Transaktionskosten sind definiert als die Kosten, die nicht bei der Erstellung von Wirtschaftsgütern, sondern bei der Übertragung der Nutzungsrechte an Wirtschaftsgütern von einem Wirtschaftssubjekt auf ein anderes Wirtschaftssubjekt entstehen.
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Während des Ablaufs einer Transaktion können unterschiedliche Kosten in den jeweiligen Phasen der Transaktion entstehen. Es wird zwischen ex ante – Kosten, die entstehen, bevor eine Transaktion durchgeführt wird und ex post – Kosten, die nach der Durchführung einer Transaktion entstehen, unterschieden. Zu den Transaktionskosten zählen:
Kosten, die entstehen, bevor die Transaktion durchgeführt wird – ex ante
Kosten, die nach der Transaktion entstehen – ex post
Ex ante Kosten zählen nach dem deutschen Einkommensteuergesetz zu den Werbungskosten. Die nach einer Transaktion entstehenden ex post Kosten sind laut deutschem Einkommensteuergesetz mit dem Gewinn aus einer Transaktion zu verrechnen und wirken sich Gewinn mindernd aus.
Anbahnungskosten entstehen beispielsweise durch die Suche nach potenziellen Wirtschaftspartnern. Unter die Vereinbarungskosten fallen alle Kosten für die Formulierung und Ausgestaltung von Verträgen (Vertragsabschlusskosten) und Versicherungsprämien. Zu den Abwicklungskosten zählen Transportkosten oder Maklercourtagen. Kontrollkosten betreffen die Kontrolle der für die Transaktionsabwicklung vereinbarten Termine, Überprüfung der vereinbarten Preise und Qualitäten oder die Abnahme einer Lieferung. Anpassungskosten können durch veränderte Bedingungen hinsichtlich der Qualität, der Preise oder Termine im Laufe einer Transaktion entstehen.
Die Höhe der für eine Transaktion entstehenden Kosten wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Hierzu zählen insbesondere die Häufigkeit der Transaktion und bestimmte, für eine Transaktion spezifische Faktoren, wie zum Beispiel eine Standortspezifität. Die strategische Bedeutung der Transaktion für ein Unternehmen und gegebenenfalls eine Unsicherheit bei der Transaktionsabwicklung haben ebenfalls einen Einfluss auf die Höhe der Transaktionskosten.
Wirtschaftswissenschaftler befassen sich seit den 1930er Jahren mit dem als Transaktionskostentheorie bezeichneten Transaktionskostenansatz. Vorreiter auf diesem Gebiet ist der Nobelpreisträger Ronald Coase. Ronald Coase vergleicht in seinen Überlegungen die Transaktionskosten unterschiedlicher Formen der Transaktionen, indem er die innerhalb einer Organisation entstehenden Kosten mit den Kosten für Transaktionen auf dem Markt vergleicht. Nach Coase Theorie sind die meisten Transaktionen aufgrund eines Marktversagens – zum Beispiel wegen mangelnder Transparenz – nur innerhalb einer Unternehmung möglich. In diesen Fällen ist eine Transaktion innerhalb eines Unternehmens laut Coase sinnvoll und kostengünstiger. Die Transaktionsdurchführung innerhalb einer Unternehmung wird als Internalisierung bezeichnet. Allerdings steht diese Internalisierung einzelner Funktionen eines Unternehmens oder einer Organisation heute im Widerspruch zur allgemeinen Tendenz, Unternehmensfunktionen im Rahmen des Outsourcing auszulagern.