Beim Nischenprodukt handelt es sich um ein spezielles Produkt oder eine hinsichtlich Grund- oder Zusatznutzen abgewandeltes Produkt, für das sich nur ein kleiner Teil der potenziellen Käufer interessiert. Dennoch können Produktion und Vertrieb lohnend sein, da Nischenprodukte eine erhöhte Marge aufweisen oder einen erheblichen Ausstrahlungseffekt auf das übrige Sortiment oder die Qualitätswahrnehmung der Kunden haben.
Ein Nischenprodukt kann zum Beispiel sein:
Eine der volkswirtschaftlich bedeutendsten Branchen, die Automobilindustrie, ist auch für eine erfolgreiche Nischenstrategie bekannt. Die erfolgreichen Automobilunternehmen steigern die Preisbereitschaft (und auch die Deckungsbeiträge) bei den Kunden dadurch, dass die Fahrzeuge optimal auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind. Neben den Standardfahrzeugen und Cabrios gibt es individualisierte Fahrzeuge in kleiner Stückzahl – sie stellen das Nischenprodukt dar: Sei es eine getunte Version mit mehr Leistung oder ein Fahrzeug mit exklusiver, seltener Inneneinrichtung. Mit beiden Varianten lassen sich keine großen Stückzahlen erzielen, aber der Gesamtgewinn des Unternehmens steigt. Dies liegt daran, dass die Kunden mit mehr Herzblut und Faszination bei der Sache sind und aufgrund der Marken bzw. Nischenprodukt-Präferenz nicht mehr den billigsten Anbieter wählen. Dann werden für eine bestimmte Lackierung auch einmal vierstellige Preise gezahlt.
Ähnliches gilt auch im Bereich Immobilien, Wohnungseinrichtungen oder auch bei Lebensmitteln: Seltene Weine und Sekte oder Champagner oder auch Schinken oder Fleisch erzielen erhebliche Aufpreise, wenn sie eine exklusive Nische bedienen. Neben dem monetären Aspekt lohnt sich ein Nischenprodukt auch deshalb für die Anbieter ganz besonders, weil es positive Abstrahleffekte auf das ganze Sortiment gibt und sich auch die Käufer der „Normalprodukte“ oder „Standardserien“ die Produkte dieses Herstellers einen Aufpreis kosten lassen. Beim genauen Hinsehen findet sich das Nischenprodukt in fast allen Lebensbereichen von Gütern des täglichen Bedarfs über Reisen und Tourismus bis hin zu Investitionsgütern (Siehe hierzu auch den Lexikoneintrag zun Investitionsabzugsbetrag) wie Automobilen: