Steuerberatergebührenverordnung

Die Steuerberatergebührenverordnung gibt Mandanten und Steuerberatern gleichermaßen Auskunft darüber, für welche Leistungen welche Gebühren und Zeitgebühren anfallen. Sie ist durch das Steuerberatergesetz (StBerG) festgesetzt und wird durch das Bundesministerium der Finanzen, in Zustimmung und Verwaltung des Bundesrates, überwacht und angepasst.
Die Vereinheitlichung der Gebührenbestimmungen hilft sowohl Kunden, die die Dienste eines Steuerberaters in Anspruch nehmen, als auch der Regulierung der Konkurrenzsituation der Kanzleien und Büros untereinander.

Im Billomat Magazin erklären wir dir, wie du die Rechnung des Steuerberaters verstehen kannst.

Inhalt dieses Beitrags:

  1. Aufbau und Inhalt der Steuerberatergebührenverordnung
  2. Notwendigkeit der Steuerberatergebührenverordnung
  3. Mit dem Steuerberater zusammenarbeiten

Aufbau und Inhalt der Steuerberatergebührenverordnung

Die Steuerberatergebührenverordnung gilt für Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, so wie Steuerberatungsgesellschaften, die über eine Zulassung verfügen. Sie ist in acht Abschnitte und 49 Paragraphen unterteilt.

1. Abschnitt

Im ersten Abschnitt werden alle allgemeinen Vorschriften geregelt. Das betrifft zum Beispiel:

  • Die Anwendungsbereiche der Verordnung
  • Das Zustandekommen der Beratungssituation
  • Die Regelungen zu mehreren Auftraggebern oder mehreren Steuerberatern
  • Fragen des Vorschusses und der Berechnung
  • Die Anwendung der Regelungen an sich.

2. Abschnitt

Der zweite Abschnitt umfasst die verschiedenen Arten der Gebühren. Unterteilt wird hier in

  • Wertgebühr
  • Rahmengebühren
  • Zeitgebühr
  • Pauschalvergütung.

3. Abschnitt

Im dritten Abschnitt sind Umsatzsteuer und Auslagen der Steuerberatenden geregelt.

4. Abschnitt

Der vierte Abschnitt enthält die Gebührenübersicht selbst, nach Dienstleistungen geordnet. Außerdem ist hier geregelt, was im Falle von Prüfungen oder Selbstanzeigen zu tun ist.

5. Abschnitt

Der fünfte Abschnitt umfasst die steuerlichen Buchführungs- und Aufzeichnungspflichten für Klienten und Steuerberater.

6. Abschnitt

Der sechste Abschnitt wurde dahingehend angepasst, dass er nur mehr Verfahrens- und Verwaltungsvollstreckungsregelungen listet.

7. Abschnitt

Die Vergütung von gerichtlichen Verfahren und Prozesskosten ist im siebten Abschnitt geregelt.

8. Abschnitt

Abschnitt Acht der Steuerberatergebührenverordnung umfasst die Anlagetabellen und Inkrafttretungsbestimmungen des Gesetzestextes.

Notwendigkeit der Steuerberatergebührenverordnung

Die ausführliche Regelung der Gebühren und Rahmenbedingungen wird dadurch legitimiert, dass Steuerberater eine rechtliche Bindung gegenüber ihren Klienten aufweisen und sie in steuerrechtlichen Fragen vertreten.
Nicht jeder Unternehmer, der die Dienste eines Steuerberaters in Anspruch nimmt, muss die Steuerberatergebührenverordnung im Detail kennen. Es hilft jedoch zu wissen, dass die Gebührenordnung existiert und der Steuerberater sich nach ihr richten muss. Die meisten Steuerberater erstellen vor Aufnahme der Tätigkeit für den Klienten einen Kostenvoranschlag (Vergleiche hierzu den Lexikoneintrag zum Angebot), oder treffen schriftliche Vereinbarungen über die Gebührenberechnung oder einen Pauschalbetrag. Die Gebührenverordnung enthält auch dazu wichtige Hinweise, wie die Schreiben formuliert sein müssen, um rechtsgültig zu sein. Sie macht die Arbeit des Steuerberaters transparent für dessen Kunden und unterstützt den Steuerberater selbst bei der Regulierung seiner eigenen Tätigkeit.

Mit dem Steuerberater zusammenarbeiten

Für viele Unternehmen ist die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater eine deutliche Vereinfachung des Abrechnungsverkehrs und der Buchhaltung. Voraussetzung ist ein vertrauensvolles Verhältnis und die Offenlegung aller finanziellen Bewegungen gegenüber dem eigenen Steuerberater.

Die Kosten für die Steuerberatung können im übrigen in der jährlichen Steuererklärung teilweise oder vollständig als Sonderausgaben geltend gemacht werden.