SCHUFA

Die SCHUFA (kurz für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung), eigentlich Schufa Holding AG, ist die wichtigste Auskunftsstelle Deutschlands, um die Bonität privater Vertragspartner zu prüfen. Mehr als 140 Millionen Anfragen zur Kreditwürdigkeit bearbeitet die Wirtschaftsauskunftei jährlich. Die Bewertung erfolgt über das Scoring, einen Wert, dessen Berechnungsformel durch das Unternehmen geheim gehalten wird.

Wusstest Du eigentlich, dass Du die Bearbeitungsgebühr für deinen Kredit zurückfordern kannst? Im Billomat Magazin zeigen wir Dir, wie das geht.

Wie funktioniert die Bewertung nach dem SCHUFA Scoring System?

SCHUFA

Der SCHUFA-Score gibt Kredit- und Vertragspartnern einen Eindruck von der Vertrauenswürdigkeit ihres Gegenübers. Wer schlecht eingestuft wird, erhält in der Regel seltener angeforderte Kredite, Ratenzahlungsangebote oder sogar den Zuschlag zu Mietimmobilien. Für Unternehmer kann sich ein schlechter privater Score auch auf die Kreditwürdigkeit ihres Gründungsvorhabens auswirken.

Durch die Bonitätsbewertung übernimmt das System die Rolle des persönlichen Bewerters durch Einsatz von Algorithmen. Sie erfasst zur Bewertung der Kreditwürdigkeit Daten wie:

  • Name, Vorname, Anschrift, Geburtsdatum, Geschlecht, Geburtsort und Geburtsname
  • Anschrift und vorherige Anschriften, Umzugsverhalten nach Häufigkeit und Art des Ortswechsels
  • Eröffnung und Führung von Girokonten, Pfändungsschutzkonten und Kreditkonten, Einhaltung der jeweiligen Kreditrahmen
  • Anzahl und Zahlungsregelmäßigkeit von Ratenverträgen
  • Weitere Daten rund um Geldverkehr, Kredite, Insolvenzen

Früher wurden außerdem erfasst:

  • Haftbefehle, Zwangsvollstreckungen, Widersprüche und Pfändungen
  • Kündigung von Konten
  • Abgabe eidesstattlicher Versicherungen

Die Daten werden 12 Monate bis 10 Jahre lang gespeichert, je nach Art der Informationen. Einsicht in die gespeicherten Daten können Privatpersonen einmal jährlich durch die kostenfreie Selbstauskunft erlangen.

Wie holt man Auskunft als Unternehmen ein?

Die Schufa Holding AG verkauft die gesammelten Daten der Privatpersonen in Form der Scores an Unternehmen, die Auskunft zu ihren Kunden beantragen. Dabei werden individuelle Tarife ausgehandelt und je nach Branche verschiedene Daten einkalkuliert. Die Auskunft gibt Unternehmen die Sicherheit, vertrauenswürdige Kunden schneller aus der Masse der Kredit- und Ratenzahlungsanträge herauszufiltern. Wer unter 50% des Scores erreicht, gilt als wenig vertrauenswürdig. Hier kann mit dem mehrfachen Überziehen von Konten, Vernachlässigen von Zahlungen oder spontanen Umzügen gerechnet werden. Ob Unternehmer das Risiko dennoch eingehen und dem Kunden den Vertragsabschluss anbieten, obliegt ihrer eigenen Einschätzung.

Kritik an der SCHUFA

Umstritten ist, ob sich auf Basis dieser Daten vorhersagen lässt, wie Kunden und Kreditnehmer sich im vorliegenden Fall des Vertragsabschlusses verhalten werden. Auch der Umstand, dass Vermieter Wohnungen nicht vergeben, wenn ein schlechter Scoringwert vorliegt, wird von vielen Institutionen kritisch betrachtet. Das Projekt „Open Schufa“ kündigte im Februar 2018 an, den Score-Algorithmus mit Hilfe freiwillig zur Verfügung gestellter Daten von Nutzen transparent zu machen. Dadurch könnten Privatpersonen auch erfahren, wie sie ihren negativen Score wieder ausgleichen.