Die Kaufkraft ist ein Maß für die Menge an Waren und Dienstleistungen, die mit dem frei zur Verfügung stehenden Einkommen gekauft werden können. Es wird unterschieden zwischen der Kaufkraft des Geldes insgesamt im Sinne der Volkswirtschaftslehre und der einzelner Personen, Personengruppen oder Haushalten. Im Sinne der Volkswirtschaftslehre ist die Menge an Waren und Dienstleistung gemeint, die mit einer Einheit einer bestimmen Währung gekauft werden kann. Bei einzelnen Personen ist sie das Maß für die Menge Geld, die für den Konsum zur Verfügung steht.
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Die Kaufkraft einer Person oder eines Haushaltes errechnet sich aus dem Einkommen zuzüglich sonstiger Erträge wie Zinseinkünfte und Kredite abzüglich des Einkommensanteils, der gespart wird sowie abzüglich aller Zahlungsverpflichtungen wie Renten- und Krankenkassenbeiträge oder Mieten und Kreditzinsen.
Die Menge des in den Haushalten verfügbaren Einkommens gilt seit Langem als ein verlässlicher und wichtiger Indikator für den Wohlstand der Bevölkerung. Die Kaufkraft steigt, wenn der Lohnzuwachs höher ist, als die Inflationsrate. Umgekehrt sinkt die Kaufkraft, wenn die Nettolohnsteigerungen unter der Inflationsrate liegen.
Wie viel ein Haushalt mit dem zur freien Verfügung stehen Geld kaufen kann, unterliegt in Deutschland und den meisten anderen Ländern regionalen Unterschieden. Die regionalen Unterschiede sind nicht nur für die Haushalte, sondern auch für Unternehmen von Bedeutung. Je nach Region müssen die Angebote an die Geldmittel der Einwohner angepasst werden. Wenn die Kaufkraft in zwei verschiedenen Regionen mit der gleichen Währung identisch ist, wird dies als Kaufkraftparität bezeichnet. Kaufkraftparität bedeutet, dass die in einem Warenkorb enthaltenen Güter und Dienstleistungen in beiden Regionen mit der gleichen Menge Geld gekauft werden können. Zwischen zwei Ländern mit unterschiedlichen Währungen liegt eine Kaufkraftparität vor, wenn unter Berücksichtigung des Wechselkurses der Warenkorb ebenfalls mit der gleichen Menge Geld gekauft werden kann. In diesem Fall entspricht der reale Wechselkurs dem nominalen Wechselkurs.
Die sogenannte Kaufkraftbindungsquote ist ein Indikator dafür, inwieweit das in einer Region vorhandene Geld auch in der Region ausgeben wird. Beträgt die Kaufkraftbindungsquote 100%, wird das gesamte in der Region zu Verfügung stehende Geld in der Region ausgegeben beziehungsweise der Zufluss von außen und der Abfluss in eine andere Region sind ausgeglichen. Bei einer Bindungsquote kleiner 100 % fließt mehr Geld in andere Regionen ab, als von dort zurückfließt. Eine Kaufkraftbindungsquote deutlich unter 100 % ist in der Regel schädlich für die regionale Wirtschaft. Dies ist oft im ländlichen Raum mit Kaufkraftbindungsquoten von teilweise und 25 % der Fall, wenn ein Großteil der Kaufkraft in umliegende Städte abfließt. In touristisch attraktiven Regionen kann die Kaufkraftbindungsquote auch deutlich mehr als 100 % betragen. Unternehmen und Handel erwirtschaften dann einen höheren Umsatz, als eigentlich an Kaufkraft in der Region zur Verfügung steht.