Kapitalstruktur

Als Kapitalstruktur wird die Zusammensetzung des Gesamtkapitals eines Unternehmens bestehend aus dem Eigenkapital und dem Fremdkapital bezeichnet. Das Gesamtkapital eines Unternehmens wird auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen. Die Bilanzkennzahlen geben Aufschluss darüber, in welchem Verhältnis ein Unternehmen durch Eigen- und Fremdkapital finanziert ist. Die Eigenkapitalquote und die Fremdkapitalquote sind ein Indikator für die Leistungsfähigkeit oder den Verschuldungsgrad eines Unternehmens. Der Gegenpart zur Kapitalstruktur ist die Vermögensstruktur auf der Aktivseite der Bilanz.

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Unterscheidung horizontale und vertikale Kapitalstruktur

Die vertikale Kapitalstruktur beschreibt die Eigenkapitalquote und die Fremdkapitalquote eines Unternehmens als das Verhältnis von Eigenkapital und Fremdkapital zum gesamten Kapital. Mit der horizontalen Kapitalstruktur wird beschrieben, inwieweit das Anlagevermögen durch das Eigenkapital und das Umlaufvermögen durch das Fremdkapital gedeckt wird. Die horizontale Kapitalstruktur beschreibt damit die sogenannte Anlagendeckung.

Eigenkapitalquote und Eigenkapitalrentabilität

Kapitalstruktur

Das Eigenkapital ist eine der beiden wichtigen Komponenten der Kapitalstruktur eines Unternehmens und setzt sich in der Bilanz aus unterschiedlichen Mitteln zusammen. Dies sind unter anderem

  • das gezeichnete Kapital
  • die Stille Reserve
  • Kapital- und Gewinnrücklagen

Hohe stille Reserven und/oder Rücklagen sind ein Zeichen dafür, dass ein Unternehmen in der Vergangenheit erfolgreich gewirtschaftet hat. Die Eigenkapitalquote wird durch einfache Division des Eigenkapitals durch das Gesamtkapital berechnet. Die Eigenkapitalquote zeigt, wie hoch bei einem Unternehmen der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist. Sie ist somit ein wichtiges Maß für die finanzielle Solidität und darüber hinaus ein Indikator für die Unabhängigkeit eines Unternehmens von Fremdkapital. Zudem steigt mit der Eigenkapitalquote die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Eine hohe Eigenkapitalquote erleichtert somit den Zugang zu Fremdkapital.

Die Eigenkapitalrentabilität eines Unternehmens wird ermittelt, in dem der Gewinn durch das Eigenkapital dividiert wird. Die Eigenkapitalrentabilität ist ein Maß für die Verzinsung des Eigenkapitals und zeigt, wie erfolgreich das Eigenkapital vom Unternehmen genutzt wird. Wie die Rentabilität des Gesamtkapitals und der Cashflow gibt die Eigenkapitalrentabilität Aufschluss über die Ertragskraft des Unternehmens. Generell sollte wegen des mit der Führung eines Unternehmens verbundenen unternehmerischen Risikos die mit dem Eigenkapital erzielte Rendite höher ausfallen, als dies mit anderen langfristigen Anlagen im gleichen Zeitraum möglich wäre.

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Fremdkapitalquote und Verschuldungsgrad

Die Fremdkapitalquote gibt Aufschluss darüber, wie hoch der Anteil des Fremdkapitals am gesamten Kapital eines Unternehmens ist. Berechnet wird die Fremdkapitalquote analog zur Eigenkapitalquote durch die Division des Fremdkapitals durch das Gesamtkapital. Ein hohe Fremdkapitalquote verringert die Kreditwürdigkeit und ist ein Zeichen für eine hohe Abhängigkeit des Unternehmens von den Fremdkapitalgebern.

Der Verschuldungsgrad gibt das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital an. Ein Unternehmen ist um so abhängiger von Fremdkapitalgebern, je höher der Verschuldungsgrad ist. Neben der Eigenkapital- und Fremdkapitalquote ist der Verschuldungsgrad eine weitere wichtige Kennzahl der Kapitalstruktur, die Aufschluss über die Finanzierungsstruktur eines Unternehmens gibt. Unter der Voraussetzung, dass die Gesamtkapitalrendite höher ist, als der für das Fremdkapital zu bezahlende Zins, kann eine höhere Fremdkapitalquote die Eigenkapitalrendite und die Rentabilität eines Unternehmens insgesamt steigern. Diese Hebelwirkung wird als Leverage-Effekt bezeichnet.

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