Als Stakeholder werden alle Personengruppen bezeichnet, die indirekt und direkt sowohl gegenwärtig wie auch in Zukunft von den Tätigkeiten eines Unternehmens betroffen sind oder wahrscheinlich betroffen sein werden. Die deutsche Bezeichnung für Stakeholder ist Anspruchsgruppe oder Interessengruppe. Stakeholder werden unterschieden in interne und externe Anspruchsgruppen.
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Stakeholder nehmen Einfluss auf Unternehmen, da sie durch dessen Aktivitäten unmittelbar oder mittelbar betroffen sind. Da sie vom Erfolg oder Misserfolg des Betriebs betroffen sind, haben sie Erwartungen und Ansprüche an das Unternehmens. In der Folge nehmen Stakeholder Eh2influss auf das Unternehmen, um ihre Interessen zu vertreten und im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu befördern.
Jede unternehmerische Tätigkeit berührt die Interessen und Ansprüche unterschiedlicher Personengruppen. Abhängig davon, ob es sich direkt in das Unternehmen involvierte Gruppen oder indirekt involvierte Personengruppen handelt, werden die Stakeholder in interne und externe Anspruchsgruppen unterteilt. Zu den internen Anspruchsgruppen gehören
Interessen der Eigentümer und Anteilseigner
Zu den Eigentümern zählen die Kapitaleigentümer und die Unternehmer-Eigentümer. Diese Personengruppen sind daran interessiert, für das eingesetzte Kapital eine angemessene Verzinsung und Wertsteigerung zu erhalten. Unternehmenseigentümer möchten ein möglichst hohes Einkommen für sich und einen guten Gewinn für ihren Betrieb erzielen. Das Kapital, das Anteilseigner eingebracht haben, soll sich bestmöglichst vermehren. Eigentümer und Anteilseigner, die im Unternehmen aktiv sind, profitieren zudem von ihrer Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit.
Stakeholder des Managements
Das Management oder die Unternehmensleitung sind daran interessiert, ihre Ideen zu verwirklichen, sowie durch die Stellung im Unternehmen Macht und Einfluss zu gewinnen. Für das Management und die Unternehmer-Eigentümer ist das Unternehmen in der Regel ihr Lebenswerk. Der Unternehmenserfolg gewährleistet für sie einen gesellschaftlichen Status.
Mitarbeiter als Stakeholder
Die dritte Gruppe der internen Stakeholder sind die Mitarbeiter. Ihr Interesse liegt in erster Linie daran, ein angemessenes Einkommen und soziale Absicherung zu erhalten, ihre Fähigkeiten zu entfalten und für die geleistete Arbeit eine angemessene Anerkennung zu bekommen,
Zu den externen Anspruchsgruppen eines Unternehmens zählen:
Fremdkapitalgeber sind wie die Unternehmenseigentümer daran interessiert, für das eingesetzte Kapital eine angemessene Verzinsung und Wertsteigerung zu erzielen. Zudem soll ihre Kapitalanlage sicher sein.
Kunden legen Wert auf eine zuverlässige Lieferung und günstige Konditionen. Sie erwarten einen guten Service und hohe Qualität.
Die Zulieferer eines Unternehmens sind an der verlässlichen Abnahme ihrer Produkte und der pünktlichen Bezahlung ihrer Lieferungen interessiert.
Wettbewerber erwarten die Einhaltung fairer Wettbewerbsbedingungen und sind möglicherweise an einer langfristigen Kooperation interessiert.
Staat und Gesellschaft sind neben der allgemeinen Öffentlichkeit politische Parteien, lokale und nationale Behörden. Diese Anspruchsgruppe ist an einer Einhaltung von Umweltstandards, rechtlicher Vorschriften und der Sicherung von Arbeitsplätzen interessiert. Zudem hat der Staat ein Interesse an Steuereinnahmen, die zum großen Teil von Unternehmen getragen werden. Als weitere gesellschaftliche Größen verfolgen Organisationen, Verbände und Bürgerinitiativen verschiedene Interessen, die mit Unternehmen in Zusammenhang stehen, wie kulturelle, wissenschaftliche oder soziale Beiträge und Förderung von Bildung.
Alle internen und externen Anspruchsgruppen verfolgen eigene Interessen. Sie versuchen daher, auf die ein oder andere Weise einen Einfluss auf das Unternehmen auszuüben. Das sogenannte Stakeholder Modell besagt, dass jedes Unternehmen die Anforderungen und Erwartungen der einzelnen Anspruchsgruppen kennen und berücksichtigen sollte. Gemäß diesem Ansatz werden die Ziele und die Handlungen des Unternehmens ausgerichtet. Um die Erwartungen der wichtigsten Stakeholder, in der Regel sind dies die Fremdkapitalgeber und Unternehmenseigentümer, zu erfüllen. Falls diese Anforderungen nicht erfüllt werden, ist das Unternehmen möglicherweise in seiner Existenz gefährdet, wenn z.B. sich Kapitalgeber aus dem Unternehmen zurückziehen.
Unternehmen müssen die Chancen und Risiken ihrer Stakeholder mit deren Einflussnahme kennen und richtig einschätzen. Dafür ist es erforderlich, die für das Unternehmen wichtigen Stakeholder zu kennen und ihre Interessen zu analysieren. Um den verschiedenen Anspruchsgruppen in der richtigen Weise zu begegnen, sollten Unternehmen ein Handlungskonzept entwickeln. Dabei gilt es, die für das Unternehmen bedeutsamen Stakeholder zu identifizieren. Der bisherige Umgang mit deren Erwartungen und Ansprüchen ist zu überprüfen und gegebenenfalls neuen Situationen anzupassen. Hat es bereits problematische Situationen mit Stakeholdern gegeben, ist die Ursache ebenso zu analysieren wie der bisherige Umgang mit dem Stakeholder, um Korrekturen vorzunehmen. Zugleich gilt es festzustellen, welche Chancen und Risiken im Zusammenhang mit den verschiedenen Stakeholdern einhergehen, um diesen gezielt zu begegnen.
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