Kostenstellen

Kostenstellen ist die Bezeichnung für die Orte in einem Unternehmen, an denen Kosten entstehen und Leistungen erbracht werden. Die Einrichtung von Kostenstellen erleichtert die Kostenkontrolle und die unternehmerische Planung. Sie sind Grundlage für das interne Rechnungswesen und das Controlling in einem Unternehmen.

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Die Arten der Kostenstellen

Für eine differenzierte Betrachtung werden die Kostenstellen in drei Arten unterteilt:

  • Hauptkostenstellen
  • Nebenkostenstellen
  • Hilfskostenstellen

Kostenstellen

Mit den Hauptkostenstellen werden die Bereiche eines Unternehmens erfasst, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Herstellung und dem Verkauf der Produkte stehen. Hauptkostenstellen sind zum Beispiel die Bereiche Produktion, Materiallager und Vertrieb.

Mit Hilfskostenstellen werden Kosten in den Unternehmensbereichen erfasst, die nur mittelbar im Zusammenhang mit der Produktion und dem Vertrieb der Produkte eines Unternehmens stehen. Hilfskostenstellen sind beispielsweise die Kantine, die Firmenfahrzeuge (Vergleiche den Lexikoneintrag zum Firmenwagen) oder der Wachdienst. Sie dienen der Erfassung der Gemeinkosten.
Die auf den Hilfskostenstellen angesammelten Kosten werden nach einem Verteilungsschlüssel auf die Hauptkostenstellen aufgeteilt. Dieser Vorgang wird allgemein als innerbetriebliche Leistungsverrechnung bezeichnet. Die Kosten auf den Hilfskostenstellen fließen somit nur indirekt in die Produktkalkulation ein. Andere für die Hilfskostenstellen gebräuchliche Begriffe sind allgemeine Kostenstellen oder Vorkostenstellen.

Bildung der Kostenstellen – der Kostenstellenplan

Damit die Kosten eines Unternehmens erfasst werden können, müssen die Haupt- und Nebenkostenstellen zunächst gebildet werden. Die Bildung erfolgt in der Regel nach einem oder mehreren der folgenden Kriterien gebildet:

  • Funktionen
  • Verantwortungsbereiche
  • Räumliche Gegebenheiten
  • Verrechnungsaspekte

 

Unter Funktionen sind unter anderem die Material- und Fertigungskosten sowie die Verwaltungs- und Vertriebskosten zu verstehen.
Die Bildung nach Verantwortungsbereichen erfolgt entsprechend den Abteilungen im Unternehmen (Entwicklung, Konstruktion, Formenbau etc.).
Bei der Bildung auf Grundlage der räumlichen Gegebenheiten werden Unternehmensstandorte, Verteilzentren oder Büros in verschiedenen Städten berücksichtigt.
Die Verrechnungsaspekte bestimmen, ob es sich um eine Hauptkostenstelle oder eine Hilfskostenstelle handelt.
Die Kostenstellen werden im Kostenstellenplan aufgeführt. Bei der Bildung sollte die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten werden. Eine zu differenzierte Bildung führt zu einem erheblichen Mehraufwand bei der Kostenerfassung und -verteilung ohne, dass sich daraus ein höherer Nutzen ergeben würde.

Der BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) empfiehlt die Unterteilung eines Kostenstellenplanes nach folgendem Muster:

  • Allgemeine Kostenstellen
  • Material-, Fertigungs-, Verwaltungs-, Vertriebs- und Entwicklungskostenstellen.

Eine Sonderstellung hat die allgemeine Kostenstelle. Sie zählt nicht zu den Hauptkostenstellen. Die Leistungen, die der allgemeinen Kostenstelle zugeordnet sind, können von allen anderen Hauptkostenstellen in Anspruch genommen werden. Ein Beispiel hierfür ist die Energieversorgung eines Unternehmens.