Marge

Definition: Was ist eine Marge?

Bei der Marge handelt es sich um eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die begrifflich mit dem Deckungsbeitrag verwandt ist. Sie beschreibt die Differenz zwischen Verkaufserlösen und direkt zurechenbaren Kosten. Die Kennzahl wird meist in Prozent ausgedrückt und dient zu Vergleichszwecken zwischen einzelnen Branchen, Marktteilnehmern oder auch Sortimenten.

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In diesem Beitrag:

  1. Wozu dient die Berechnung der Marge?
  2. Welche Bedeutung hat die Marge in der Unternehmenspolitik?
  3. Wie die Marge bei der Findung von Mindestpreisen hilft

Wozu dient die Berechnung der Marge?

Wesentliche Regelungen bei der Bilanzierung, der Buchhaltung und der Erfolgsrechnung dienen dem Zweck, den Unternehmenserfolg zu berechnen und orientieren sich am Fortbestand (dem sog. Going Concern) des Unternehmens. Aus der Sichtweise der stetigen Zahlungsbereitschaft des Unternehmens heraus ist es erforderlich, den Erfolgsbeitrag der einzelnen Produkte zu kennen. Der Unternehmer muss – und möchte – wissen, ob das Anbieten eines Artikels oder einer Dienstleistung in der Tat vorteilhaft ist oder die Unternehmenssubstanz schwächt.

Eine Marge von größer als Null sichert, dass dieser Teil des Sortiments zum Erhalt des Unternehmens und seiner Infrastruktur beiträgt. Der Grund dafür ist, dass die zurechenbaren Verkaufserlöse sich oberhalb des Selbstkosten- bzw. Herstellungspreises bewegen und deshalb auch einen Teil der Gemeinkosten des Unternehmens decken.

Welche Bedeutung hat die Marge in der Unternehmenspolitik?

Wenn nicht die tatsächlich erzielte Marge (auch als Deckungsbeitrag bezeichnet), sondern ein Soll- oder Ziel-Wert betrachtet wird, dann ist diese auch eine Kennzahl der Unternehmensführung bzw. Strategiefestlegung.

Berechnung der Marge

Markt:Formel:
Möchte das Unternehmen in Massenmarkt oder im standardisierten Geschäft tätig sein, so gilt folgende Formel:Hoher Umsatzwert * vergleichsweise geringer Deckungsbeitrag = Massenmarktstrategie
In Premium-Märkten wird die Formel eher folgende Gestalt annehmen:Geringerer Umsatz * vergleichsweise hoher Deckungsbeitrag = Luxus-, Exklusiv oder sehr ausgefeiltes Produkt

 

Viele Märkte sind durch einen vergleichsweise geringen Wert der Marge gekennzeichnet, als Beispiel können die Diskussion um die Erzeugerpreise in der Landwirtschaft oder die zu geringen Lebensmittelpreise in deutschen Supermärkten genannt werden. Hier hängt das Überleben bzw. „Going Concern“ der Unternehmen oftmals schon bei kleinen Schwankungen der Verkaufspreise am seidenen Faden.

Maßnahmen der Erhöhung der Marge können neben der Veränderung der Produktzusammensetzung oder Verkaufspreise auch neue Packungsgrößen oder Veränderungen der Mengennotierungen sein. Dies betrifft sowohl bereits vom Erzeuger verpackte Waren als auch solche, bei denen es im Großhandel zu einer Größentransformation kommt. In Deutschland ist eine derartige Entwicklung momentan hauptsächlich bei Obst und Gemüse zu finden.

Wie die Marge bei der Findung von Mindestpreisen hilft

Eine weitere Aufgabe der Marge ist das Finden einer nur intern kommunizierten Preisuntergrenze bzw. auch von Mindestpreisen. Der Verkauf eines weiteren Stücks ist dann keinesfalls sinnvoll, wenn die Grenzerlöse die Grenzkosten der Produktion dieses einen Stückes nicht übersteigen.