Staatsanleihen werden durch Staaten emittiert, um durch Fremdkapital Finanzlöcher zu überbrücken. Der Staat leiht in der Regel von Körperschaften oder anderen Staaten. Privatpersonen können daher für gewöhnlich keine Staatsanleihen von den Staaten direkt erwerben, durch deren Anlage sie regelmäßige Zinszahlungen verbuchen. Die Anleihen schütten jährliche Rendite aus, wobei gerade die Anleihen, die Staaten untereinander vergeben, mit sehr geringem Leitzins belegt sind.
Unternehmer, die bereits Rechnungen schreiben, dürfen bei wiederholter Zahlungssäumnis des Rechnungsempfängers Verzugszinsen einWfordern. Wie man Verzugszinsen berechnen sollte, liest du in unserem Billomat Magazin.
Wie alle Anleihen funktionieren Staatsanleihen nach der Regel der Gläubiger und Emittenten als Schuldnern. In diesem Fall ist der Staat, der Anleihen emittiert, Schuldner, die Geldgeber treten wie gewohnt als Gläubiger auf. Der Staat kann sich dadurch über die Anleihen Geld von Körperschaften oder anderen Staaten leihen. Er zahlt für die Dauer der Anleihen einen Leitzins, der sich für die Gläubiger in Rendite umwandelt. Der Staat ist verpflichtet, die Schulden über den festgelegten Zeitraum zum Nennwert zurückzuzahlen.
Hier kommt eine Besonderheit der meisten Staatsanleihen zum Tragen. Wo bei gängigen Anleihen oft sehr kurze Zeitrahmen anliegen, in denen die Schulden erstattet werden, verhandeln Staaten oft über Jahrzehnte hinweg oder zahlen Anleihen zurück, um sofort umzuschulden durch neue Anleihen. Es ist außerdem nicht ungewöhnlich, dass Staaten bankrott gehen und ihre Anleihen nicht mehr bedienen können. Hier wird, wie auch bei Einzelpersonen und Unternehmen, die Rückzahlung vorrangig behandelt. Im Fall von staatlichen Anleihen führt dies zu Austeritätspolitik und neuen Problemen.
Fremden Staaten Geld leihen können private Anleger und Staaten gleichermaßen. Allerdings werden die Staatsanleihenlediglich an größere öffentliche Körperschaften und Vertreter fremder Staaten überschrieben. Möchte ein Privatgläubiger solche Anleihen kaufen, tut er dies über einen Vermittler wie Kreditinstitute oder Gemeinden.
In der Theorie ist es also möglich, persönlich dem Staat in dem man als Bürger lebt Geld zu leihen und davon zu profitieren, wenn er dieses über einen längeren Zeitraum nicht zurückzahlen kann. Die Renditen von gerade einmal 1 Prozent im Schnitt, durch einen sehr niedrigen Leitzins, machen die Anlage allerdings nicht rentabel für kleinere Summen. Im Februar 2018 lag die zehnjährige Rendite für Japan laut Statista beispielsweise bei 0,07%, für Österreich bei 0,83% und lediglich für Griechenland bei 4,17%.
Anders als bei Aktien und Wertpapieren haben Anleger, weder staatlich noch privat, bei Staatsanleihen ein Mitspracherecht. Die Politik der Staaten richtet sich also nicht nach den Interessen der Gläubiger. Das gilt auch für Ankäufe einer hohen Prozentzahl zu günstigem Leitzins.