Als Rendite bezeichnen Anleger den Gesamtertrag, der sich aus der Differenz von Einlage und Wert einer Kapital- oder Sachanlage ergibt. Die Höhe der Renditen ist dabei bei den meisten Anlagewerten an die mögliche Verlustspanne geknüpft. Besonders risikoreiche Anlagen bringen also in der Regel die höchste Rendite. Renditen lassen sich durch viele verschiedene Arten von Anlagen erzielen.
Wie versteuert man Renditen richtig? Im Billomat Magazin verraten wir dir, wie das auch für Laien klappt.
In diesem Beitrag:
Der Begriff Rendite ist aus dem italienischen Wort rendita abgeleitet. In der deutschen Übersetzung heißt rendita einbringen. Das eingedeutschte Rendite ist ein Begriff aus dem Finanzwesen und bezieht sich auf den Gewinn, der aus einer Investition erwirtschaftet wird. Dabei nennt die Rendite den Effektivzins, den eine Anlage innerhalb eines bestimmten Zeitraums einträgt. Um eine Rendite zu erzielen, wird ein Geldbetrag angelegt, der nach Ablauf einer unbestimmten oder festgelegten Zeitspanne auf einen zusätzlichen Geldbetrag anwächst. Die Rendite wird grundsätzlich nicht als Betrag sondern als Prozentwert angegeben und bezieht sich auf ein Kalenderjahr. Wird für eine Investition eine Rendite genannt, kann der Ertrag, der sich nach Ablauf eines Jahres ergibt, durch einfache Rechnung ermittelt werden. Dabei stellt der Investitionsbetrag die Berechnungsgrundlage für die Rendite.
Ursprünglich stammt der Begriff der Renditen aus dem Bereich der Kapitalanlage. Es wird also ein bestimmter Betrag Geld angelegt, beispielsweise durch Investoren. Nach einem Jahr wird der Ertrag berechnet, der seither durch Einlage des Kapitals erwirtschaftet wurde.
Der Unterschied zwischen Zinsen und Renditen ergibt sich dadurch, dass der Renditengewinn nicht zugesichert werden kann. Die meisten Werte unterliegen Schwankungen, so dass eine garantierte Rendite wenn überhaupt nur sehr niedrig ausfallen kann. Können Zinsen also vereinbart werden, so wird bei Renditen meist nur ein ungefährer Rahmen des Gewinnes angegeben.
Auf Renditen wird, wie auf jede Einkunft aus Anlagen, eine Steuer erhoben, die den Nettogewinn häufig deutlich verringert. Zudem erheben viele Anbieter Gebühren auf die Anlage selbst.
Die einfache Formel zur Berechnung der Rendite einer Investition setzt die einzelnen Komponenten miteinander in das richtige Verhältnis.
Berechnung der Rendite: Rendite = (Gewinn/Investitionsbetrag) * 100
Berechnung des Gewinns mit einer Rendite: Gewinn = (Investitionsbetrag * Rendite)/100
Wer Investitionen bereitstellt, möchte möglichst hohe Renditen erzielen. Daher achten Investoren bei ihrer Anlage auf verschiedene Kriterien, die einen Einfluss auf die Rendite nehmen, wie zum Beispiel:
Hohe Investitionsbeträge führen bei gleicher Rendite zu höheren Erträgen. Eine Investition von 10.000 Euro bei einer Rendite von 3,5 % führt zu einem Gewinn von 350 Euro, während eine Anlage von 100.000 Euro mit gleicher Rendite einen Gewinn von 3.500 Euro einbringt.
Kurzfristige Geldanlagen, wie zum Beispiel Tagesgeld oder Daytrading bringen auch bei verhältnismäßig hohen Renditen nur wenig Ertrag ein. Denn da kurzfristige Laufzeiten meist unterhalb eines Kalenderjahres angelegt sind, fallen auch die Renditen entsprechend niedrig aus. Dahingegen erzielen Geldanlagen, die über einen langen Zeitraum hinweg angelegt sind, wie zum Beispiel festverzinste Sparbriefe, Festgeldkonten, Aktienfonds, Kapitallebensversicherungen oder festverzinste Wertpapiere in der Regel hohe Renditen. Je länger das Geld angelegt werden kann, umso höher fällt die Rendite aus. Denn den Anbietern der Anlage steht das Geld länger zur Verfügung, um damit zu arbeiten. So können sie es selbst wieder langfristig anlegen, höhere Gewinne erzielen und diese auch in Form von hohen Renditen an die Anleger weitergeben.
Auch die Streuung der Anlage in mehrere Anlageformen und die Risikobereitschaft nehmen Einfluss auf die Rendite. Wer in verschiedene Formen der Anlage investiert, kann einen Teil seiner Investitionen mit sicheren Renditen und einen weiteren Teil risikoreich investieren. So kann er eventuelle Verluste aus Risikogeschäften durch gesicherte Renditen absichern und bei Erfolg höhere Renditen erzielen.
Die Rendite von Investitionen wird durch zwei zentrale Faktoren verringert:
Da auf sämtliche Einnahmen, die im Laufe eines Kalenderjahres erzielt werden, grundsätzlich Steuern anfallen, müssen auch Gewinne, die auf Investitionen zurückgehen, versteuert werden. Hierfür ist die Kapitalertragsteuer zu entrichten. Sie liegt bei 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Die Kapitalertragsteuer wird durch das kontoführende Bankinstitut direkt an das Finanzamt geleitet. Für Kapitalerträge gilt ein Freistellungsbetrag in Höhe von 801 Euro für Alleinstehende und von 1.602 Euro für Ehepaare. Darüber hinausgehende Erträge werden durch die Kapitalertragsteuer gemindert.
Auch die Inflation nimmt einen gewinnmindernden Einfluss auf das Renditenergebnis. Sie beträgt in der Regel zwischen 1 bis 2 Prozent. Im Jahr 2019 lag die Inflationsrate in der EU bei 1,6 Prozent. Die Inflationsrate ist von der Rendite abzuziehen, um die reale Rendite zu ermitteln. Bei geringen Renditen kann sich daher auch ein Verlust ergeben, der im Vorfeld zu berücksichtigen ist.
Die Definition von Renditen umfasst heute alle Arten der Kapitalsteigerung durch Anlage. Stets wird dabei allerdings von dem beschriebenen Risiko ausgegangen. Eingebracht werden können Rohstoffe, Finanzmittel oder auch eigene Arbeit. So bieten zum Beispiel Gründer häufig anderen Unternehmern die Chance, sich an ihrem neuen Startup mit Arbeitszeit zu beteiligen um so Anteile an dem Unternehmen zu erwerben. Auch dann ist die Differenz zwischen dem erworbenen Anteil und der eingeflossenen Arbeitszeit in Stundensätzen eine Art Rendite.
Renditen werden besonders häufig erzielt durch Anlagen in:
Die Renditekennzahlen sind für Investitionen in Unternehmen wichtig. Sie bezeichnen unterschiedliche Kategorien an Renditen, die Aussagen über das Unternehmen treffen. Zu den Renditekennzahlen gehören:
Die Eigenkapitalrendite gibt an, welcher Anteil am Jahresgewinn auf das Eigenkapital des Unternehmens zurückgeht. Je höher die Eigenkapitalrendite beziffert ist, umso besser eignen sich Anteile am Unternehmen als Investition.
Die Gesamtkapitalrendite gibt Auskunft über die allgemeine Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Für die Ermittlung der Gesamtkapitalrendite werden alle Kapitalquellen des Unternehmens herangezogen. Daher fließen sowohl Eigenkapital als auch Fremdkapital, das aus Verbindlichkeiten besteht, in die Berechnung mit ein. Die Eigenkapitalrendite sollte höher ausfallen als die Gesamtkapitalrendite, damit eine Investition lohnend ist.
Die Umsatzrendite gibt an, in welchem Verhältnis der Gewinn des Unternehmens zu seinem Umsatz innerhalb einer bestimmten Zeitspanne liegt. Diese Form der Renditeermittlung macht deutlich, mit welchem Profit ein Unternehmen arbeitet. Um die Umsatzrendite zu berechnen, teilt man den Gewinn durch den Umsatz und multipliziert ihn mit dem Faktor 100. Je höher die Umsatzrendite ist, umso mehr Profit erzielt das Unternehmen.
Brutto- und Nettorenditen berücksichtigen neben der jährlichen Verzinsung auch die Steuer und die Inflation. Die Bruttorendite bezeichnet den gesamten Prozentsatz des Gewinns, der mit einer Anlage erzielt werden kann. Nach Erhalt des Ertrags fällt jedoch die Steuer an. Zudem ist die Inflationsrate zu berücksichtigen. Zieht man vom Ertrag die anfallenden Steuern ab, verbleibt der Nettoertrag. Von der verbleibenden Rendite nach dem Steuerabzug wird zudem die Inflationsrate abgezogen. Das Ergebnis ist die Nettorendite.
Anlageprodukte bieten eine Möglichkeit, hohe Renditen zu erzielen, wenn der Anleger mit einem gewissen Risiko zu kalkulieren bereit ist. Hierzu kommen beispielsweise Hebelwirkungen im Aktiengeschäft zum Einsatz. Da jedoch nur hohes Risiko auch möglichst hohe Renditen erzielt und die meisten Privatanleger über begrenzte Mittel verfügen, sollte diese Anlageform nur von Menschen gewählt werden, die sich bereits mit Finanzmitteln und Märkten beschäftigt haben und die Mechanismen kennen.
Ähnliche Fragen: