Maestro ist ein durch MasterCard angebotenes System zur bargeldlosen Zahlung und wird international akzeptiert. Die Maestro Debitkarten von MasterCard International sind ein international genutzter Zahlungsmittel, das in europäischen Einzelhandel gegen das V Pay System konkurriert. Die Karten können zur Zahlung im Einzelhandeln eingesetzt werden, ähneln also Kreditkarten, und sind in den Kosten anderen EC-Karten gleichgestellt.
Ob ein Geschäftskonto für Selbstständige Pflicht ist, verraten wir Dir im Billomat Magazin.
Die Karten des von MasterCard angebotenen Systems sind aus Plastik gefertigt und so groß wie eine Bank- oder Kreditkarte. Über Chip und Magnetstreifen können bei der Zahlung Daten ausgelesen werden. Die Kartennummer von Karten mit Maestro-Funktion besitzt 16 Stellen, die zum Beispiel bei online Zahlungen angegeben werden muss. Als Debitkarte belastet die Karte bei jeder Buchung direkt das Girokonto einer Privatperson und ermöglichen so die sichere, einfach abzuwickelnde, bargeldlose Zahlung.
Im Inland, zum Beispiel in Deutschland oder Österreich, ist die Zahlung für den Kontoinhaber und Kunden kostenfrei. Geschäftsbetreiber und Unternehmer zahlen bei Akzeptieren der Zahlungsmethode die üblichen anfallenden Gebühren. Sie sind jedoch nicht verpflichtet, Kartenzahlung anzubieten.
Die Zahlung erfolgt über die Eingabe des Konto-PINs. Dieser ist notwendig, um das Abgleichen des Kontostandes mit der gewünschten Einzugssumme zu ermöglichen. Der Händler erhält dabei keinerlei Information über das Konto des Kunden, sondern erfährt nur, ob der Kontostand zum Zeitpunkt der Buchung positiv ist, so dass über die Karte das Konto belastet werden kann. Ist das Konto nicht gedeckt, wird eine Lastschrift möglich. Die Akzeptanz einer per Unterschrift bestätigten Lastschrift ist jedoch optional. Der hochwertige EMV-Chip, der sich auf der Karte befindet, genügt den internationalen Standards zur Kartenzahlung, weswegen diese Art der Debitkarte rund um die Welt als Zahlungsmittel anerkannt wird. Mit einer einfachen Girocard dagegen ist die Zahlung im Ausland nicht möglich.
Das Maestro-System wurde von Mastercard Anfang der Neunzigerjahre eingeführt, um die Zahlung im Ausland vom Inlandskonto für Privatpersonen zu vereinfachen. Die Karte funktioniert wie eine Girocard und sieht auch ähnlich aus. Auf vielen Giro- und Kreditkarten ist das Zeichen abgedruckt, welches jedoch nur das Buchungssystem der Karte ausweist. Bei der Karte selbst handelt es sich nicht um eine Kreditkarte. Es kann also weder ein Kreditkonto zugewiesen, noch Geld auf der Karte selbst verbucht werden. Auch die Zahlung an Automaten, die Guthaben von dem Chip abbuchen, ist nicht möglich. Mit der Maestro-Card ist ein Abheben von Geld weltweit an allen Automaten möglich, die das Zeichen des Systems tragen, wohingegen V-Pay nur in Europa eingesetzt wird. Dabei fallen Gebühren an, die an den Automaten oder vor der Buchung ausgewiesen werden.
Das technische Buchungssystem selbst funktioniert ähnlich wie das V Pay System. Dieser Service gehört jedoch zu der VISA Gruppe, die mit der Maestro-Lösung von MasterCard um den Markt für elektronische Zahlungssysteme konkurriert. Die meisten Hotels, Geschäfte und Businesses weltweit, die eine Zahlung per VISA akzeptieren, nehmen auch MasterCard Lösungen an. Eine Ausnahme bilden Geschäfte, die ausschließlich Kreditkarten akzeptieren.
Die Kosten, die für die Nutzung von Maestro anfallen, setzen die Banken fest, die die Karten ausgeben. Die kontoführenden Banken buchen die Nutzungsgebühren für Maestro in der Regel sofort vom Konto ab. Viele Banken, die Maestro Karten bereitstellen, verzichten jedoch darauf, für die Nutzung Gebühren zu erheben. Auch das Abheben von Bargeld am Geldausgabeautomaten der kontoführenden Bank ist in der Regel kostenfrei. Hingegen fallen für die Geldausgabe an Automaten von Fremdbanken sowohl im Inland als auch im Ausland Gebühren in unterschiedlicher Höhe an.
Maestro ist aufgrund seiner geringen Kosten für Geschäfte besonders attraktiv. Denn die Gebühren für die Abwicklung von bargeldlosen Bezahlvorgängen fallen für die Geschäfte, deren Kunden mit Maestro bezahlen, zumeist spürbar geringer aus als bei der Bezahlung mit Kreditkarten.
Geht eine Maestro Karte verloren, sollten Kunden schnell reagieren. Um Missbrauch vorzubeugen, müssen sie die Karte umgehend sperren lassen. Hierfür genügt in der Regel ein Anruf bei der kontoführenden Bank während der dort geltenden Geschäftszeiten. Außerhalb der Geschäftszeiten können Verbraucher unter der Nummer 116 116 eine Sperrung veranlassen. Die Sperrnummer ist kostenlos, wenn sie von Deutschland aus angerufen wird. Geht die Maestro Karte hingegen während eines Auslandsaufenthaltes, wie zum Beispiel im Urlaub oder auf Geschäftsreise verloren, muss die internationale Vorwahl für Deutschland 0049 vor die Sperrnummer gesetzt werden. Solange die Sperrung nicht vorgenommen ist, haftet der Karteninhaber mit bis zu 50 Euro für den Missbrauch seiner Karte.
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