Nennwert

Der Nennwert ist eine Zahl, die auf gesetzlichen Zahlungsmitteln den Wert angibt. Bei Wertpapieren und Anleihen kann der Kurswert davon abweichen. Die Funktion des Nennwerts unterscheidet sich zwischen gesetzlichen Zahlungsmitteln und Wertpapieren wie Aktien und Anleihen. Bei einem gesetzlichen Zahlungsmittel handelt es sich um einen Fixwert, ein 10-Euro-Schein besitzt den Wert von 10 Euro. Es gibt keinen differierenden tatsächlichen Wert. Bei frei handelbaren Wertpapieren sieht das anders aus, bei ihnen zeigt der Kurswert den momentanen Vermögenswert an.

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Der Nennwert und gesetzliche Zahlungsmittel

Bei gesetzlichen Zahlungsmittel gilt der Fixbetrag nur, wenn Besitzer Geschäfte in der eigenen Währung tätigen. Bei Devisengeschäften weicht der praktische Wert ab, da die Wechselkurse Kursschwankungen unterliegen. Je nach dem aktuellen Wechselkurs kann ein USA-Urlauber beim Devisenumtausch mehr oder weniger Dollars für eine bestimmte Anzahl an Euros erhalten. Einen Sonderfall bilden alternative Zahlungsmittel wie Kryptowährungen. Deren Wert verändert sich entsprechend der Kursbildung. Das bietet die Chance auf Kursgewinne und geht mit Kursrisiken einher.

Was sind Nennwerte bei Anleihen?

Emittenten geben Anleihen in einer gewissen Gesamthöhe heraus und stückeln diese. Ein Unternehmen offeriert zum Beispiel eine Anleihe über eine Million Euro und entscheidet sich für einen Nennwert von 1.000 Euro. Das bedeutet folgendes:

  • Wer die Anleihe zeichnen möchte, muss mindestens 1.000 Euro aufbringen.
  • Möchte jemand mehrere Anleihen kaufen, muss der Gesamtwert durch 1.000 Euro teilbar sein.
  • Am Ende der Laufzeit muss das Unternehmen jedem Anleger den gezeichneten Nennwert zurückzahlen. Die Zinszahlung erfolgt unabhängig davon jährlich oder gesammelt am Laufzeitende.

Bei börsennotierten Anleihen oder außerbörslich gehandelten Anleihen entsteht zwischen Ausgabe der Anleihe und der Rückzahlung zum Nennwert ein Kurswert. Zu diesem handeln Käufer und Verkäufer die Wertpapiere. Liegt er beispielsweise bei 90 %, wechseln die Anleihen mit einem Nennwert von 1.000 Euro für 900 Euro den Besitzer. Diese Kurswerte hängen von der allgemeinen Zinsentwicklung sowie von der sich wandelnden Bonität der Emittenten ab.

Was ist die Bedeutung des Nennwerts bei Aktien?

Ein erheblicher Unterschied zwischen Nennwerten und Kurswerten findet sich bei den meisten Aktien. Der Nennwerterrechnet sich, indem man das Grundkapital der Aktiengesellschaft durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien teilt. Bei einem Grundkapital von 50.000 Euro und 50.000 Aktien liegt der Nennwert demnach bei 1 Euro. In der Praxis spielt dieser Wert für Anleger eine untergeordnete Rolle, sie interessiert vornehmlich der Kurswert. Zu diesem Preis erwerben und veräußern sie die Aktien. Für die Aktiengesellschaften ist der gesetzlich festgelegte Mindestnennwert von einem Euro bedeutend: Beträgt das Grundkapital 50.000 Euro, dürfen sie höchstens 50.000 Anteilsscheine ausgeben. Wollen sie mehr Aktien anbieten, müssen sie zuerst das Grundkapital erhöhen.