Sale-Lease-Back

Sale-Lease-Back ist eine noch relativ junge Form der Unternehmensfinanzierung. Durch den Verkauf von Anlagevermögen, beispielsweise Immobilien, werden stille Reserven eines Unternehmens aktiviert und eine Verbesserung der Liquidität erreicht. Unternehmen mit einem hohen Anlagevermögen bevorzugen diese Form der Finanzierung gegenüber einem Bankkredit, da für das Sale-Lease-Back in der Regel keine weiteren Sicherheiten bestellt werden müssen. Andere Bezeichnungen für Sale-Lease-Back sind Lease Back oder Sale & Lease Back.

Von Business Angels, Banken, Freunden und Investoren: Im Billomat Magazin erfährst Du, welche Finanzierungsarten es für Unternehmen gibt.

Wie ist der Ablauf einer Sale-Lease-Back Finanzierung?

Das Sale-Lease-Back beinhaltet zwei wesentliche Komponenten, den Verkauf und das anschließende Leasing. Als Alternative zu einem Bankkredit können Unternehmen ihr Anlagevermögen an eine Leasingfirma veräußern und anschließend für die weitere Nutzung wieder leasen. Teile des Anlagevermögens, die bei dieser Finanzierung verkauft und zurück geleast werden können, sind vor allem Immobilien, Maschinen und Anlagen, der Fuhrpark oder immaterielles Anlagevermögen wie beispielsweise Patente.

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Beim Sale-Lease-Back wird zunächst beispielsweise eine dem Unternehmen gehörende Immobilie wie ein Bürogebäude verkauft und anschließend sofort wieder von der Leasinggesellschaft zurück geleast. Durch den Verkauf fließt den Unternehmen sofort Liquidität zu, die zur Tilgung von Schulden oder für Investitionen genutzt werden kann. Darüber hinaus ergeben sich für das Unternehmen steuerliche Vorteile.

Beispielsweise verkauft ein Unternehmen sein selbstgenutztes Verwaltungsgebäude zum 01.01.2020 für 5.000.000 Euro an eine spezialisierte Leasinggesellschaft. Der Buchwert des Bürogebäudes beträgt am 31.12.2019 genau 3.000.000 Euro. Durch den Verkauf fließen dem Unternehmen sofort 5.000.000 Euro Liquidität zu. Für den Betrag, den der Verkaufspreis den Buchwert von 3 Millionen Euro übersteigt – den sogenannten Buchgewinn – muss das Unternehmen Ertragsteuern bezahlen. Durch den Verkauf von Anlagevermögen werden in der Regel immer stille Reserven im Unternehmen aufgedeckt, die versteuert werden müssen.

Verbesserung der Liquidität durch Sale-Lease-Back

Durch den Verkauf erhöht sich die Liquidität für das Unternehmen im Beispiel sofort um 5 Millionen Euro, während das Anlagevermögen des Unternehmens um 3 Millionen Euro verringert wird. Die Liquidität steht dem Unternehmen sofort für Investitionen oder die Tilgung anderer Verbindlichkeiten zur Verfügung. Da die Immobilie sofort wieder von der Leasinggesellschaft zurück geleast wird, steht sie für eine weitere Nutzung zur Verfügung.

Allerdings muss das Unternehmen für die Nutzung der Immobilie für die Dauer des Leasings eine Leasinggebühr bezahlen. Durch die Leasinggebühr wird Liquidität in der Zukunft wiederum belastet. Unternehmer müssen daher vor einem Sale-Lease-Back genau kalkulieren, ob sich diese Finanzierung für Sie lohnt, oder ob ein Bankkredit möglicherweise günstiger ist. Steuerliche Vorteile entstehen für das Unternehmen dadurch, dass die Leasingraten Betriebsausgaben sind, die den Betriebsgewinn und damit die Steuerlast reduzieren. Abschreibungen für das Bürogebäude, die lediglich als Aufwand den Betriebsgewinn ebenfalls reduzieren, die Liquidität des Unternehmens jedoch nicht belasten, können nicht mehr vorgenommen werden.

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