Reichensteuer

Die Bezeichnung der Reichensteuer meint keine gesonderte Gesetzesregelung, sondern einen Vielverdiener-Aufschlag von 3 Prozent auf die gängige Einkommensteuer. Die Regelung betritt Alleinstehende mit einem Einkommen von über 250.731 Euro im Geschäftsjahr, sowie Ehepaare mit einem gemeinsamen Einkommen über 501.462 Euro im Jahr. Die Sonderregelung wurde in Deutschland 2005 eingeführt.

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Entwicklung der Reichensteuer

Das deutsche Steuersystem bietet Vielverdienern zahlreiche Möglichkeiten, ihr Einkommen günstig zu versteuern. Mit dem Steueränderungsgesetz 2007, eingeführt durch die CDU/CSU und SPD, wurde die Klausel der „Reichensteuer“ eingeführt, um die Steuerlast um einen geringen Faktor zu erhöhen und dabei dennoch nur Menschen zu belasten, die dadurch keine Einschnitte in ihrem Leben erfahren. Die Regel betraf im Jahr 2009 rund 0,2 Prozent der Steuerzahler, welche im Jahr mehr als 250.000 Euro Einkünfte verbuchen konnten.

Der Einkommensteuersatz für die von der „Reichensteuer“ Betroffenen liegt lediglich 3 Prozentpunkte höher als für Menschen zwischen 50.000 und 250.000 Euro Jahreseinkommen. Auch darum wird die Regelung als ineffizient angesehen, da die deutlichen Unterschiede der Gewinnspanne von 200.000 Euro im Jahr nicht herausgearbeitet wurden. Der Steuersatz ist zudem mit 45% deutlich geringer als in vielen Nachbarländern angesetzt

Wie wird die Steuer angewendet?

Eine Anwendung der Reichensteuer-Regelung findet durch das Finanzamt automatisch statt, wenn ein Gewinn von über 250.000 Euro in der Einkommensteuererklärung anerkannt wird. Zahlreiche legale Steuertricks machen es möglich, dass Menschen, die direkt an der Grenze zu dieser Regelung stehen in der Regel nicht belastet werden. Für sie gilt der Regelsatz von 42%. Bei einem Einkommen von exakt 250.000 Euro beträgt die Steuerlast 112.500 Euro. Das Empfinden der Summe relativiert sich jedoch bereits ab 500.000 Euro stark.

Reichensteuer im Ausland

In der Vergangenheit haben Länder wie Österreich und Frankreich ähnliche Regelungen eingeführt. Sie wurden gegen den politischen Widerstand der konservativen Parteien durchgesetzt und betragen in Österreich 55% Einkommensteuer auf 1 Million Euro Einnahmen und sind in Frankreich mit einer Höhe von bis zu 75% im Gespräch. Die Vorschläge wurden dort mehrfach als zu hoch abgelehnt.

Reiche Unternehmer wie US-Milliardär Warren Buffett weisen seit mehreren Jahren darauf hin, dass sie eine höhere Steuerbelastung befürworten würden, erhalten jedoch durch die US-Regierung unter Donald Trump stets neue Vergünstigungen.

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