Preispolitik

In Unternehmen ist die Preispolitik zusammen mit der Produktpolitik sowie der Kommunikations- und Distributionspolitik ein Teil des Marketing Mix. In Bezug auf staatliche Maßnahmen und Genossenschaften hat der Begriff jedoch eine andere Bedeutung. Daher wird allgemein zwischen einer

  • erwerbswirtschaftlichen Preispolitik
  • genossenschaftlichen und
  • staatlichen Preispolitik

unterschieden.

Produkt, Preis, Vertrieb, Kommunikation – Was bedeuten die vier Säulen des Marketings genau? Im Billomat Magazin erfährst Du es.

Was ist die Erwerbswirtschaftliche Preispolitik?

Preispolitik
Der Begriff Preispolitik beinhaltet alle Maßnahmen und Entscheidungen, die zur Beeinflussung von Preisen eingesetzt werden.

In der gewerblichen Wirtschaft ist eine individuelle Preisstrategie ein Teil des Marketings und ein Instrument, mit dem Anreize für einen Kauf von Produkten und Dienstleistungen gesetzt werden sollen. Bei Unternehmen wird zwischen einer

  • kostenorientierten
  • wettbewerbsorientierten
  • kundenorientierten und
  • nachfrageorientierten

Preispolitik unterschieden. Bei Unternehmen stützt sich die Preisfindung unter anderem auf Ergebnisse einer differenzierten Marktforschung und die Ergebnisse der Kalkulation beziehungsweise unternehmerischen Kostenrechnung. Im Rahmen einer individuellen Preisstrategie erfolgt eine Festlegung einer erfolgsorientierten Strategie, auf deren Grundlage ein Produkt oder eine Dienstleistung auf dem Markt platziert werden soll. Eine Preisstrategie kann als Festpreis-, Preisabfolge- oder Preiswettbewerbsstrategie verfolgt werden. Bei einer Festpreisstrategie werden Produkte und Dienstleistungen zu einem festen Preis angeboten. Bei einer Preisabfolgestrategie werden die Verkaufspreise regelmäßig verändert. Bei einer Preiswettbewerbsstrategie verfolgen Unternehmen unterschiedliche Ziele, je nachdem, ob sie über einen großen Marktanteil verfügen und hohe Preise durchsetzen können, oder einen höheren Marktanteil über entsprechend günstige Preise erreichen wollen.

Was ist eine Genossenschaftliche Preispolitik?

Bei Genossenschaften muss die Preisgestaltung in erster Linie auf den Förderungsauftrag der Genossenschaft gegenüber ihren Mitgliedern ausgerichtet sein. Dies kann in Form einer direkten oder indirekten finanziellen Förderung der Genossenschaftsmitglieder erfolgen. Bei der direkten finanziellen Förderung werden die Preise auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten der Mitglieder so festgelegt, dass die Mitglieder eine unmittelbare Steigerung der Erlöse oder eine unmittelbare Senkung der Kosten für den Einkauf erzielen können. Eine indirekte finanzielle Förderung der Genossenschaftsmitglieder kann dadurch erfolgen, dass durch die Festlegung am Markt orientierter Preise zusätzliche Gewinne erwirtschaftet werden können. Die erhöhten Gewinne können dann im Rahmen der genossenschaftlichen Dividendenpolitik entweder an die Mitglieder ausgeschüttet oder den Rücklagen der Genossenschaft zugeführt werden.

Was ist eine Staatliche Preispolitik?

Ziel einer staatlichen Preispolitik ist die Festsetzung und Kontrolle von Preisen, um so das Niveau der Preise auf allen oder nur bestimmten Märkten zu bestimmen, einem Verfall der Preise oder einem Preisanstieg entgegenzuwirken und somit eine Inflation mit der einhergehenden Geldentwertung oder eine Depression zu vermeiden. Staatliche Mittel bei der Einflussnahme auf Preise sind örtliche Preiskontrollen, staatliche Preisfestsetzungen, das Verbot von Preissteigerungen oder -reduzierungen und der Erlass bestimmter Vorschriften beispielsweise bei der Rechnungslegung.

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