Rückstellung

Definition: Was ist eine Rückstellung?

Eine Rückstellung ist für eine hinsichtlich ihres Eintritts, ihrer Höhe und/oder ihrer Fälligkeit nach ungewisse Verbindlichkeit zu bilden. In (Handelsgesetzbuch) ist darüber hinaus bestimmt, dass eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu bilden ist. Eine Rückstellung wird dem Fremdkapital oder den Schulden zugerechnet und mindert als Aufwand den Gewinn eines Unternehmens. Rückstellungen werden daher auf der Passiva geführt.

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In diesem Beitrag:

  1. Was sind Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung?
  2. Was sind Pensionsrückstellungen?
  3. Was sind Steuerrückstellungen?
  4. Was gehört zu Sonstige Rückstellungen?
  5. Wann ist die Auflösung von Rückstellungen möglich?

 

Was sind Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung?

Grundvoraussetzung für die Bildung einer Rückstellung ist, dass die Verbindlichkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr entstanden ist. Das bedeutet, eine Rückstellung darf nur gebildet werden, wenn die Verbindlichkeit dem Grunde nach besteht. Generell werden Rückstellungen in Schuld- und Aufwandsrückstellungen unterteilt werden. Eine Schuldrückstellung wird gebildet, wenn gegenüber Dritten eine ungewisse Rechtsverpflichtung besteht. Eine Aufwandsrückstellung wird gebildet, wenn eine Selbstverpflichtung des Unternehmens, zum Beispiel für noch nicht vollzogene Instandhaltungsmaßnahmen, vorliegt.

Das Gliederungsschema des unterscheidet 3 Arten von Rückstellungen:

  • Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
  • Steuerrückstellungen sowie
  • sonstige Rückstellungen
 

Was sind Pensionsrückstellungen?

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden abgekürzt als Pensionsrückstellungen bezeichnet. Pensionsrückstellungen sind Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit einer betrieblichen Altersvorsorge und entstehen durch die Ansprüche von Arbeitnehmern aufgrund der Altersvorsorge zu einem ungewissen Zeitpunkt und in ungewisser Höhe. Für die Bildung der Rückstellung ist es unerheblich, ob die Leistung der Altersvorsorge in einer Einmalzahlung oder in Form einer lebenslangen monatlichen Rentenzahlung erfolgt.

 

Was sind Steuerrückstellungen?

Steuerrückstellungen sind für die voraussichtlich zu entrichtende Körperschaftsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer zu bilden. Da die Höhe der zu leistenden Steuern bei der Erstellung des Jahresabschlusses noch nicht bekannt ist, sind die Steuern nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zu schätzen. Dies bedeutet, dass bei der Festlegung der Rückstellung weder die pessimistischste noch die optimistischste Einschätzung der Höhe des zukünftigen Aufwands verwendet werden darf.

 

Was gehört zu Sonstige Rückstellungen?

Rückstellungen
Zu Sonstige Rückstellungen gehören unter anderem Kulanzrückstellungen, Aufwandsrückstellungen oder Provisionsrückstellungen.

Unter sonstige Rückstellungen werden die Rückstellungen erfasst, die nicht unter Pensionsrückstellungen oder Steuerrückstellungen fallen. Die sonstigen Rückstellungen bilden die größte Gruppe. Hier werden zum Beispiel

  • Drohverlustrückstellungen
  • Kulanzrückstellungen
  • Garantierückstellungen
  • Prozesskostenrückstellungen
  • Aufwandsrückstellungen
  • Jahresabschluss- und Prüfungsrückstellungen
  • Provisionsrückstellungen

in der Unternehmensbilanz erfasst und aufgeführt.

 

Wann ist die Auflösung von Rückstellungen möglich?

§ 249 Abs. 2 des Handelsgesetzbuches schreibt vor, dass Rückstellungen nur dann aufgelöst werden können, wenn der Grund für ihre Bildung entfallen ist. Wenn bei der Auflösung der tatsächliche Aufwand und die Rückstellungen übereinstimmen, werden die Rückstellungen erfolgsneutral aufgelöst. Sind die Rückstellungsbeträge zu hoch, ist der Betrag, um den der Aufwand überstiegen wird, als sonstiger betrieblicher Ertrag zu verbuchen. Ein zusätzlicher Aufwand entsteht, wenn die Rückstellungen zu niedrig bemessen wurden. Liegt der Rückzahlungsbetrag unter dem Betrag der Rückstellung, darf keine Abwertung erfolgen. Liegt der Rückzahlungsbetrag über dem Wert der Rückstellung, dann muss der Rückzahlungsbetrag passiviert werden.

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