Das Sonderziehungsrecht ist eine vom Internationalen Währungsfonds geschaffene künstliche Währung und internationale Währungsreserve. Das Sonderziehungsrecht, auf Englisch Special Drawing Rights (SDR), ist eine vom Gouverneursrat des IWF am 3. Oktober 1969 beschlossene und im Jahr 1970 erstmals den IWF Mitgliedsländern zugeteilte künstliche Währung.
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Die Sonderziehungsrechte dienen als internationale Währungsreserve. Sie werden nicht an den Finanz- und Devisenmärkten gehandelt, sondern ausschließlich als sogenannte Buchkredite auf Konten des IWF geführt. Sie können als internationale Zahlungsmittel verwendet werden. Der internationale Code nach ISO-4217 ist XDR. Die Einführung der Sonderziehungsrechte wurde vom IWF beschlossen, um für die internationalen Finanzsysteme bei Bedarf zusätzliche Liquidität bereitstellen zu können.
Der Grund für die Einführung der Sonderziehungsrechte reicht zurück bis zum Ende der 1950er Jahre. Damals zeichnete sich ab, dass der bis dahin neben dem britischen Pfund als Währungsreserve verwendete US-Dollar nicht mehr, wie von den Amerikanern versprochen, durch Goldreserven gedeckt war. Daher wurde 1963 eine Reform des internationalen Währungssystems in Angriff genommen, die schließlich 1969 in der Schaffung der Sonderziehungsrechte als sogenannte „Weltwährung“ mündete.
Wenn ein Mitglied vom Internationalen Währungsfonds eine Fremdwährung im Tausch gegen die eigene Währung anfordert, wird dies im IWF als „ziehen“ (englisch „drawing“) bezeichnet. Ein Land zieht beispielsweise US-Dollar vom IWF, um damit auf Dollarbasis gehandelte Importwaren zu bezahlen.
Die Sonderziehungsrechte des IWF werden darüber hinaus als Recheneinheit für:
verwendet.
In den ersten Jahren von 1970 bis Mitte 1974 entsprach ein Sonderziehungsrecht einem US-Dollar. Ab dem 1. Juli 1974 wurde die Berechnung der Sonderziehungsrechte auf eine Bewertung auf Basis eines Währungskorbes mit den 16 wichtigsten weltweiten Währungen umgestellt. Von 2001 bis 2016 enthielt der Währungskorb den US-Dollar, Euro, Pfund Sterling und den japanischen Yen. Seit 2016 ist der chinesische Renminbi (Yuan) ebenfalls im Währungskorb enthalten. Die Berechnung des Wechselkurses erfolgt einmal täglich.
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