Kostenstellenrechnung

In der Kostenstellenrechnung werden die Ausgaben innerhalb eines Unternehmens den einzelnen Bereichen und ihren Kostenstellen zugeordnet. Durch diese Rechnung lässt sich ermitteln, an welchen Stellen Unternehmen sparen müssen, oder weiter ausbauen können und wo möglicherweise ungerechtfertigt hohe Kosten entstehen. Die Kostenstellenrechnung stellt damit die Verbindung zwischen der Kostenträger- und Kostenartenrechnung her. Die Kostenstellen werden verursachungsgerecht zugewiesen und können später durch die Buchhaltung und betriebsinterne oder -externe Analytiker ausgewertet werden.

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Was ist der Nutzen der Kostenstellenrechnung?

Der Nutzen der Kostenstellenrechnung erweist sich in der Kontrolle von Kosten. Um über die Ausgaben eines Unternehmens einen Überblick zu behalten, gilt es, diese so übersichtlich wie möglich zu gliedern. Zu diesem Zwecke werden Kostenbereiche erstellt. Kostenbereiche fassen ein Arbeitsgebiet zusammen, beispielsweise den Außendienst. Hat nun der Außendienst mehrere verschiedene Ausgabenbereiche, werden diese in Kostenstellen gruppiert. Über das Wirtschaftsjahr verteilt werden demnach alle Ausgaben, die etwa der Einkauf im Außendienst und der Fuhrpark des Außendienstes verursachen in einzelne Kostenstellen verbucht. Die Ausgaben erscheinen natürlich trotz allem auch in der Buchführung, wo sie später der Bilanzierung, Einnahmen-Überschuss-Rechnung und anderen Instrumenten dienen.

Nach Abschluss des Wirtschaftsjahres oder Ende einer vorher definierten zeitlichen Periode werden die Kostenstellen übersichtlich aufgestellt, um ein Gesamtbild zu schaffen, mit welchen Summen sich die Kostenbereiche niederschlagen. Diese Kostenstellenrechnung dient vor allen Dingen der Kostenkontrolle innerhalb des Controllings. Außerdem können daraus Gemeinkosten berechnet werden, die später über Zuschläge auf Produkte verteilt werden.

Wie funktioniert die Erstellung einer Kostenstellenrechnung?

Kostenstellenrechnung

Die Kostenstellenrechnung wird aus Daten der Buchhaltung erstellt. Eine sorgfältige Führung der Bücher mit Unterteilung in die jeweiligen Kostenbereiche und Kostenstellen ist daher Voraussetzung für die Erstellung einer umfangreichen Kostenstellenrechnung. In der digitalen Buchhaltung ist dieser Prozess mit wenigen Klicks einzurichten. Kostenstellen können für jeden Buchungssatz automatisch übernommen werden und müssen am Ende des Jahres nur ausgelesen werden. Erfasst werden in der Rechnung die Kostenart, Kostenstelle und der Betrag der Ausgaben. Die zusammengefassten Ausgaben einer Kostenstelle werden als Einzelkosten dieses Postens errechnet.

Buchhaltung Kostenstellenrechnung: Wie funktioniert die Praxis?

In der Praxis hat die Kostenstellenrechnung das Ziel, die Anteile der so genannten Gemeinkosten an den Gesamtkosten zu ermitteln. Die Gemeinkosten, wie zum Beispiel Stromkosten, werden für verschiedene Kostenstellen verbraucht. Sie können aber nicht exakt zugewiesen werden, da zum Beispiel Licht sowohl für die Verwaltung als auch für die Fertigung oder den Verkaufsbereich eines Betriebs verbraucht wird. Eine pauschale Zuweisung der Gemeinkosten an Abteilungen, Mitarbeiter oder Produkte ist nicht sinnvoll, da sie nur ungenau erfolgen kann. Hingegen ermittelt die Buchhaltung durch die Kostenstellenrechnung die Anteile der verschiedenen Kostenstellen an den Gemeinkosten sehr genau.

Hierfür wendet sie die folgenden Schritte an:

  • Die Kostenartenrechnung stellt die Ausgaben für die Kostenstellenrechnung zur Verfügung. Es sind nur die Gemeinkosten von Belang.
  • Danach wird der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) erstellt.
  • Die Gemeinkosten werden anhand von Verteilungsschlüsseln und Belegen auf die einzelnen Kostenstellen verteilt. 
  • Die Gemeinkosten jeder Kostenstelle werden zusammengefasst
  • Die Gemeinkostenzuschlagssätze jeder Kostenstelle werden errechnet 

Auswertung und Weiterarbeit

Möglich ist auch die weitere Arbeit mit den Daten zur Erstellung einer Kostenträgerrechnung, die dann die Kosten gruppiert nach Produkten oder Perioden auflistet. Aus den Kostenstellen können die indirekten Kosten errechnet werden, die es benötigt, ein Produkt von der Herstellung über die Lagerung bis zum Kunden zu bringen. Diese Gemeinkosten müssen auf den Produktpreis aufgeschlagen werden, um die Einnahmen und Ausgaben zu optimieren. Die ermittelten Zuschläge beinhalten auch die Hilfskostenstellen, die sich nicht direkt aus Materialverbrauch und Herstellung errechnen.