation, Kontrolle und Planung unternehmensinterner Leistungen. In diesem Beitrag erfährst Du alles über den Begriff, die Aufgaben und die Teilgebiete der unternehmensinternen Rechnungslegung.
Das interne Rechnungswesen dient als Möglichkeit zur unternehmenseigenen Berichterstattung und somit als Informationsgrundlage für interne Management-Entscheidungen.
Die zentrale Aufgabe der internen Rechnungslegung ist die Untersuchung von unternehmensinternen Leistungen. Diese Leistungen werde dabei über einen bestimmten Zeitraum – meistens ein Geschäftsjahr – betrachtet und den gesetzten Zielen gegenübergestellt.
Zusammengefasst beinhaltet die interne Rechnungslegung drei wichtige Aufgaben:
Klassischerweise unterteilt sich das interne Rechnungswesen in zwei essenzielle Teilbereiche.
Die Kostenrechnung setzt sich aus der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR)zusammen. Hier werden alle Kostenbeträge und Erlöse der innerbetrieblichen Leistungserbringung zusammengefasst und gegenübergestellt.
Außerdem können in der KLR alle Aufwände und Erträge entlang des Wertschöpfungsprozesses präzise der verursachenden Stelle im Unternehmen zugeordnet werden. So bietet die Kostenrechnung ein ideales Instrument für Kontrolle und Optimierung von Prozessen.
Das Cash Flow Management befasst sich mit der Betrachtung von Zählungsströmen und bildet die Grundlage, anhand derer Unternehmen ihre Liquidität beurteilen.
Dabei werden bestehende KPIs der Liquidität betrachtet und außerdem überlegt, wie Zahlungsströme in Zukunft optimiert werden können.
Auch für externe Stakeholder sind die Kennzahlen des Cash Flow Managements interessant. So können Aktionäre und Aktionärinnen beispielsweise genau nachverfolgen, wie das Unternehmen aktuell dasteht und wie sich ihre Investitionen entwickeln.
Während die externe Rechnungslegung an gewisse Richtlinien des Steuer- und Handelsgesetz gebunden ist (beispielsweise an § 266 HGB), gibt es für das interne Rechnungswesen keine Verpflichtungen.
Unternehmen können selbst entscheiden, ob und in welcher Form sie diese Rechnungslegung anwenden. Trotzdem ist es in jedem Falle ratsam, interne Prozesse und deren Ergebnisse zu dokumentieren, um aus ihnen zu lernen und Optimierungen für die Zukunft aufstellen zu können.
Das betriebliche Rechnungswesen lässt sich in intern und extern unterteilen. Bei beiden Bereich gibt es einige Unterschiede hinsichtlich Verpflichtungen und Aufgaben.
Internes Rechnungswesen | Externes Rechnungswesen | |
---|---|---|
Stakeholder | Management, Aktionär*innen | Finanzamt, Geschäftspartner |
Ziel | Dokumentation, Kontrolle, Planung | Zahlungsbemessung, Information |
Instrumente | KLR, Cash Flow Management | Bilanz, GuV |
Norm | Unternehmensindividuell | Gesetzliche Vorschriften |
Das Controlling wird häufig als Synonym für interne Rechnungslegung aufgeführt. Trotzdem steht Controlling nicht selten für einen eigenen Bereich, der der unternehmensinternen Dokumentation übergeordnet ist.
Das Controlling bildet eine Disziplin der Planung und Kontrolle über alle Unternehmensbereiche, in die alle Informationen der Rechnungslegung einfließen.
Dennoch sind die Grenzen zwischen beiden Bereichen selten klar umrissen und je nachdem, wo man recherchiert, stößt man auf unterschiedliche Definitionen und Abgrenzungen.
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