Unter Mobile Payment versteht man Zahlungsvorgänge, an denen mindestens ein elektronisches Mobilgerät beteiligt ist. Dazu zählen sowohl Micropayments, die per Premium SMS eingezogen werden, als auch Zahlungen per Smartphone mit zuvor installierter App im Alltag, etwa in Supermärkten oder im Nah- und Fernverkehr.
Im Billomat Magazin erklären wir Dir, worauf Selbstständige beim Eröffnen eines Geschäftskontos achten sollten.
Seit Mitte der Neunzigerjahre erreicht die Nutzung von Mobilgeräten eine breitete Bevölkerungsschicht in Deutschland. Heute besitzen rund zwei Drittel der Bevölkerung Smartphones, Tablets oder Wearables, über die Apps genutzt und Textnachrichten versendet und empfangen werden können. Seit Beginn dieser Entwicklung haben Anbieter immer wieder verschiedene Modelle genutzt, Leistungen und Produkte über die Mobilfunkrechnung abzurechnen, oder vom Bankkonto (Vergleiche hierzu den Lexikoneintrag zur IBAN) des Nutzers einzuziehen.
In den Neunzigerjahren dominierten Micropayments für Klingeltöne, Warteschleifensounds, Anrufbeantwortersprüche oder Hintergrundbilder den Markt. Auch erotische Dienstleistungen wie SMS Chats wurden auf diesem Wege abgerechnet. Ein Verbraucherschutz, wonach Kunden deutlich über abgeschlossene Abonnements informiert werden mussten und diese problemlos wieder kündigen konnten, wurde spät beschlossen.
Gerade TV- und Radiosender, die zum Versenden von Premium-SMS aufriefen, um an Gewinnspielen, Chats oder Umfragen teilzunehmen, generierten oft bei den Kunden hohe Rechnungen ohne automatische Begrenzung durch den Mobilfunkanbieter. Mit der Einführung moderner Smartphones in den Zweitausenderjahren wurde die Nutzung von Apps zur Zahlung verschiedener Alltagsdienste möglich. Statt dem Erwerb von Mobile-Commerce Produkten, welche direkt an die Nutzung des Mobilgerätes gebunden waren, wurde nun der Kauf von Tickets für Bus und Bahn, oder die Bestätigung einer Zahlung des Einkaufs (Siehe hierzu auch den Lexikoneintrag zum Einkaufspreis) im Supermarkt, oder bei einem Lieferdienst, möglich. Diese Bezahlweise unterscheidet sich in Funktionalität und Technik deutlich von den ursprünglichen Mobile Payment Angeboten.
Mobile Payment bietet für den Nutzer und damit auch für den Zahlungsempfänger viele Vorteile:
In den letzten Jahren haben sich verschieden Standard-Softwarelösungen zur mobilen Zahlung herauskristallisiert. Die Zahlungsarten unterscheiden sich teils grundlegend voneinander und erfüllen verschiedene Funktionen. Im deutschsprachigen Raum dominieren aktuell (Stand Oktober 2016) Aperto Move, Go4Q, kesh und BlueCode. Viele dieser Angebote nutzen NFC Standards, um die Zahlung durchzuführen. Anbieter arbeiten diese Bezahlsysteme in ihre Apps ein und können so Zahlungen für ihre Dienstleistungen oder Produkte empfangen (Vergleiche hierzu den Lexikoneintrag zum Zahlungseingang). Der Kunde muss dazu sein Smartphone nutzen. Andere Apps lassen den Kunden die Zahlung auf dem Endgerät des Verkäufers bestätigen und signieren. Eine weltweite oder europaweite Vereinheitlichung der Prozesse hat bisher nicht stattgefunden.
Viele Mobile Payment Lösungen buchen die Beträge direkt über die aktuell laufende Mobilfunkrechnung des Kunden. Andere Zahlungsapps nutzen PayPal oder Lastschriftverfahren, um das Geld direkt vom Konto des Kunden einzuziehen. Alle Apps müssen vor Erstgebrauch zur Buchung lizenziert werden und fordern den Nutzer zu einem regelmäßigen Login per Nutzernamen, Handynummer oder Kontonummer und Passwort oder PIN auf.
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