Scoring

Bei dem Scoring, auch als Kreditscoring bezeichnet, werden mögliche Kunden und Partner durch Unternehmen vorab in ihrer Bonität geprüft oder bewertet. Verschiedene Scoring-Systeme oder interne Bewertungsmethoden verkürzen die Zeit, die benötigt wird, um eine Person ohne persönlichen Kontakt als vertrauenswürdig zu identifizieren.

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Was ist der Nutzen von Scoring?

Durch Scoringsysteme und Kreditauskunfteien wie die SCHUFA umgehen Unternehmen häufige Zahlungs- und Vertragsausfälle ihrer Kunden und können den Abschluss risikofrei ablehnen. Diese Methodik kommt nicht ausschließlich, aber am häufigsten, bei der Vergabe von Krediten, Kreditrahmen oder Ratenzahlung zum Einsatz. Möchte ein Interessent einen Kredit aufnehmen, erklärt er sich zuerst zu der Bonitätsprüfung einverstanden. Diese ist nach §28b Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) gesetzlich geregelt und zulässig.

Der Kunde muss jedoch in jedem Fall dem Einholen und Verwenden der Daten zustimmen. Meist geschieht dies über ein Kreuz oder eine Unterschrift zu Ende der Antragspapiere. Die Daten des Interessenten werden dann an den Scoringanbieter übermittelt, der dem Unternehmen in kürzester Zeit einen Wert nennt. Ob und in welchem Rahmen das Unternehmen oder Kreditinstitut dem Kunden dann einen Vertrag anbietet, liegt vollständig in dessen Ermessen.

Was sind die Vorteile der Vorabbeurteilung?

Für Unternehmen bietet das Scoring zahlreiche Vorteile. Zum einen werden Kunden, die bereits von anderen Unternehmen als komplett kreditunwürdig beurteilt wurden bei dem externen Scoring meistens deutlich als Risiko gekennzeichnet. Auf lange Sicht verhindert das Ablehnen gehäufte Zahlungsausfälle und Vertragsverletzungen. Zum anderen erhöht ein guter Score auch die Erwartungen, die Unternehmen an ihre Vertragspartner haben. Zeigt der Score, dass die Person hinter dem Antrag vertrauenswürdig ist, können Angebote risikoarm gestellt und angepasst werden.

Datennutzung zu Scoringzwecken

Gängige Daten, die zu einem Scoring herangezogen werden, sind neben persönlichen Daten wie Alter und Geschlecht zumeist Einkommensart, Wohnort und Häufigkeit der Umzüge, aktuelle Kreditverträge sofern bekannt, Insolvenzen und laufende Verfahren, welche die Zahlung negativ beeinflussen könnten.

Die Auswahl der Daten, aus denen der Wert berechnet wird, macht es Privatkunden jedoch häufig unmöglich, ihre Scores positiv zu beeinflussen. Beispielsweise kann eine oberflächlich als negativ betrachtete Wohngegend regional gesehen ein gutes Wohnumfeld für Familien bieten, wenn die Mieten niedrig sind. Der Kunde selbst erfährt selten, weswegen sein Score sich verschlechtert hat, außer er nimmt klassische Zahlungsziele nicht wahr. Größere Unternehmen setzen darum gern auf eigene Scoring-Systeme, bei denen sie die freiwilligen Angaben der Interessenten intern prüfen lassen.