Nostro- und Lorokonten kommen im bilateralen Zahlungsverkehr und im Handel zwischen Banken zum Einsatz, beide Begriffe gehören zusammen. Sie unterscheiden sich durch die Perspektive: Wenn Bank A für Bank B ein Konto führt, stellt es für das kontoführende Institut ein Lorokonto der Bank B dar. Zugleich eröffnet die Bank B in ihren Büchern ein Nostrokonto, mit dem sie die richtige Kontoführung der Bank A kontrolliert. Dieser Mechanismus nennt sich Nostrokontrolle, welche der Nachvollziehbarkeit der Buchungen und Salden dient.
Wie muss man nochmal Skonto berechnen? Im Billomat Magazin verraten wir es Dir anhand einiger Beispiele und Tipps.
Woher kommen eigentlich Begriffe wie Nostrokonto und Lorokonto? Wie viele Bezeichnungen des Bankensektors stammt der Begriff aus dem Italienischen: „nostro“ heißt ins Deutsche übersetzt „unser“. Nostrokontro verdeutlicht somit, dass es sich aus der Sicht der Bank B um „unser“ Konto bei einem fremden Institut handelt. „loro“ als ebenfalls italienischer Begriff wird dagegen mit „ihr“ übersetzt. Für die kontoführende Bank ist das jeweilige Konto ein Lorokonto, weil es dieses für eine andere Bank organisiert.
Ein Nostrokonto als Schattenkonto erfüllt gewöhnlich in zwei Bereichen seine Kontrollfunktion:
Nostro- und Lorokonten sind ausschließlich notwendig, wenn die beteiligten Banken in verschiedenen Ländern agieren. Die Bedeutung hat inzwischen abgenommen, multilaterale Zahlungssysteme ersetzen sie. Als Beispiel verdient das System TARGET2 Erwähnung, über welches unter anderem die Zahlungen zwischen den nationalen Zentralbanken im Euroraum abgewickelt werden. Auch Geschäftsbanken können den Service des Dienstleisters nutzen. Mit EBA Clearing hat sich in der Eurozone ein weiteres System etabliert, Banken tätigen insbesondere SEPA-Überweisungen und SEPA-Lastschriften. Diese und andere Systeme zeichnen sich durch Vereinfachung und Standardisierung aus.