Optionsschein

Statt Wertpapiere direkt zu erwerben, bietet der Optionsschein den Erwerb eines Rechtes an einem Wertpapier zu bestimmten Konditionen an. Diese Konditionen müssen beim Kauf des Optionsscheines noch nicht erreicht sein. Von der Region der Börse hängt es ab, ob der Anleger den Schein zu einem bestimmten Endpunkt einlösen muss oder theoretisch jederzeit seine Optionsscheine ausüben kann. Optionsscheine sind ein Hebelprodukt, das vor allem von Privatanlegern genutzt wird.

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  1. Optionsschein: eine kurze Definition
  2. Kennzeichen Hebelprodukt
  3. Bewertung
  4. Veranschaulichung
  5. Ausübung des Optionsscheines und Handel
  6. Arten von Optionsscheinen
  7. Unterschiede Optionsscheine Europa und USA

Optionsschein: eine kurze Definition

Ein Optionsschein ist ein Rechtsanspruch, der zugleich ein Handelsgut darstellt. Anleger können den Rechtsanspruch erwerben, um mit diesem zu handeln. Im Gegensatz zu Aktien stellen Optionen keine Beteiligung am Produktivvermögen eines Unternehmens. Vielmehr erwirbt ein Anleger durch eine Option einen Anspruch auf das Kaufrecht eines bestimmten Basiswerts zu einem festgelegten Preis innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums und in einem fixierten Bezugsverhältnis.

optionsschein

Der Optionsschein zeichnet sich demnach durch vier zentrale Merkmale aus:

  • Basiswert
    Der Basiswert bestimmt darüber, auf welches Finanzinstrument sich der Rechtsanspruch durch die Option bezieht. Zu den Finanzinstrumenten gehören beispielsweise Rohstoffe, Devisen, Aktien oder Anleihen. 
  • Basispreis
    Der Basispreis wird auch als Ausübungspreis oder Strike bezeichnet. Er nennt den Preis, zu dem der Anleger den Basiswert kaufen oder weiterverkaufen kann. Der Basiswert einer Aktie kann vom Ausübungspreis des Optionsscheins abweichen. 
  • Bezugsverhältnis
    Um den Anspruch auf ein Handelsrecht über eine Option ausüben zu können, muss die Anzahl der notwendigen Scheine festgelegt sein. Das Bezugsverhältnis gibt Auskunft darüber, wie viele Optionsscheine der Anleger kaufen muss, um das damit verbundene Recht ausüben zu können. So besagt zum Beispiel ein Bezugsverhältnis von 50:1, dass der Anleger über 50 Optionsscheine verfügen muss, um einen Basiswert in Form einer Aktie oder eines anderen Instruments kaufen zu können. 
  • Zeitraum
    Mit der Laufzeit ist festgelegt, innerhalb welchen Zeitraums das erworbene Recht in Anspruch zu nehmen ist. 

Kennzeichen Hebelprodukt

Optionen sind sogenannte Hebelprodukte. Hebelprodukte bieten einen Anteil an den Bewegungen der Börse, der nicht unmittelbar, sondern mittelbar erfolgt. Das bedeutet, dass die Investition nicht unmittelbar in einen Basiswert vorgenommen wird, sondern in ein Wertpapier, das aus diesem abgeleitet ist. Die Hebelwirkung ermöglicht eine Vervielfachung von Kursgewinnen des Basiswerts, während zugleich auch Kursverluste vervielfacht werden können.  

Optionen – Bewertung

Optionen gelten als die Klassiker unter den sogenannten Hebelprodukten, die von Privatanlegern gerne genutzt werden. Mit Optionen profitieren Anleger insbesondere von den Bewegungen an der Börse, die den Basiswert von zum Beispiel Aktien, Rohstoffen, Währungen, Anleihen oder Indices betreffen. Optionsscheine ermöglichen durch ihre Hebelwirkung hohe Gewinne bei geringem Kapitaleinsatz. Entwickelt sich die Börsenbewegung negativ, gehen mit dem Hebelprodukt andererseits hohe Risiken für Verluste einher. 

Option – Veranschaulichung

Recht an der Teilnahme eines Optionsschein Kaufes

Während Wertpapiere einem virtuellen Produkt zugeordnet werden können, erwerben Anleger mit einem Optionsschein lediglich das Recht, ein Produkt zu erwerben. Im physischen Handel lässt sich dies mit dem Erwerb von Tickets für einen Kinofilm vergleichen. Erwirbt er mit dem Ticket das Recht, den Film nach dem Sehen günstiger herunterzuladen, muss er dennoch den Film zusätzlich kaufen. Er erwirbt also weder den Film, noch die Vorführung, noch das Kino oder die Aufführungsrechte sondern das Recht, den Film zu sehen und zu erwerben.

Optionsscheine werden auf Kurse und Wertpapiere vergeben, die besonders risikoreich, aussichtsreich oder auch planbar sind. Auf welche Art von Anlage die Option besteht, ist Anlegerrisiko. Der Anleger glaubt, der Kurs auf den er eine Option erwirbt, werde zu einem bestimmten Zeitpunkt eintreffen. Für ihn wird also eine Art Platz freigehalten, den Schein dann auszuüben und das Produkt zu kaufen.

Ausübung des Optionsscheines und Handel

Welche Rechte mit Optionsscheinen erworben werden, definieren sich über den jeweiligen Schein. Für Anleger ist es wichtig zu wissen, dass es sich einerseits um ein weiterhandelbares Produkt handelt. Andererseits wird ihnen die Kondition nur unter dem Vorbehalt zugesichert, dass der Kurs auch wirklich realisiert wird. Ein Optionsschein auf die Aktie eines ehemaligen Hoffnungsträgers, dessen Kurs jedoch abfällt, ist daher so lange wertlos wie der Basiskurs nicht erreicht wird.

Arten von Optionsscheinen

Call Optionsschein

Call Optionsscheine bieten den Rechtsanspruch auf den Kauf eines Basiswerts in der Zukunft zu einem festgelegten Preis. Dabei setzt der Anleger auf eine ansteigende Kursentwicklung nach dem Kauf. Denn der Profit tritt erst dann ein, wenn die Entwicklung des Basiswerts über den Ausübungspreis steigt. 

Put Optionsschein

Der Put Optionsschein ist das Gegenstück zur Call Option. Sie legt den Basiswert für den zukünftigen Verkauf fest. Dabei setzt der Anleger darauf, dass der Kurswert nach Ausübung seiner Option sinkt. 

Unterschiede Optionsscheine Europa und USA

Optionsscheine sind immer an eine Laufzeit gebunden. In Bezug auf die Handhabung während der Laufzeit unterscheiden sich Europäische von Amerikanischen Optionsscheinen. Anleger können ihr Recht auf Europäische Optionen lediglich am Ende derer Laufzeit ausüben. Dahingegen bieten Amerikanische Optionen die Möglichkeit, den Rechtsanspruch zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit umzusetzen.

Beträgt die Laufzeit beispielsweise 3 Jahre, kann der Schein erst nach der Laufzeit in Deutschland in ein Papier umgewandelt werden. In den USA ist die Laufzeit variabel.

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