Steuersätze

Was ist ein Steuersatz?

Grundsätzlich bezeichnet der Begriff Steuersatz einen Prozentsatz für die Erhebung einer Steuer. Der Prozentsatz bezieht sich dabei auf eine Bemessungsgrundlage, die als Grundlage für die Berechnung des Steuerbetrags zu ermitteln ist. Der Steuersatz gibt vor, wie hoch die Belastung durch die Steuerart ausfällt, zu der er gehört. Die unterschiedlichen Arten von Steuern gehen mit verschiedenen Steuersätzen einher. Die Steuersätze werden durch den Gesetzgeber ebenso wie die Ermittlung der Bemessungsgrundlagen für die verschiedenen Steuerarten genau vorgegeben.

Der Steuersatz zählt zu den gesetzlichen Pflichtangaben auf Rechnungen. In Billomat kannst du auch mit mehreren Steuersätzen arbeiten.

Was ist der Unterschied zwischen Steuersatz und Steuertarif?

Während der Steuersatz einen Prozentsatz bezeichnet, der auf eine Bemessungsgrundlage aufgeschlagen wird, ist der Steuertarif ein fester Betrag, der für eine Bemessungseinheit anfällt. Die Energiesteuer legt zum Beispiel einen festen Betrag pro Leistungseinheit als Steuer fest. Auch die KFZ Steuer bemisst sich durch feste Beträge, die für bestimmte Größen und unterschiedliche Kriterien anfallen. Dahingegen wird der Steuerbetrag, der mit einem Steuersatz anfällt, durch eine Prozentrechnung auf Basis einer Bemessungsgrundlage ermittelt. 

Welche Steuersätze gelten für welche Steuerarten?

Zu den Steuerarten, für die Steuersätze gelten gehören:

  • Umsatzsteuer
  • Gewerbesteuer
  • Einkommensteuer
  • Körperschaftsteuer
  • Erbschafts- und Schenkungsteuer

Der Gesetzgeber regelt die steuerlichen Pflichten für Steuerpflichtige durch verschiedene Steuergesetze. Diese schreiben nicht nur verschiedene Steuersätze in unterschiedlicher Höhe vor. Auch die Ermittlung der Bemessungsgrundlagen hat für jede Steuerart auf eine Weise zu erfolgen, die der Gesetzgeber genau festgeschrieben hat. 

Welche Steuersätze gelten für die Umsatzsteuer?

Die Umsatzsteuer fällt auf sämtliche Waren und Leistungen an, die zum Konsum dienen. Sie wird auch als Konsumentensteuer bezeichnet, da sie den Verbraucher belastet. Um die Steuer zu erheben, verpflichtet der Fiskus Unternehmen dazu, auf ihre Lieferungen und sonstigen Leistungen Mehrwertsteuer aufzuschlagen und einzukassieren. Danach müssen die steuerpflichtigen Unternehmen die eingenommene Steuer an das Finanzamt ausbezahlen. Im Gegenzug können Unternehmen die Umsatzsteuer, die sie selbst an ihre Lieferanten bezahlt haben, von ihrer Umsatzsteuerschuld abziehen, indem sie den sogenannten Vorsteuerabzug umsetzen. 
 

Welche Umsätze ziehen Umsatzsteuer nach sich?

Zu den steuerpflichtigen oder steuerbaren Umsätzen gehören sämtliche Lieferungen und sonstige Leistungen, die Unternehmen oder Selbstständige, die ihren Betriebssitz in Deutschland haben,  gegen Bezahlung ausführen. Darüber hinaus können auch die folgenden Sachverhalte zur Umsatzsteuerpflicht führen:

  • Lieferungen und Leistungen, die unentgeltlich erfolgen: Zu diesen gehören die Privatentnahme von Gegenständen aus dem Betriebsvermögen, Sachzuwendungen an Mitarbeiter für den privaten Bedarf oder die private Nutzung betrieblicher Gegenstände sowie die Dienstleistung gegenüber Mitarbeitern. 
  • Importe aus Drittländern: Beim Import von Waren aus Drittländern fällt Einfuhrumsatzsteuer an. 
  • Innergemeinschaftlicher Erwerb: Für grenzüberschreitende Lieferungen innerhalb der Europäischen Union zwischen Unternehmern fällt Umsatzsteuer an. 

 

Wie hoch ist der Regelsteuersatz bei der Umsatzsteuer?

Der Regelsteuersatz ist im geregelt. Seit dem 1.4.1998 beträgt dieser Steuersatz 16 Prozent der Bemessungsgrundlage. Im Jahre 2006 wurde das Haushaltbegleitgesetz erlassen. Deshalb wurde der allgemeine Umsatzsteuersatz zum 1.1.2007 von 16 Prozent auf 19 Prozent angehoben.

In Absatz 1 gibt § 12 UStG vor, dass für jeden steuerpflichtigen Umsatz die Umsatzsteuer mit einem Steuersatz von 19 Prozent der Bemessungsgrundlage anfällt. Nur in Ausnahmefällen, die das Gesetz in Absatz 2 ausführlich ausführt, fällt die ermäßigte Steuer an. 
 

Wie hoch ist der ermäßigte Steuersatz?

Für bestimmte Gegenstände und Dienstleistungen tritt der ermäßigte Steuersatz in Kraft. Dieser beträgt gemäß § 12 Abs. 2 Nr. 1 UStG 7 Prozent. Der ermäßigte Steuersatz gilt beispielsweise für Bereiche der Vieh- und Pflanzenzucht, Zahnmediziner und Zahntechniker, Theater, Orchester, Museen, Filme und Filmvorführungen, Zirkusunternehmen, Schausteller, zoologische Gärten, gemeinnützige Einrichtungen, zoologische Gärten, bestimmte Beförderungen und Vermietungen.
 
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Was gilt für die Gewerbesteuer?

Die Gewerbesteuer ist eine besondere Steuer, die den Gewinn von Unternehmen besteuert. Die Steuer ist durch das geregelt und wird von der Gemeinde erhoben, in der das gewerbesteuerpflichtige Unternehmen seinen Betriebssitz hat. Die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer richtet sich nach dem Gewerbesteuerhebesatz, der in der jeweiligen Gemeinde gültig ist und nach dem Ertrag, das das Unternehmen erwirtschaftet hat. Der Steuersatz für die Gewerbesteuer beträgt 3,5 Prozent, der auf den Gewerbesteuermessbetrag anfällt. 
 

Wer muss Gewerbesteuer bezahlen?

Grundsätzlich muss jeder Unternehmer, der ein Gewerbe betreibt, die Steuer bezahlen. Von der Gewerbesteuer befreit sind Freiberufler, wie zum Beispiel Ärzte, Architekten, Journalisten oder Künstler und Publizisten sowie Forst- und Landwirtschaftsbetriebe. Aber auch für Gewerbebetriebe, die nur geringe Gewinne erzielen, bezahlen keine Gewerbesteuer. Denn für die Gewerbesteuer gilt ein Freibetrag von 24.500 Euro. Betriebe, deren Gewinne innerhalb eines Kalenderjahres unterhalb des Freibetrags liegen, bezahlen demnach keine Gewerbesteuer.

Welche Regelungen gelten für die Einkommenssteuer?

Die Einkommensteuer fällt auf das Einkommen von natürlichen Personen an. Zur Einkommensteuer gehört auch die Lohnsteuer sowie die Steuer, die Personengesellschaften bezahlen. Die Regelungen zur Einkommensteuer sind im ausgeführt. Grundsätzlich richtet sich die Höhe der anfallenden Einkommensteuer nach dem Einkommen, das der Steuerpflichtige im Kalenderjahr als Selbstständiger oder als Angestellter erzielt. Einkommensteuer fällt immer an, wenn Steuerpflichtige Einkünfte erzielen aus:

  • nichtselbstständiger Arbeit
  • selbstständiger Arbeit
  • Gewerbebetrieb
  • Vermietung und Verpachtung
  • Land- und Forstwirtschaft
  • Kapitalvermögen
  • sonstigem

 

Wie ist die Höhe der Einkommensteuer geregelt?

Die Steuersätze der Einkommenssteuer sind in mehrere Tarifzonen unterteilt. Hier gilt das Gerechtigkeitsprinzip. Demnach werden Geringverdiener weniger stark belastet als Normalverdiener. Unternehmen, die sehr hohe Gewinne aufweisen, zahlen ebenfalls einen entsprechend höheren prozentualen Steuerbetrag. Demnach decken 25 Prozent der Steuerzahler 75 Prozent des Einkommenssteueraufkommens. Im Februar 2013 wurde der Spitzensteuersatz, also die Reichensteuer, für teilweise verfassungswidrig erklärt.
 

Welche Steuersätze gelten für die Einkommensteuer?

Die Steuersätze für die Einkommensteuer sind gestaffelt und steigen mit zunehmendem Jahreseinkommen fortlaufend und gleichmäßig an. Dabei gilt ein Grundfreibetrag in Höhe von 9.400 Euro (Stand 2020), für den keine Einkommensteuer zu bezahlen ist. Der Durchschnittsteuersatz beträgt 12 Prozent und steigt in Schritten von jeweils ein Prozent bei ebenso ansteigendem Einkommen bis hin zu einem Steuersatz in Höhe von 42 Prozent an. 
 

Wo findet man Auskunft über die Steuersätze der Einkommensteuer?

Die genauen regulären Steuersätze und Steuerbeträge können der für die Einkommensteuer entnommen werden, die im Internet zur Verfügung steht. Abweichend von der Grundtabelle gelten eigene Steuersätze für Verheiratete mit Ehegattensplitting sowie für die Lohnsteuer. Auch diese Steuersätze können in den jeweiligen Einkommensteuertabellen im Internet abgerufen werden. Sämtliche Tabellen geben neben den Steuersätzen für die Einkommensteuer auch Auskunft über Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer, Kinder- und Betreuungsfreibeträge sowie über Freibeträge für Betreuung und Erziehung sowie für Ausbildung. 

Was gilt für die Körperschaftsteuer?

Die Körperschaftsteuer ist im geregelt. Die Steuer entspricht der Einkommensteuer, die für sogenannte juristische Personen, wie für Kapitalgesellschaften, Vereine, Genossenschaften oder Stiftungen gilt. Juristische Personen, die einen Freibetrag geltend machen können und deren Gewinne entsprechend darunter liegen, müssen keine Körperschaftsteuer bezahlen. Als Berechnungsgrundlage für die Ermittlung der Körperschaftsteuer wird das zu versteuernde Einkommen herangezogen. Auf dieses fällt ein einheitlicher Steuersatz in Höhe von 15 Prozent an. 

Welche Regelungen gelten für Erbschafts- und Schenkungssteuer?

Die Erbschafts- und Schenkungssteuer hat der Gesetzgeber im geregelt. Die Steuer fällt an, wenn ein Erbe entsteht, wenn Schenkungen unter Lebenden erteilt werden oder wenn sonstige Zuwendungen erfolgen. Die Steuerpflicht richtet sich ebenso wie die Höhe der Steuer danach aus, in welchem Verhältnis die betroffenen Personen zueinander stehen oder standen. Zudem sorgen Freibeträge dafür, dass Erbschaften und Schenkungen unter bestimmten Voraussetzungen nicht besteuert werden. Für die Ermittlung der anfallenden Steuer werden Steuerklassen zugeteilt, die sich nach dem Verwandtschaftsgrad des Erblassers oder Schenkers richten. 
 

Welche Steuersätze gelten bei Erbschaft oder Schenkung?

Die Steuersätze für die Erbschafts- und Schenkungssteuer richten sich sowohl nach der Höhe oder dem Wert der Erbschaft oder der Schenkung als auch nach der Steuerklasse des jeweiligen Verwandtschaftsgrades. Die Steuersätze liegen zwischen 7 Prozent bis hin zu 50 Prozent. Eine Tabelle mit den Steuersätzen, die für die jeweilige Situation anfallen, findet sich im Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz . 
 
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