Eine Nullkuponanleihe ist ein festverzinsliches Wertpapier, für das der Emittent während der Laufzeit keine Zinsen an die Anleger ausbezahlt. Die Zahlung der Zinsen erfolgt bei Nullkuponanleihe erst zum Ende der Laufzeit. Die Verzinsung ergibt sich für den Anleger daraus, dass der Rückzahlungsbetrag am Ende der Laufzeit höher ist als der Ausgabebetrag, der zu Beginn der Laufzeit an den Emittenten bezahlt wird. Das heißt, der Anleger erhält vom Emittenten einen höheren Geldbetrag zurückbezahlt, als er ursprünglich in die Anleihen investiert hat. Die englische Bezeichnung für Nullkuponanleihen ist Zerobonds.
Nullkuponanleihen können grundsätzlich zum sogenannten Barwert oder zum Nominalwert vom Emittenten ausgegeben werden.
Nullkuponanleihe zum Nominalwert
Bei der Ausgabe von Zerobonds zum Nominalwert bestimmt der Emittent zunächst das Anlagevolumen und die jährliche Verzinsung. Anleger können die Anleihen zum Nominalwert kaufen und erhalten am Ende der Laufzeit den Nominalwert zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen vom Emittenten zurückbezahlt.
Ein Beispiel für die Ausgabe von Zerobonds zum Nominalwert. Ein Unternehmen gibt Zerobonds zum Nominalwert von 10.000.000 Euro aus, um auf diesem Weg Geld für dringend benötigte Investitionen zu beschaffen. Der Zinssatz für diese Anleihe beträgt 4 % und die Laufzeit 5 Jahre. Die Zinszahlung erfolgt gesammelt zum Ende der Laufzeit. Anleger können diese Anleihe zum Nominalwert kaufen. Nach 5 Jahren erhalten Sie vom Emittenten einschließlich der aufgelaufenen Zinsen insgesamt 12.166.530 Euro ausbezahlt. Die Differenz zwischen Rückzahlungsbetrag und Nominalwert ist die Rendite für die Anleger.
Nullkuponanleihe zum Barwert
Bei der Ausgabe von Nullkuponanleihen zum Barwert werden vom Emittenten zunächst der Nominalwert der Anleihe und die jährliche Verzinsung für den Anleger festgelegt. Der auf Grundlage dieser Verzinsung berechnete Zinsbetrag wird vom Nominalwert abgezogen. Daraus ergibt sich der Barwert. Zu diesem Barwert wird die Anleihe dann ausgegeben.
Ein Beispiel. Ein Unternehmen gibt Zerobonds zum Nominalwert von 10.000.000 Euro aus. Die jährliche Verzinsung für diese Anleihen soll 4 % betragen. Die Laufzeit der Anleihe beträgt 5 Jahre. Auf Grundlage dieser Vorgaben kann der Barwert der Nullkuponanleihe berechnet werden. In diesem Fall beträgt der Barwert rund 8.219.270 Euro. Anleger können die Anleihe zu diesem Preis erwerben und erhalten am Ende der fünfjährigen Laufzeit den Nominalwert, also 10.000.000 Euro, vom Emittenten zurückbezahlt. Die Differenz zwischen Nominalwert und Barwert ist die Rendite für den Anleger.
Durch die festgelegte Verzinsung spielen Zinsänderungen am Kapitalmarkt bei Nullkuponanleihen keine Rolle. Fallende Zinsen haben keine negativen Auswirkungen auf die Rendite. Auf der anderen Seite profitieren Anleger aber nicht von steigenden Zinsen. Da Anleger bei einer Investition in eine Nullkuponanleihe keine jährlichen Zinszahlungen erhalten, ergibt sich für sie ein Steuerstundungseffekt. Die auf die Zinserträge zu zahlenden Steuern müssen erst nach dem Ende der Anleihelaufzeit an das Finanzamt überweisen werden. Darüber hinaus ergibt sich ein Zinseszinseffekt, da die jährlichen Zinserträge über die Laufzeit erneut verzinst werden.
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