Rabatt

Der Rabatt ist ein Preisnachlass, der auf Waren oder Dienstleistungen gewährt wird. Dabei kann es sich sowohl um einen prozentualen Preisnachlass als auch um einen festen Geldbetrag handeln.

Weshalb du Rabatte oder Gratis-Leistungen auf deiner Rechnung vermerken solltest und wie du das in Billomat tun kannst, erklären wir dir im Billomat Magazin.


  1. Was bedeutet der Begriff Rabatt?
  2. Gibt es gesetzliche Regelungen für die Höhe der Rabatte?
  3. Wie kann man einen Rabatt berechnen?
  4. Welche Arten von Rabatten gibt es?
  5. Rabatt auf dem Rechnungsdokument
  6. Umsatzsteuer von Rabatten
  7. Rabatte in der Buchhaltung

Was bedeutet der Begriff Rabatt?

Der Begriff Rabatt kommt aus dem Italienischen und bedeutet abschlagen oder abziehen. Er wird im wirtschaftlichen Alltag eingesetzt, um einen Nachlass von einem Preis zu bezeichnen. Der Rabatt verringert einen Preis, der normalerweise üblich ist oder durch den Anbieter festgesetzt oder angekündigt wurde. Der Preisnachlass wird dabei in der Regel in Prozent angegeben, die sich aus dem ursprünglichen Preis berechnen. Der Rabatt ist ein häufig eingesetztes Instrument der Preispolitik und wird durch Hersteller und Händler eingesetzt, um den Absatz von Produkten oder sonstigen Leistungen zu fördern. 

Gibt es gesetzliche Regelungen für die Höhe der Rabatte?

In Deutschland schränkte das Rabattgesetz, dessen Gültigkeit nach 2001 aufgehoben wurde, die Höhe von Rabatten ein. Grundsätzlich können Händler nach der Abschaffung des Rabattgesetzes heute ihr Angebot mit beliebigen Rabatten anbieten. Auch das Aushandeln von Rabatten zwischen Kunden und Anbietern können die Beteiligten frei gestalten. 

Wann sind Rabatte nicht erlaubt?

Herstellern und Händlern, die mit sehr hohen Rabatten um Kunden werben, sind durch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb Grenzen gesetzt. Laut liegt eine Irreführung gegenüber dem Kunden nahe, wenn Anbieter mit Rabatten werben, während der Normalpreis nur für unangemessen kurze Zeit verlangt wurde. In einem solchen Fall liegt die Vermutung nahe, dass der Rabatt in Wahrheit keine Preissenkung stellt, sondern ausschließlich gezielt als Werbemittel eingesetzt und daher irreführend ist. 

Ausnahme von der Rabattfreiheit: Buchpreisbindung

Eine Ausnahme von der Rabattfreiheit bildet die sogenannte Buchpreisbindung. Sie schreibt den Verlagen vor, einen Preis für Bücher vorzugeben, der für alle Händler bindend ist. Der Buchpreis, den Verlage vorgeben, kann durch den Handel nicht verändert werden. 

Rabatt – Preisnachlass für alle oder für bestimmte Zielgruppen

Preisnachlässe können zeitlich begrenzt oder dauerhaft gewährt werden. Mit ihnen werden bestimmte Zielstellungen verfolgt. Dies kann zum Beispiel die Neukundengewinnung, die Kundenbindung oder ein allgemeiner Kaufanreiz sein. Oftmals werden auch für bestimmte Zielgruppen gewährt. Dies können langjährige oder treue Kunden oder einzelne Personen- oder Berufsgruppen sein. Darüber hinaus gibt es zeitlich begrenzte Aktionen vonseiten des Händlers oder Dienstleisters, die für alle Personen gelten, die sich für den Kauf eines bestimmten Produktes oder die Inanspruchnahme einer bestimmten Dienstleistung entscheiden.

Rabatt – im Onlinehandel und im stationären Handel

Im Onlinehandel und im stationären Handel haben Rabatte weite Verbreitung gefunden. Oftmals werden davon einzelne Kunden zu bestimmten Anlässen angesprochen. Dies kann zum Beispiel die erste Bestellung, der Geburtstag oder ein anderes Jubiläum sein. In vielen Fällen sind Rabatte auch Kundenkarten oder Clubmitgliedschaften gebunden. Darüber hinaus ist es sehr gut möglich, dass Stammkunden, die besonders häufig bestellen oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen, Treuerabatte gewährt werden. Die Zahl der Rabatte, ihre Varianten und ihre Formen sind so vielfältig wie die Unternehmen, die mit diesen Rabatten neue Kunden gewinnen oder bestehende Kunden an sich binden möchten.

Wie kann man einen Rabatt berechnen?

Berechnung von Rabatt: Relativrabatt

Bei der Berechnung von Rabatten unterscheidet man, ob ein Festrabatt oder ein Relativrabatt gewährt wird:

  • Festrabatt: Er bestimmt einen festen Betrag, der als Rabatt vom Normalpreis abzuziehen ist.
  • Relativrabatt: Bezeichnet einen Prozentsatz vom Normalpreis.

In der Regel gewähren Anbieter ihren Kunden unterschiedliche Arten von Rabatten in Form von Relativrabatten. Um den Rabatt zu berechnen, ist eine einfache Prozentrechnung anzulegen. Die Rechnung lautet wie folgt:

Rabatt = Normalpreis * Prozentzahl / 100
Rabattpreis = Normalpreis – Rabatt

Was ist bei der Rabattberechnung zu beachten?

Anbieter müssen bei ihrer Preisgestaltung Rabatte, die sie zukünftig planen, vorzeitig einbeziehen. Neben dem erforderlichen Gewinn sowie den Kosten für die Beschaffung, Lagerung und Verwaltung, beziehungsweise für Material, Fertigung, Verwaltung und Vertrieb müssen Unternehmer in der Preiskalkulation auch eine Spanne für Rabatte hinzurechnen.

Welche Arten von Rabatten gibt es?

Die Möglichkeit der Preisgestaltung durch Rabatte kennt zahlreiche Varianten. Dazu gehören zum Beispiel die folgenden Arten von Rabatten:

  • Aktionsrabatt: Der Anbieter setzt einen Rabatt für Waren fest, die im Rahmen bestimmter Aktionen angeboten werden. Dabei kombiniert der Anbieter seinen Rabatt mit einem bestimmten Anlass, der zeitlich automatisch ausläuft, wie zum Beispiel der Aktionsrabatt zu Ostern oder zu Weihnachten oder der Aktionsrabatt anlässlich einer Fußball WM.
  • Barzahlungsrabatt: Wenn sich Händler bei Barzahlung durch Kunden Verwaltungskosten sparen können, gewähren sie häufig einen Barzahlungsrabatt. Dieser ermäßigt den Preis bei Barzahlung durch den Kunden.
  • Einführungsrabatt: Zur Einführung eines neuen Produkts, für Neukunden oder zur Eröffnung eines Geschäfts erhalten Käufer einen Preisnachlass auf bestimmte Artikel oder auf das gesamte Angebot.
  • Funktionsrabatt: Der Funktionsrabatt ist ein Preisnachlass für Kunden, die im Gegenzug bestimmte Aufgaben erfüllen. So kann beispielsweise der Kunde mit einem Aufkleber auf seinem Auto für ein Unternehmen werben und dafür einen Funktionsrabatt für den Kauf von Produkten erhalten. 
  • Jahresrabatt: Unternehmen gewähren einen Jahresrabatt gegenüber gewerblichen Kunden, die regelmäßig einkaufen oder bestellen. Der Jahresrabatt ermäßigt den Umsatz, den der Anbieter durch einen Kunden innerhalb eines Jahres erzielt. In der Regel treffen die beteiligten Unternehmen entsprechende Rahmenabkommen für das Folgejahr, indem sie die Höhe von Jahresrabatten bei Abnahme bestimmter Mengen oder bei Erzielen bestimmter Umsätze bereits im Vorfeld vereinbaren.
  • Jubiläumsrabatt: Jubiläen sind ein günstiger Anlass, um Rabatte zu gewähren. Das Jubiläum vermittelt dem Kunden, dass sich das Unternehmen bewährt und auf dem Markt etabliert hat. Der Rabatt lädt Kunden dazu ein, vom Jubiläum zu profitieren. 
  • Konsumentenrabatte: Abhängig vom Familienstand, von der Bedürftigkeit oder von der beruflichen Entwicklung sowie Tätigkeit bezeichnet der Konsumentenrabatt Preisnachlässe für bestimmte Personengruppen. Dazu gehören zum Beispiel der Studentenrabatt, Rentnerrabatt oder Familienrabatt.
  • Mengenrabatt: Der Kunde erhält einen Rabatt auf den Stückpreis oder die Einheit einer Ware, wenn er eine größere Menge kauft. In der Regel sind die Rabatte abhängig von den Abnahmemengen gestaffelt. Mit zunehmender Menge reduziert sich der Stückpreis.
  • Messerabatt: Während einer Messe geben viele Anbieter ihre Waren zu günstigen Preisen ab. Denn auf der Messe als außergewöhnlicher Veranstaltung werden neue Produkte eingeführt, Neukunden angesprochen und das Unternehmen präsentiert. Unternehmen zielen auf der Messe darauf ab, möglichst viele ihrer angebotenen Produkte abzugeben, um eine möglichst weite Streuung des Werbeeffekts zu erreichen. Der Messerabatt ist ein unterstützendes Mittel zur Umsetzung des Messeziels.
  • Naturalrabatt: Der Naturalrabatt ist eigentlich kein Preisnachlass, sondern eine Zugabe. Der Rabatt kommt durch den Mehrwert zustande, da die Zugabe die Stückzahl bei gleichbleibendem Gesamtpreis erhöht und somit den Preis pro Stück senkt. Die Zugabe kann auch in einem anderen, gratis abgegebenem Produkt bestehen. 
  • Positionsrabatt: Diese Form des Rabatts ermäßigt innerhalb einer Abrechnung den Preis für bestimmte ausgesuchte Positionen. Andere Positionen in der Rechnung bleiben hingegen vom Rabatt unberührt.
  • Punkterabatt: Immer mehr Händler gehen dazu über, ihren Kunden Rabattpunkte anzubieten. Bei jedem Einkauf erhalten Kunden Treuepunkte, die sie bei jeder Bezahlung an der Kasse ansammeln können. Mit dem Erreichen bestimmter Punktzahlen ermöglicht der Punkterabatt einen Preisnachlass für ausgesuchte Produkte des Anbieters. Der Punkterabatt ist ein Instrument zur Kundenbindung. 
  • Räumungsrabatt: Unternehmen, die Waren aus ihrem Lager abstoßen möchten, um beispielsweise Platz für neue Kollektionen zu schaffen, nutzen häufig den Räumungsrabatt. Da dieser mit dem Ziel einhergeht, die bisherige Ware vollständig abzustoßen, verspricht der Räumungsrabatt dem Kunden besonders günstige Preise durch hohe Nachlässe.
  • Selbstabholerrabatt: Der Preisnachlass gewährt Kunden, die ihre Ware selbst beim Anbieter abholen, einen Preisnachlass. Denn der Anbieter spart Kosten für Abwicklung, Verpackung und Versand, wenn er durch den Rabatt seine Kunden ermuntert, die Ware selbst abzuholen.
  • Skonto: Skonto ist ein Sofortzahlungsrabatt. Kunden, die ihre Rechnung sofort oder innerhalb von einigen wenigen, in der Rechnung angegebenen Tagen bezahlen, erhalten einen Rabatt auf den Rechnungsbetrag. In der Regel beträgt das Skonto zwischen 2 und 3 Prozent, die der Kunde bei frühzeitiger Bezahlung selbstständig vom Rechnungsbetrag abzieht. 
  • Sonderrabatt: Der Sonderrabatt reduziert den Preis aufgrund besonderer Umstände oder Anlässe. So kann beispielsweise ein Sonderrabatt für Waren angeboten werden, die nicht mehr nachproduziert werden. Zu den Sonderrabatten zählen zudem beispielsweise der Personalrabatt für Mitarbeiter des Herstellers oder Händlers oder der Frühbucherrabatt für die frühzeitige Buchung von Reisen. 
  • Staffelrabatte: Die Rabattgewährung ist bei Rabattstaffeln an das Volumen des Kaufs gekoppelt. Die Rabattstaffel legt fest, welche Rabatthöhe bei Abnahme welcher Mengen angeboten ist. Rabattstaffeln können in unterschiedlichen Formen angelegt werden. Lineare Rabattstaffeln setzen den Rabatt gleichmäßig in Abhängigkeit von der Abnahmemenge an. Progressive Staffeln gewähren einen schneller steigenden Nachlass im Vergleich zur Abnahmemenge, während degressive Staffeln den Rabatt langsamer steigen lassen als die Abnahmemenge.
  • Treuerabatt: Um Kunden, die häufig und regelmäßig einkaufen zu belohnen und an das Unternehmen zu binden, erteilen viele Anbieter Treuerabatte für einen ausgesuchten Kundenkreis. 
  • Wiederverkäuferrabatt: Der Rabatt bezeichnet die sogenannte Handelsspanne, die der Hersteller seinen Händlern einräumt. Der Hersteller gibt dem Händler vor, zu welchem Verkaufspreis er eine Ware an den Endkunden verkaufen muss. Der Hersteller gewährt dem Händler bei Abnahme der Ware den Wiederverkäuferrabatt als Entgelt für dessen Vertriebsarbeit. 

Rabatt auf dem Rechnungsdokument

Rabatte müssen auf der Rechnung ausgewiesen sein. Das bestimmt . 

Umsatzsteuer von Rabatten

Rabatte vermindern den Bruttobetrag einer Rechnung. Dabei verändern sie den Nettobetrag und somit auch den Betrag der Umsatzsteuer. Der Anbieter muss demnach auf den Betrag des Preisnachlasses keine Umsatzsteuer bezahlen.

Rabatte in der Buchhaltung

Da die meisten Rabatte vor dem Geschäftsabschluss feststehen, müssen sie in der Praxis der Buchhaltung nicht gesondert gebucht werden. 

Kommt es dennoch vor, dass ein Rabatt nach Erhalt einer Rechnung gewährt wird, ist der Rabatt auf ein entsprechendes Buchhaltungskonto einzutragen. Da der Rabatt auch die Umsatzsteuer der Originalrechnung senkt, muss auch diese auf ein gesondertes Konto eingetragen werden. Dabei ist der Steuersatz zu berücksichtigen. 

Buchung von nachträglich erhaltenen Rabatten

Bei der Buchung verwendet die Buchhaltung neben den üblichen Konten auch das Konto mit der Bezeichnung Erhaltene Rabatte. Im Kontenrahmen SKR 03 hat das Konto die Nummer 3770, in SKR 04 die Nummer 5770. Abhängig von der im Rabatt enthaltenen Umsatzsteuer kommt der Rabattbetrag auf das Konto mit der Bezeichnung Erhaltene Rabatte 19% oder 7% Vorsteuer. Das Konto 19% hat im Kontenrahmen SKR 03 die Nummer 3790 (entsprechend 3780 für 7%) und im Kontenrahmen SKR 04 die Nummer 5790 (entsprechend 5780 für 7%). 

Buchung von erhaltenem Skonto

Für die Buchung von erhaltenem Skonto sind neben den üblichen Buchungskonten die Konten mit der Bezeichnung Erhaltene Skonti sowie Erhaltene Skonti Vorsteuer zu verwenden. Das Konto Erhaltene Skonti hat im Kontenrahmen SKR 03 die Nummer 3730, in SKR 04 die Nummer 5730. Das Konto Erhaltene Skonti 19% Vorsteuer trägt in SKR 03 die Nummer 3736 (3731 für 7%) und in SKR 04 die Nummer 5736 (5731 für 7%). 

Buchung von nachträglich gewährten Rabatten

Sollen gewährte Rabatte an den Kunden verbucht werden, benutzt die Buchhaltung zusätzlich die Konten Gewährte Rabatte (SKR 03: Nr. 8770 und SKR 04: Nr. 4770) und Gewährte Rabatte 19% USt (SKR 03: Nr. 8790 und SKR 04: Nr. 4790) bzw. Gewährte Rabatte 7% USt (SKR 03: Nr. 8780 und SKR 04: 4780).

Buchung von gewährten Skonti

Für die Buchung gewährter Skonti verwendet die Buchhaltung die zusätzlichen Konten Gewährte Skonti und Gewährte Skonti 19% USt, bzw. Gewährte Skonti 7% USt. Das Konto Gewährte Skonti trägt in SKR 03 die Nummer 8730 und in SKR 04 die Nummer 4730. Die Umsatzsteuerkonten lauten in SKR 03 auf die Nummer 8736 für 19% und 8731 für 7%, in SKR 04 auf die Nummer 4736 für 19% und 4731 für 7%. 

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